Erndtebrück. Manfredas Ruzgis vom TuS Erndtebrück schließt sich einem aufstrebendem Club an, dem zur Europa-League-Qualifikation nicht viel fehlte.

Im höherklassigen Fußball will er es weiter wissen – und dafür nimmt Manfredas Ruzgis nun einen Umweg über einen (Fußball-)Zwergstaat. Der Stürmer des TuS Erndtebrück wechselt in ein sehr interessantes Umfeld, in die erste luxemburgische Liga. Mit der hatte sich der 23-Jährige schon in der Vergangenheit einige Male beschäftigt.

Der neue Club des Wittgensteiners, Sohn einer litauischen Familie, ist der FC UNA Strassen, der 2020/21 in seine sechste Erstligasaison geht. Strassen ist eine 10.000-Einwohner-Gemeinde, die unmittelbar an die Hauptstadt angrenzt – von der Spielstätte des Clubs bis zum Palast des Großherzogs sind es nur fünf Kilometer.

Zur Europa-League fehlt nicht viel

In der abgebrochenen Saison wurde UNA Strassen Tabellensechster der 14 Teams umfassenden Liga und blieb dabei sieben Punkten hinter dem vierten Platz, der zur Teilnahme an der Europa-League-Qualifikation berechtigt – es handelt sich also um einen durchaus ambitionierten Club. Die Mannschaft der abgelaufenen Saison bestand grob zur Hälfte aus Luxemburgern und zur Hälfte aus Legionären. Der Verein spielt auf der Jean-Wirtz-Sportanlage, einem reinen Fußballplatz, der eine kleine Holztribüne mit 200 Sitzplätzen aufweist. Der Zuschauerschnitt lag in der abgebrochenen Saison bei 285.

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Für Ruzgis, der zuvor bei anderen luxemburgischen Teams ein Probetraining absolviert hatte, könnte die BGL-Ligue ein gutes Umfeld sein, um nach einer langen Verletztenmisere weiter anzugreifen. Nach Stationen in der Jugend der Sportfreunde Siegen und des SC Paderborn startete „Manni“ beim 1. FC Köln II in der Regionalliga in den Seniorenbereich, doch eine Reihe von Verletzungen warfen den Angreifer immer wieder zurück.

Umstellungen führen zum Erfolg

Acht Knie-Operationen, darunter zwei wegen Kreuzbandrissen, ließen drei Jahre lang keinen geordneten Rhythmus zu. Erst mit Beginn des Kalenderjahres 2019 und nach Umstellungen in Sachen Training und Ernährung fand Ruzgis wieder in die Spur.

Seither ist er ohne größere Verletzung geblieben und knüpfte mit 13 Oberliga-Toren, mehreren Vorlagen und als Fixpunkt im Offensivspiel an seine besten Zeiten an, die ihm 2016 einen Einsatz in der litauischen A-Nationalmannschaft beschert haben. Der nun anstehende Wechsel soll der berühmte „nächste Schritt“ sein.