31:22 – Handball-Zweitligist TuS Ferndorf hat im zweiten Testspiel und im ersten vor ausgewählten Zuschauern in allen Belangen überzeugt.
Kreuztal. Zweites Testspiel, zweiter Sieg – und was für einer! Handball-Zweitligist TuS Ferndorf fegte gestern Abend Erstligist HSG Nordhorn-Lingen, Ex-Verein des neuen TuS-Trainers Robert Andersson, mit 31:22 (14:11) nach einer fast makellosen Leistung förmlich aus der Zweifachhalle. Die war mit rund 30 Zuschauern besetzt, alles „geladene“ Anhänger aus den beiden Fanclubs, die in abgesperrten Tribünenbereichen und mit Mund-Nase-Schutz dabei sein durften.
30 Zuschauer aus den Fanclubs
Dieser Testlauf mit Zuschauern gelang und passte so auch ins Bild, das die TuS-Mannschaft gegen die allerdings erst eine Woche trainierenden Emsländer zeigte. Nur beim frühen 4:4 (nach 4:1) war die HSG auf Augenhöhe mit den Ferndorfern, bei denen die Torhüter Lucas Puhl (1. Halbzeit) und Marin Durica (2. Halbzeit) sehr gut mit der 6:0-Abwehr harmonierten. Und vorne lief es über weite Strecken auch wie am Schnürchen. „Ich fand vor allem die Laufbereitschaft sehr gut“, sagte Andersson, um kritisch einzuschränken: „Wir sind aber auch noch weit entfernt von dem, was wir wollen.“
Die durchgehend starke Angriffsleistung war deshalb umso bemerkenswerter, weil Spielmacher Torben Matzken bereits nach gut zehn Minuten mit einer Oberschenkelblessur passen musste. Dafür wechselten sich Linus Michel und der etatmäßige Linksaußen Julian Schneider, der in der Endphase eine überragende Partie zeigte und vier der letzten fünf TuS-Tore erzielte, ab. Auch weitere Wechsel auf den Rückraum- und Außenpositionen führten keineswegs zu einem Bruch in der Ferndorfer Offensive, alle machten ihr Ding, wurde zeitweise sogar ein wenig in die Trickkiste gegriffen.
Kein Wunder, dass sich Nordhorns neuer Trainer Daniel Kubes (früher TV Emsdetten) in der zweiten Halbzeit zu zwei Timeouts gezwungen war und für seine Verhältnisse ziemlich laut wurde. Dagegen musste Robert Andersson auf der anderen Seite seine Mannschaft „nur“ dazu animieren, dieses Niveau möglichst lange zu halten. Das gelang. Ferndorf baute den Vorsprung Stück für Stück aus. Für die aus Sicht der Norddeutschen fast schon peinliche Zehn-Tore-Führung sorgte eben jener Julian Schneider, der in den Schlussminuten alles in Grund und Boden rannte und nach Belieben traf.
„Da waren schon ein paar gute Sachen dabei“, lautete Robert Anderssons Bilanz.
Spielfilm: 4:1 (7.), 4:4 (12.), 8:4 (15.), 13:9 (26.), 14:11 (Halbzeit), 18:11 (38.), 21:13 (42.), 28:18 (52.), 29:19 (55.), 31:22 (Ende).
TuS Ferndorf: Puhl, Durica - J. Schneider (5), Faulenbach (4), Matzken (1), L. Schneider (2), Eres (9/4), L. Michel, Rink (1), Rüdiger (1), Pechy (1), Bornemann (4), Koloper, Sario (2), M. Michel (1).