Mit dem „Anrudeln“ in Bürbach ist die „Rudelturnen-Saison 2020“ eröffnet worden. Sie findet aber unter ganz besonderen Umständen statt.
Siegerland. Sie turnen bald wieder – zwar nicht im großen Rudel wie in den vergangenen Jahren mit 300 bis 400 Sportwilligen- und wütigen, dafür in kleineren Gruppen mit viel mehr Platz für jeden, der mitmacht. Nachdem das Kreisgesundheitsamt die Ampel auf „grün“ geschaltet hat, steht dem „Rudelturnen 2020“ im Siegerland nichts im Weg.
Trotz Corona, trotz Abstandshaltung, trotz strenger Hygienevorschriften. Der Probelauf entfachte jedenfalls Lust auf mehr, auch wenn das Wetter bei diesem „Anrudeln“ auf dem Parkplatz von „Sport Schulze“ in Bürbach allenfalls durchwachsen war, sich zu den Schweiß- auch viele Regentropfen hinzugesellten.
Auch eine Kreistour wird es geben
In zwei Gruppen zu rund 60 Teilnehmern, die sich vorab alle über eine neue App anmelden mussten, ging die Generalprobe über die Bühne, genauer gesagt über den Asphalt. Nach der Aufwärmphase ging’s bei heißen Rhythmen richtig ab, natürlich unter Wahrung des Sicherheitsabstandes, auf der mitgebrachten Sportmatte und ohne Partner- oder Gruppenübungen im Programm.
Sieben Termine in Siegen
Das „Rudelturnen“ findet jeweils dienstags ab 18 Uhr (erste Gruppe) und 19.15 (zweite Gruppe) statt.
Die Termine in Siegen: 7. Juli Freibad Geisweid; 14. Juli Oberes Schloss; 21. Juli Unteres Schloss; 28. Juli Oberes Schloss; 4. August Unteres Schloss; 18. August Bertramsplatz; 25. August Oberes Schloss.
Das alles sollte ein Vorgeschmack auf das sein, was es im Juli und August an sieben Terminen in Siegen (siehe Info-Box) und auf einer Kreistour in den Sommerferien wieder geben wird. „Zusagen liegen aus Freudenberg, Erndtebrück, Müsen, Burbach und Kreuztal bereits vor“, freut sich Guido Müller, der zusammen mit Stefan Fuckert und Christian Klein den inneren Orga-Zirkel bildet. Veranstalter des „Rudelturnens“ ist weiter der Kreissportbund Siegen-Wittgenstein. Unterstützung kommt aus den Vereinen TV Jahn Siegen, ASV Siegen Weidenau und TG „Friesen“ Klafeld-Geisweid.
Begrenzte Teilnehmerzahl
Die größte Herausforderung war die Suche nach geeigneten Plätzen. „Da war es gut, dass die behördliche Vorgabe von zunächst zehn auf sieben Quadratmeter Fläche pro Teilnehmer reduziert wurde“, so Guido Müller. Somit können bei den „Rudelturnen“-Standorten in Siegen – Freibad Geisweid, Bertramsplatz, Plätze Oberes und Unteres Schloss – rund 100 Sportlerinnen und Sportler mitmachen.
Eine Absage wäre für die Macher die letzte Option gewesen. „Die vierte Saison ist für uns sicher die bislang schwierigste. Es ist zwar alles mit heißer Nadel gestrickt, aber wir haben das gemacht, was im Rahmen der Normalität möglich war“, berichtet Stefan Fuckert von den durchaus mit Problemen gepflasterten Vorbereitungen. Letztlich sei aber auch die gute Zusammenarbeit mit den Behörden in den jeweiligen Kommunen für alle eine zusätzliche Motivation gewesen, das „Rudelturnen“ nicht ausfallen lassen zu müssen. Und Guido Müller, als Vorsitzender des Bezirks Süd im Siegerland-Turngau und ehemaliger Chef des TV Jahn Siegen ganz nahe am Sport, ergänzt: „Für uns war wichtig, dass wir damit die Lust auf Sport nach dieser für viele langen Pause wieder wecken.“
Auf das müssen sich die „Rudelturner“ einstellen:
Es werden pro Abend zwei Trainingszeiten angeboten: 18 Uhr und 19.15 Uhr mit jeweils rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Jeder muss sich vorab über eine spezielle App anmelden.
Es müssen die eigenen Sportutensilien mitgebracht werden.
Es wird einen geordneten Zu- und Abgang zur Sportfläche geben. Auch dabei ist der Mindestabstand zu wahren.
Es gibt vorläufig keine frei verkäuflichen Getränke.