Der vor drei Jahren eröffnete Flowtrail in Siegen ist für Einsteiger und erfahrene Mountainbiker ein ideales Terrain. Wir stellen die Strecke vor.

Siegen. Ferienzeit ist Urlaubszeit, doch in diesem Sommer ist einiges anders. Viele bleiben in heimischen Gefilden und sind in ihrer Region auf der Suche nach sportlichen Aktivitäten.

Wir stellen in den nächsten Wochen mehrere Sportarten vor, die – meist ohne Vereinsbindung – und nach Lust und Laune im Siegerland betrieben werden können. Der Startschuss ertönt auf dem Mountainbike-Flowtrail am Fischbacherberg in Siegen.

Der Trail

3,5 Kilometer kostenloser Fahrspaß durch den Siegener Stadtwald, 150 Höhenmeter überwinden, frische Luft atmen, die Natur genießen und jederzeit jede Menge Spaß haben – was will man mehr? Weil es zwei unterschiedlich schwierige Kurse gibt, ist der 2017 eröffnete Trail nicht nur was für Experten. Die mit „blau“ gekennzeichnete Hauptstrecke kann ohne viel technisches Können gefahren werden. Man braucht nur ein Bike und die entsprechende Schutzausrüstung.

Hannes Kuttler in einer der Steilkurven des Flowtracks.
Hannes Kuttler in einer der Steilkurven des Flowtracks. © Rene Traut

In mehreren der acht Trail-Abteilungen können erfahrene(re) und geübte(re) Biker in rote Segmente wechseln. „Die sind aber nicht ohne fortgeschrittene Fahrtechnik zu meistern“, warnt Hannes Kuttler von Mountainbike Siegerland e.V. Zurzeit können nur die Abschnitte eins bis sechs befahren werden. Die sind so angelegt und gesichert, dass sich die Fahrer nicht mit Wanderern oder Hundebesitzern in die Quere kommen, wobei umsichtiges Verhalten immer geboten sein sollte. Diverse Schilder weisen die Waldbegeher auf den Trail hin. Vom Endpunkt in der Numbach ist ein entspanntes Hochfahren zum Start am Fischbacherberg möglich.

Der sportliche Aspekt

Man bewegt sich und sein Bike – von daher werden beim Befahren des Trails einige Kalorien verbrannt und Muskeln beansprucht. „Das alles ist aber im Vergleich zu anderen Trails, gerade auch im Hochgebirge oder in den Bike-Parks, sehr moderat“, weiß Hannes Kuttler, „es ist alles gut zu bewältigen.

Wanderer und andere Waldbegeher werden auf Hinweisschildern informiert.
Wanderer und andere Waldbegeher werden auf Hinweisschildern informiert. © Rene Traut

Ein Hasardeur muss man sicherlich nicht sein.“ Auf eine schwarze Piste mit einem extremen Schwierigkeitsgrad wurde bewusst verzichtet, um die breitensportliche Konzeption des Flowtrails zu bewahren.

Die Höhepunkte

Das sind neben den Sprüngen über extra angelegte Stege oder Vorsprünge aus Holz zweifellos die vielen Kurven, die den Trail durchziehen. In einem Abschnitt im oberen Teil des Geländes lockt sogar eine Steilkurve. „Wenn du die Fliehkräfte an die Kurve abgibst, ist das ein Feeling wie auf der Carrera-Rennbahn“, schwärmt Kuttler, der den Trail x-Mal gefahren ist und noch immer mega viel Spaß dabei verspürt, obwohl er den Kurs und seine Tücken in- und auswendig kennt.

Die Öffnungszeiten

Im Juli darf der Trail von 9.30 bis 20 Uhr befahren werden, im August von 9.30 Uhr bis 19 Uhr. Im September ist um 18 Uhr Schluss, im Oktober um 17 Uhr. Ab November wird die Strecke bis zum nächsten März geschlossen, um sie nach der Beanspruchung wieder herzurichten oder neue Schwierigkeiten einzubauen. Das alles macht der MTB Siegerland in Eigenregie.

Der Einstieg

Der Verein Mountainbike Siegerland, der die Strecke mit ehrenamtlicher Arbeit unterhält, bietet je nach Bedarf rund zweistündige, kostenlose Einführungskurse an. Voraussetzungen sind ein funktionierendes Bike und ein Helm.

Ein Profi im Verein

Der erfolgreichste Mountainbiker beim MTB Siegerland ist seit Jahren Christian Textor.

Der Profi aus Würgendorf gehört zur deutschen Spitze im Enduro-Mountainbike, ist mehrfacher Deutscher Meister und bestreitet auch die Weltcup-Serie. Er führt beim MTB Siegerland auch Kurse durch.

Ende Juni fand der erste Kurs statt. Er war mit fast 30 Newcomern ausgebucht. Weitere sollen folgen. Kinder sind ebenso willkommen wie Erwachsene, allerdings sollte der Nachwuchs bereits regelmäßig fahren.

Die Grundausrüstung

Zum Reinschnuppern empfiehlt Hannes Kuttler ein „Hardtail“. Das ist ein Einsteiger-Bike, das nur am Vorderrad gefedert ist. Zur Grundausstattung gehört ein entsprechender Helm. Protektoren, vor allem für den Rücken, sind keine Pflicht, werden aber empfohlen.

Der Verein

Mountainbike Siegerland ist ein eingetragener Verein, in dem sich der organisierte Teil der Mountainbike-Szene aus Siegen und Umgebung versammelt. Er hat sich auch auf die Fahne geschrieben, den allgemein wachsenden Mountainbike-Sport im Siegerland weiter zu verbreiten und neben dem Siegener Flowtrail weitere „legale“ Strecken in der Region zu bauen. Mit mehreren Kommunen befindet sich der Verein zurzeit in Gesprächen.

Auf dem Flowtrail in Siegen kann man auch „abheben“, wie hier  Konrad Schmelzer aus Wilnsdorf demonstriert. Er ist allerdings kein Anfänger mehr.
Auf dem Flowtrail in Siegen kann man auch „abheben“, wie hier Konrad Schmelzer aus Wilnsdorf demonstriert. Er ist allerdings kein Anfänger mehr. © Rene Traut

Man kann Vereins- oder Fördermitglied werden und damit zum Erhalt des Flowtrails beitragen. Selbstverständlich ist auch ein Reinschnuppern und Kennenlernen bei den regelmäßigen Treffs der Biker möglich bzw. erwünscht.

Weitere Informationen gibt es hier: info@mtbsiegerland.de oder www.mtbsiegerland.de