Bilbao. Weil Pia Wunderlich für zwei Erstliga-Clubs spielte, sorgt die Vergabe des One-Club-Awards für Kritik. Athletic Bilbao verteidigt die Auswahl.

Die aus Schwarzenau stammende Pia Wunderlich hat als Würdigung für ihre großartige Karriere sowie für 16 Jahre Vereinstreue beim 1. FFC Frankfurt den One-Club-Award von Athletic Bilbao erhalten. Um die Vergabe des renommierten, in Deutschland aber noch recht unbekannten Preises hat sich in Spanien eine mehrere Tage anhaltende Kontroverse entwickelt.

Pia Wunderlich wird im DFB-Pokal-Finale von Duisburgs Nicole Bender abgegrätscht.
Pia Wunderlich wird im DFB-Pokal-Finale von Duisburgs Nicole Bender abgegrätscht. © firo

„Two Clubs Woman“ titelt die baskische Ausgabe der renommierten Sportzeitung „Mundo Deportivo“ unverhohlen kritisch. Sie verweist darauf, dass Pia Wunderlich nach ihrer Zeit beim TuS Schwarzenau vier Jahre beim TSV Battenberg gespielt habe, davon zwei im Seniorenbereich und – nach dem Aufstieg in der Saison 1991/92 – für eine Spielzeit sogar in der 1. Bundesliga.

1993 wechselte Wunderlich zur SG Praunheim, aus der sich 1998 der 1. FFC Frankfurt ausgliederte. Auch die „AS“, „Marca“ und „El Correo“ stellten diesen Umstand fest. In den Kommentarspalten wurde teils der Rücktritt von Athletic-Präsident Aitor Elizegi gefordert.

Professionalität ist entscheidend

Elizegi verteidigt die Wahl von Pia Wunderlich. Das grundlegende Kriterium bei der Vergabe des Ehrenpreises sei die Zeit, in der professionell gespielt worden sei. Davon könne erst mit dem Wechsel nach Frankfurt die Rede sein, wo die Wittgensteinerin 16 Jahre – davon 15 Jahre gemeinsam mit ihrer Schwester Tina – eine märchenhafte Karriere mit drei Europapokalsiegen hinlegte und sich um den Fußball verdient machte.

Dass Wunderlich auch für Battenberg in der Bundesliga gespielt habe, sei dem Auswahlgremium bewusst gewesen. Zu Beginn der 90er Jahre wurde die Frauen-Bundesliga aber noch zweigleisig mit in Summe 20 Mannschaften sowie einer folgenden Finalrunde ausgespielt.