Bilbao. Die Schwarzenauerin Pia Wunderlich wird für ihre Vereinstreue und eine großartige Karriere gewürdigt. Heute trainiert sie ein Inklusionsteam.

Hohe Ehre für Pia Wunderlich: Die aus Schwarzenau stammende Fußballspielerin ist die zweite Preisträgerin des One-Club-Awards, der von Athletic Bilbao vergeben wird.

Wie der Name des Preises sagt, geht es den Basken darum, herausragende Fußballer zu würdigen, die in ihrer Karriere große Loyalität gegenüber ihren Clubs bewiesen haben und dabei für Engagement, Sportlichkeit und Respekt standen. Pia Wunderlich lief von 1993 bis 2009 für den 1. FFC Frankfurt auf, der bis 1998 unter dem Namen SG Praunheim spielte. Mit den Frankfurterinnen gewann sie 16 nationale und drei internationale Titel – immer gemeinsam mit ihrer Schwester Tina, die ein Jahr später nach Frankfurt kam und ein Jahr länger blieb.

Erste Schritte beim TuS Schwarzenau

In der Jugend hatte Pia Wunderlich sieben Jahre auf Asche in den Jungenteams des TuS Schwarzenau das Fußballspielen gelernt. Als Juniorin sowie zwei Jahre im Frauenteam war sie danach beim TSV Battenberg aktiv, der mit Wunderlich in die Bundesliga aufstieg.

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„Wunderlich ist eine Institution beim 1. FFC Frankfurt, mit dem sie drei Mal den Wettbewerb der besten Teams, den UEFA-Women’s-Cup [heute: „Womans Champions League“, Anm. d. Red.] gewann. Als herausragende Mittelfeldspielerin absolvierte sie 102 Länderspiele für die Deutsche Nationalmannschaft, mit der sie eine Olympia-Medaille gewann und Weltmeisterin wurde (2003 gegen Schweden)“, begründet der baskische Club seine Auswahl.

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Nach der Schwedin Malin Moström (Umeå IK) ist Wunderlich die zweite weibliche Preisträgerin. Bei den Männern gibt es den Preis seit 2015. Matthew Le Tissier (Southampton FC), Paolo Maldini (AC Mailand), Sepp Maier (Bayern München), Carles Puyol (FC Barcelona) und Billy McNeill (Celtic Glasgow) zählten bislang zu den Preisträgern. In diesem Jahr geht die Trophäe an den Waliser Ryan Giggs (Manchester United).

Preisübergabe im San Mamés

Wunderlich und Giggs sollen den Preis, eine gusseiserne Skulptur zweier sich schüttelnder Hände, während eines Heimspiels von Athletic Bilbao im San-Mamés-Stadion erhalten – um einen würdigen Rahmen zu gewährleisten aber erst, wenn Zuschauer in Spanien wieder zugelassen sind.

Pia Wunderlich ist aktuell 45 Jahre alt, lebt weiterhin im Großraum Frankfurt und ist dem Fußball unverändert treu – als Trainerin des Inklusionsteams SG Bad Soden III, das in der C-Kreisliga spielt und die abgebrochene Saison auf Platz drei beendete.

„Es ist ein Riesenspaß, jeden Tag in jedem Training. Wir bekommen so viel zurück in jeder Einheit“, beschreibt Pia Wunderlich ihre Motivation für die Arbeit mit dem Team, in dem Angehörige des Behinderten-Werks Main-Kinzig mit nicht-behinderten Fußballern der SG Bad Soden gemeinsam spielen. Auch in diesem Zusammenhang hat die Wittgensteinerin schon einige Preise entgegengenommen.