Als zwei junge Stürmer in der Saison 1999/00 für Werder Bremen erfolgreich auf Torejagd gingen, war das Kult-Duo „Pizza-Toni“ geboren.
Voraussichtlich am Samstag, spätestens aber nach den beiden Relegationsspielen ist die Ära von Claudio Pizarro in der 1. Fußball-Bundesliga vorbei. Dann beendet der peruanische Torjäger im Alter von 41 Jahren seine Karriere beim SV Werder Bremen. Ähnlich wie bei Althaus in Birkelbach – natürlich auf unterschiedlichem, sportlichen Niveau – geht dann für Pizarro und die gesamte Bundesliga-Familie eine Ära zu Ende, die im Jahr 1999 begann.
Es dauerte damals nur wenige Spiele und das Fußballvokabular war um einen (strittigen) Fachbegriff reicher, als die Boulevard-Medien plötzlich davon sprachen, dass in Bremen „Pizza-Toni“ ausliefert. Gemeint war damit kein Lieferdienst eines italienischen Restaurants, sondern ein gut harmonierendes und kultiges Sturmduo: Ailton, Spitzname „Toni“, und Claudio Pizarro, Spitzname „Pizza“ bzw. „Piza“.
Während Ailton bereits 2014 mit einem Abschiedsspiel im Weser-Stadion in Bremen seine Karriere ad acta legte, steht dieses Kapitel für Pizarro noch bevor. Nach zahlreichen Meistertiteln und DFB-Pokal-Siegen mit Werder Bremen und (vor allem) dem FC Bayern München könnte Pizarros Ende allerdings ein bitteres werden.
Dem derzeitigen Tabellenvorletzten droht am Samstag nämlich der Abstieg in die Zweite Liga. Sein ehemaliger Sturmpartner Ailton wünschte sich vor einem Jahr für Pizarro ein gebührendes Abschiedsspiel, in einem mit Fans gefüllten Weserstadion und alten Mitspielern. Das muss nun – auch wegen Corona – vorerst warten. Doch dann, so Ailton, gibt es im Sturm noch einmal „Pizza-Toni“ – und nach dem Spiel eine echte, große Pizza auf dem Feld.
In der Rubrik „Sprache des Sports“ erläutert die Redaktion spezifische Begriffe aus verschiedenen Sportarten.