Wittgenstein. Was passiert überhaupt, wenn sich ein Sportereignis zum Infektionsherd entwickelt, weil ein Teilnehmer positiv auf COVID-19 getestet wird?
Seit dem vergangenen Wochenende rollt der Ball auch wieder in offiziell genehmigten Testspielen über die Sportplätze in Siegen-Wittgenstein – der erste Schritt in Richtung „Normalität“ ist für die Vereine also getan.
15 Spieler pro Mannschaft und mittlerweile 300 Zuschauer sind auf den Anlagen erlaubt. Auch andere (Hallen)Sportarten kehren nun langsam, aber sicher in ihren Alltag zurück. Doch was passiert überhaupt, wenn sich ein Sportereignis zum Infektionsherd entwickelt, weil ein Spieler oder Zuschauer positiv auf COVID-19 getestet wird? Droht eine Quarantäne für alle Anwesenden? Wird eine ganze Mannschaft für zwei Wochen weggesperrt und getestet?
Auch interessant
„Wie so oft kommt es auf den Einzelfall an. Das Kreisgesundheitsamt kann grundsätzlich dazu sagen, dass zunächst die genauen Umstände und insbesondere die Enge des Kontaktes Dritter zu dem positiv getesteten Infizierten ermittelt würden“, erläutert Torsten Manges, Pressereferent des Kreises Siegen-Wittgenstein, auf die Anfrage unserer Redaktion.
Quarantäne und Testung
Als Beispiel diene ein Fußballspiel unter freiem Himmel. Dort sei es zum Beispiel besonders Unwahrscheinlich, dass ein infizierter Spieler ausreichend engen Kontakt mit den anwesenden Zuschauern habe, so Manges weiter. In diesem Fall würde die Kontaktverfolgung unter den Spielern – einschließlich der Situation in den Umkleiden sowie vor und nach dem Spiel – ausreichen.
Zuschauer müssen also normalerweise nicht in Quarantäne, anders sieht dies bei den Spielern aus. Bei einem hinreichend engen Kontakt würde eine Quarantäne und ein möglichst zeitnaher Test vom Gesundheitsamt veranlasst werden. Sollten sich alle Beteiligten, ob nun Spieler oder Zuschauer, an die geltenden Abstands- und Hygieneregeln außerhalb des Spielfelds halten, so ist die Rückverfolgung der Virusinfektion deutlich leichter und würde eine Massenquarantäne abwenden. Ohnehin sollen Spieler und Zuschauer, die grippeähnliche Symptome aufweisen, sich von solchen Veranstaltungen fernhalten.
Halten sich alle Besucher und Sportler an die Vorsichtsmaßnahmen, sollte das Risiko eines Besuchs auf dem geliebten Sportplatz oder der Sporthalle minimiert sein – und auf lange Sicht kehrt vielleicht wieder Normalität ein.