Erndtebrück. Im Kreispokal-Halbfinale trifft Stefan Trevisi mit dem TuS Erndtebrück am Rosengarten auf Andreas Wieczoreks SuS Niederschelden.

Mitte der 2000-er Jahre haben sie gemeinsam das Trikot des TuS Erndtebrück getragen, spielten am „Pulverwald“ zusammen im Mittelfeld.

Im Halbfinale des Fußball-Kreispokals 2019/20 am Sonntag (14.30 Uhr, Sportplatz am Rosengarten in Niederschelden) stehen sich Stefan Trevisi vom TuS Erndtebrück und Andreas Wieczorek vom SuS Niederschelden nun als Trainer gegenüber. Vor dem Duell der einstigen Mannschaftskameraden sieht Trevisi sein Team als Favorit. „Natürlich“, sagt der Übungsleiter, „wir sind zwar glücklich in der Oberliga geblieben, aber wir sind Oberligist.“

Niederschelden ist Außenseiter

Das Team des früheren Bundesliga-Profis Wieczorek spielt drei Klassen tiefer in der Bezirksliga. Obendrein liegen die Wittgensteiner mit ihrer Kreispokal-Bilanz um Längen vor Niederschelden: Erndtebrück ist Pokal-Verteidiger, hat zuletzt das Endspiel der Saison 2018/19 mit 7:1 gegen den VfL Bad Berleburg für sich entschieden. Sechs Mal stand der TuS seit 2010 im Finale, hat dabei drei Pokal-Triumphe eingefahren. Der Club von der Landesgrenze nach Rheinland-Pfalz erreichte erstmals wieder seit der Saison 2013/14 das Halbfinale. Im letzten Kreispokal-Wettbewerb, jenem der Saison 2018/19, war der SuS vor fast auf den Tag genau vor zwei Jahren bereits in der ersten Runde mit 0:2 beim FC Kreuztal gescheitert. Zwei Wochen vor dem Auftakt zur Oberliga Westfalen mit dem Lokalderby gegen die Sportfreunde Siegen (6. September) nimmt Trainer Trevisi das Halbfinal-Wochenende als Härtetest.

TuS mit A-Kader im Pokal

Tags zuvor steht noch das Testspiel gegen den Westfalenligisten FC Lennestadt (Samstag, 14 Uhr) auf dem Kalender. Alle 21 Spieler aus seinem Kader seien voraussichtlich einsatzbereit, erklärt er, auch jene Verletzten, die inzwischen wieder ins Training eingestiegen sind.

Bei Rückkehrer und Kapitän Admir Terzic (Zerrung) sollte das Abschlusstraining am Freitagabend letzte Gewissheit bringen, ob er tatsächlich mitspielen kann. Alle 21 Akteure sollen beide Partien am Wochenende bestreiten. Auf Anleihen aus der zweiten Mannschaft will Trevisi verzichten.

Im Zentrum der Bemühungen bei dem doppelten Einsatzes steht für Trevisi eindeutig der Pokal-Auftritt. „Wir wollen gewinnen“, gibt er die Richtung vor, „wir wollen ins Endspiel.“ Niederschelden erwartet er als Mannschaft, die „diszipliniert und kompakt steht, und immer wieder schnell nach vorne spielt“, erklärt der TuS-Coach: „So kenne ich die Mannschaften von Andreas.“

Für sein Team heißt das, betont Trevisi: „Wir müssen geduldig sein und dürfen nur wenig Fehlpässe machen.“ Langjährige Weggefährten sind Trevisi und Wieczorek übrigens nicht nur auf dem Sportplatz. Sie sind auch beim selben Arbeitgeber in Erndtebrück beschäftigt. „Wir haben schon seit der vergangenen Woche nicht mehr miteinander gesprochen“, lacht Trevisi. Nicht wegen des anstehenden Kreispokal-Halbfinals, sondern wegen der personellen Situation im Betrieb während der Urlaubszeit.

Das Kreispokal-Halbfinale ist im Übrigen das erste Pflichtspiel im Fußballkreis Siegen-Wittgenstein nach der Corona-Zwangspause. Für Erndtebrück schließt sich so ein Kreis: Das Oberliga-Nachholspiel des TuS am 11. März gegen Westfalia Rhynern war damals eines der letzten Spiele überhaupt in ganz Westfalen