Diedenshausen. Beim TuS Diedenshausen stimmt die Zwischenbilanz. Wie die Mannschaft aus der Saale den Verlust dreier Leistungsträger kompensiert hat.

Der Fußball-B-Kreisligist TuS Diedenshausen setzt auch in der kommenden Saison auf Trainer Björn Kleinwächter, mit dem sich der Vorstand auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit geeinigt hat. „Ich bin mit der Leistung und dem Einsatz der Mannschaft zufrieden, deshalb gab es für mich nicht viel zu überlegen“, sagt Kleinwächter, der damit in sein drittes Jahr während seiner zweiten Amtszeit geht. Zuvor war er bis 2016 schon einmal neun Jahre Trainer beim TuS.

In der aktuell unterbrochenen Saison steht der TuS mit zwölf Punkten und nur einer Niederlage aus sieben Partien auf dem 4. Platz, vier Zähler hinter Spitzenreiter TSV Aue-Wingeshausen. Für Kleinwächter ist dies keine Überraschung: „Wir hatten schon in den vergangenen Jahren eine schlagkräftige Mannschaft und wir haben gut trainiert. Selbstverständlich ist die Platzierung trotzdem nicht“, verweist er darauf, dass sich im Sommer mit Dominik Strackbein, Felix Kuhn und Moritz Homrighausen drei Leistungsträger abgemeldet hatten, denen keine externen Zugänge gegenüberstanden. Kompensiert wurden die Verluste, wie es so schön heißt, im Kollektiv.

Keine Winter-Wechsel

Eine eigentlich negative Entwicklung wirkte sich im Herbst auch positiv aus: Die Abmeldung der zweiten Mannschaft, aus der eine Hand voll Spieler hochgerückt ist. „Wir hatten sonst immer einen dünnen Kader. Da kam es öfter mal vor, dass jemand erst bei der zweiten Mannschaft und danach in der ersten Mannschaft spielen musste. Diese Überbelastung fällt jetzt weg“, ist Björn Kleinwächter froh, nun einen festen Stamm von 20 Spielern zu haben. „So müssen wir auch keine angeschlagenen Spieler mehr einsetzen.“

Insgesamt hat sich der Spielerpool beim TuS jedoch verringert, weshalb Kleinwächter es als eine seiner wichtigsten Aufgaben ansieht, alle Spieler bei Laune zu halten und ihnen Perspektiven aufzuzeigen. Stand jetzt deuten sich zwar weder in diesem Winter noch im Sommer Vereinswechsel in irgendeine Richtung an. „Aber es kann natürlich immer sein, dass jemand nach der Saison sagt, dass er kürzer treten will“, weiß Kleinwächter, wenngleich er damit nicht in großer Zahl rechnet: „Wir haben eine Mannschaft im guten Fußballer-Alter.“

Lukas Feckler wieder im Tor

Zum Erfolg beigetragen haben auch individuelle Steigerungen, was schon im Tor losgeht. Nach der Abmeldung von Felix Kuhn rückte Lukas Feckler wieder zwischen die Pfosten, der in den vergangenen Jahren erst berufsbedingt pausiert und dann bei der „Zweiten“ häufiger als Feldspieler ausgeholfen hatte. „Dass es einen Torwartwechsel gegeben hat, ist nicht groß aufgefallen. Er hat sich da schnell wieder reingekniet und seine Sache im großen und ganzen gut gemacht“, freut sich Kleinwächter.

In der Dreier-Abwehr um Libero Nils Dienst ist das Aufhören von Moritz Homrighausen bei 15 Gegentoren in sieben Spielen – in der B-Liga ein Durchschnittswert – nicht mit dem befürchteten Stabilitätsverlust einhergegangen. Hendrik Peter und Jens Biegler verteidigen solide und bekommen neuerdings Konkurrenz von Joshua Grund, der zuvor in der zweiten Mannschaft spielte.

Björn Kleinwächter will „nichts kontrollieren“

Im Mittelfeld hat Elias Homrighausen seine anfänglichen Ballunsicherheiten nach seiner Skilanglauf-Karriere abgelegt und ist auf der linken Außenbahn längst gesetzt, dazu sind Philipp Fischer, Thorsten Lückel und Sascha Julius nach vorübergehenden Aus- oder Verletzungszeiten in den beiden Vorjahren wieder zu festen Größen geworden. Philipp Dienst bekommt deshalb nun wieder mehr offensive Freiheiten als defensive Aufgaben, kann seine Schnelligkeit ausspielen und ist mit sechs Treffern der aktuell beste Torschütze des Teams – gefolgt von Kapitän Nils Homrighausen (4) und Marc Gaß (3). „Philipp ist jetzt viel dort unterwegs, wo Dominik Strackbein gespielt hatte. Er profitiert auch einfach davon, dass er jetzt fast durchgängig verletzungsfrei geblieben ist. Das macht sich dann einfach bemerkbar“, freut sich Björn Kleinwächter.

Aktuell wartet auch er auf ein Abflauen der Pandemie und damit auf das Ende der Fußball-Pause, während der er sich als Trainer weitgehend zurückhält. „Jeder soll sich auf seine Weise ein bisschen fit halten, damit die Grundkondition nicht verloren geht. Es weiß eigentlich jeder, was dafür nötig ist, und der größte Teil wird es auch machen“, ist sich Kleinwächter sicher: „Ich werde aber nichts kontrollieren, denn es ist und bleibt Hobbyfußball.“