Niederschelden. Der SuS Niederschelden empfängt am Sonntag im Kreispokal-Halbfinale des TuS Erndtebrück. Wie sehen die Hygieneregeln für das Spiel aus?

Es war eine schweißtreibende Angelegenheit, als sich das Corona-ORGA-Team des Fußball-Bezirksligisten SuS Niederschelden am späten Mittwochnachmittag auf dem heimischen Rosengarten-Sportplatz traf, zu letzten Vorbereitungen für den am kommenden Sonntag (Anstoß 14.30 Uhr ) stattfindenden Pokalhit des SuS gegen den Oberligisten TuS Erndtebrück.

Vorbereitungen seit drei Wochen

Die Kunstrasenanlage liegt nur zu rund drei Viertel auf NRW-Gebiet, der Rest gehört zu Rheinland-Pfalz, wie Helmut Noll betonte, der stellvertretende Vorsitzende. Mit dabei waren noch Sohn Dennis, der nach Beendigung seiner erfolgreichen Spielerlaufbahn seit der vergangenen Jahreshauptversammlung als Sportlicher Leiter des Traditionsvereins im Siegener Süden fungiert, und SuS-Pressechef Felix Winkel. Sie lauschten Ortrud Hoffmann, die sich in ihrer Eigenschaft als Geschäftsführerin der Senioren- und Jugendabteilung des SuS Niederschelden/Gosenbach ausgiebig mit dem Thema Corona und Hygiene beschäftigt hat.

Seit über drei Wochen hat sich das Quintett regelmäßig getroffen, um für das Pokal-Halbfinale alle übergeordneten Vorgaben und Regeln umzusetzen. Diesem ersten Fußball-Pflichtspiel auf Siegerländer Boden nach dem sportlichen ‘Lockdown’ komme ein besonderer Testcharakter zu, sagt Helmut Noll. Denn am Freitag, 4. September, steht das auf Wunsch des SuS Niederschelden vorgezogene Lokalderby und Auftaktspiel der Meisterschaftsrunde in der Bezirksliga gegen Aufsteiger SG Mudersbach/Brachbach auf

Ortrud Hoffmann mit der Grafik, die auch überall ausgehängt wird.
Ortrud Hoffmann mit der Grafik, die auch überall ausgehängt wird. © horst bach

dem Programm: „Und da muss alles glatt laufen.“

„Ich befolge die Anweisungen der Ordner und Offiziellen des SuS Niederschelden“, diesen Satz muss jeder Zuschauer schon bei Beantragung einer Eintrittskarte unterschreiben. Alle 150 Tickets sind bereits im Vorverkauf über den digitalen Kassentisch gelaufen. 50 davon hat der Gast aus dem Wittgensteiner Land bekommen. „Es ist absolut zwecklos, für weitere Karten an der Tageskasse anzustehen“, sagt Helmut Noll. Die diene diesmal nur der Einlasskontrolle. Dennoch: „Wenn sich weitere Besucher wie üblich außerhalb unseres Sportgeländes gleichsam als „Haubergkiebize“ oder vermeintliche „Sparfüchse“ positionieren, dann ist das nicht mehr unsere Sache. Dann kann höchstens das Ordnungsamt einschreiten und größere Gruppen auf Distanz halten“, fügt er an.

Umkleideräume für die Gäste reserviert

Den Zuschauern ist der Zugang nur durch das Haupttor gestattet, während die Spieler und Funktionäre beider Mannschaften das Gelände von der „Siegener Seite“ am Sportheim aus betreten müssen. „Großzügiges rot-schwarzes SuS-Herz“, wie Sportchef Dennis Noll betont: „Wir stellen unseren Gästen aus Abstandsgründen alle vier Umkleideräume zur Verfügung, während unsere Spieler sich gleichsam wie nach dem Schulturnen gemeinsam im großen Saal umziehen.“ Auch nach dem Spiel ist gleichsam alles „bis auf den letzten Wassertropfen“ alles geregelt. Nur zwei Duschen können gleichzeitig genutzt werden. „Auch hier werden wir unseren Gästen den Vortritt lassen“, ergänzt Dennis Noll, der zugleich befürchtet: „Vielleicht kann die Körperreinigung aller Spieler bis Mitternacht dauern!“

Beköstigung mit Bollerwagen

Übrigens haben sich die SuS-Gastgeber für die Beköstigung ihrer Zuschauer etwas Besonderes einfallen lassen: „Mit einem Bollerwagen, wie bei den Fußballspielen im Wendener und Olper Land bekannt, werden wir Bifis und Kaltgetränke anbieten“, sagt Pressechef Felix Winkel. Darüber hinaus stehen allerdings reichlich Verpflegungsstände nahe dem „Rosengartentreff“ bereit. Die müssen auf getrennten Zu- und Abgangswegen mit dem gehörigen Abstand an- bzw. abgesteuert werden“, sagt Dennis Noll. Der Sportdirektor selbst wird „wie ein Bundesligaschiedsrichter mit einer Sprühdose ausgestattet sein“, um jedem ‘Wurst- und Getränkestand-Anpeiler’ vor dessen Schuhwerk die Corona-Grenze aufzuzeigen. In der Tat: Leicht hat es zu Corona-Zeiten niemand. Und so möchte man warnend hinzufügen: Aber leicht hat es einen, wenn man die Grenzen des Erlaubten überschreitet. So oder so.