Nils Limper und Benedikt Klaas machen ihr FSJ beim KSB und helfen aktuell im Impfzentrum in Eiserfeld aus.

Siegen. Morgens sind sie beim Kreissportbund (KSB) Siegen-Wittgenstein in der Geschäftsstelle in Weidenau tätig, nachmittags in ihren Vereinen, um sich auch dort helfend einzubringen: Der Hilchenbacher Nils Limper und Benedikt Klaas aus Burbach, zwei junge Siegerländer, die ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) ableisten. Derzeit verbringen sie jedoch den ganzen Tag, mit einem Schichtdienst geregelt, als Helfer im Impfzentrum des Kreises in Eiserfeld. Dort sind sie am Anmeldeschalter anzutreffen, um die Impfpatientinnen und -patienten nicht nur zu empfangen, sondern ihnen auch jede gewünschte Auskunft zu geben und Fragen zum Impfablauf zu beantworten.

„Das ist abwechslungsreich, das macht Spaß hier“, sind sich beide in Bezug auf ihre derzeitige Vollzeit-Tätigkeit einig. Doch ihr Einsatz in der Eiserfelder Straße ist bald schon wieder vorbei. „Wir sind nur noch bis Ende März hier im Impfzentrum“, erzählten sie bei unserem Besuch vor Ort. Und so wie sie gemeinsam ihren Einsatz dort beenden, so haben sie ihn auch gemeinsam angefangen, „wir sind seit Anfang an, seit Februar, als das Zentrum geöffnet wurde, in Eiserfeld tätig.“ Nils Limper erzählt nebenbei, dass seine Großeltern Heinz und Siglinde schon in Eiserfeld geimpft worden sind. Benedikt Klaas ergänzt: „Gestern bin ich mit meiner Oma Inge Klaas auch hier hingefahren.“

Benedikt Klaas überlegt auch am sozialen Bereich

Benedikt Klaas nimmt viel positive Eindrücke aus seinem FSJ bisher mit: „Die Arbeit macht Spaß und deswegen kann ich mir auch vorstellen, etwas im sozialen Bereich zu machen.“

Außer Nils Limper und Benedikt Klaas absolviert derzeit im KSB auch Henning Fehse ein Freiwilliges Soziales Jahr. Er ist aber ausschließlich beim SV Fortuna Freudenberg tätig.

Und so wie sie dorthin zeitgleich gekommen sind, gehen sie auch wieder zurück zum KSB, in ihre FSJ-Zeit, bevor es mit dem Berufsleben bzw. Studium weiter geht und sich das „Zeitfenster“ zwischen Schule und Beruf schließt.

Der 19-jährige Nils Limper „baute“ sein Abitur im vergangenen Jahr am Gymnasium in Stift Keppel und beginnt nach dem FSJ seine Ausbildung bei EJOT in Bad Laasphe, er will Fachinformatiker für System-Integration werden – ein Beruf, der sich gleich für verschiedene Bereiche eignet. Der 20-jährige Benedikt Klaas plant dagegen ein Studium im Sportmanagement.

Engagement auch vor Ort

Beide sind sozial stark eingebunden, wirken im Vereinsleben in ihrem Heimatort tatkräftig mit. So hilft Nils Limper nach seiner „Frühschicht“ beim KSB im TuS Hilchenbach in (fast) allen Kinderturnbereichen, die nach der Eltern-Kinder-Gruppe dort aktiv sind. „Die Pampers zu wechseln oder Tränen zu trocknen, das überlasse ich doch lieber noch den Eltern dieser Jüngsten im Verein“, schmunzelt Nils Limper, der aus einer ausgesprochen sportlich-engagierten Familie kommt: Sowohl sein Opa Heinz, der auch Gau-Ehrenmitglied ist, als auch sein Vater Ralf waren bzw. sind als Vorsitzende im TuS engagiert, haben deshalb einen großen Bekanntheitsgrad „e Helchebach“.

Benedikt Klaas beantwortet Fragen zum Impfablauf.
Benedikt Klaas beantwortet Fragen zum Impfablauf. © Karl-Heinz Messerschmidt

Benedikt Klaas, ein Abiturient 2020 am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium (DBG) auf dem Neunkirchener Raßberg, ist ebenfalls in seiner Freizeit im Sport eingebunden und engagiert sich im Verein „Fit fürs Leben“, der 2018 in Burbach von vier örtlichen Fußballvereinen gegründet wurde, wo sein Onkel Stefan Klaas Gründungsmitglied und Vorsitzender ist.

Außerdem betreut er eine Schul-Fußball-AG, eine Sportgruppe im örtlichen Kindergarten und spielt selbst Fußball, nämlich als Torwart beim A-Kreisligisten VfB Burbach. „Diese Saison ist erst mein erstes Seniorenjahr“, sagt der junge Mann. Es ist jener Verein, in dem auch sein Opa Joachim Klaas, damals noch bei dem Vorgängerverein „Adler“ Burbach, sowie seine beiden Onkels Frank und Stefan Klaas aktiv waren bzw. sind. Keeper Benedikt Klaas will es wissen, drei Mal in der Woche geht er zum Training, möchte sich seinen Platz in der „Ersten“ festigen, „ich helfe aber auch ab und zu in der zweiten Mannschaft aus“. Sportlich und engagiert sind da zwei junge Menschen, die sich jeder Verein wünscht, wenn sie denn nachher, wenn sie das Berufsleben so richtig fordert, bei der Stange bleiben.

Landrat nimmt Hilfe dankend an

Der Vorsitzende des Kreissportbundes, Ottmar Haardt, der die Unterstützung der Jungs im Eiserfelder Impfzentrum über Landrat Andreas Müller eingefädelt hatte, freut sich , dass sie dort so gut aufgenommen worden sind und selbst viel Spaß an ihrer in der kommenden Woche endenden Aufgabe haben: „Wir haben als KSB Verantwortung für unsere Mitarbeiter. Und da der KSB ebenfalls im Homeoffice ist, hatten wir keine adäquate Beschäftigung für Nils Limper und Benedikt Klaas.

Deshalb kam das Gespräch mit ihnen, im Impfzentrum auszuhelfen. Andreas Müller war überrascht, hat das aber sofort positiv aufgenommen. Die Möglichkeit, dort zu helfen, hatte ich gleich zum Jahresanfang geklärt. Wir sind übrigens der einzige KSB in Nordrhein-Westfalen, der das gemacht hat“, so Ottmar Haardt zu dieser nicht alltäglichen Hilfe durch den Sport. Der Buchener sieht auch eine moralische Verpflichtung darin, den Kreis zu unterstützen.