Zwei junge Sportler aus Wittgenstein und ein Talent aus dem Siegerland sind die Nachwuchssportler 2019. Die Ehrung wurde jetzt nachgeholt.

Siegen-Wittgenstein. Was lange währt, wird endlich gut: Bedingt durch das bei der Sportlerehrung unserer Zeitung in Krombach noch aktuelle Wettkampf-Geschehen und die wenig später erlassenen Corona-Beschränkungen wurden die Auszeichnungen für die Nachwuchs-Sportler/-in 2019 jetzt, gemeinsam mit dem Werbering der Sparkassen im Kreis Siegen-Wittgenstein, nachgeholt. Vorstandsmitglied und Werbering-Vorsitzender Günter Zimmermann: „Die Auszeichnung soll ein Anreiz sein, mit dem Sport weiterzumachen. Der Leistungssport hilft später auch im Beruf.“ Die Auszeichnung der beiden Wittgensteiner Talente erfolgte in der Sparkassen-Filiale in Erndtebrück durch Filialleiter Andreas Droese.

JANA LAUBER

Jana Lauber.  
Jana Lauber.   © Karl-heinz messerschmidt

Jana Lauber ist in den Skisport quasi hinein geboren. Kein Wunder, ist doch ihre Hesselbacher Mutter Tanja eine Skilehrerin. Was lag da näher, dass ihre Tochter, kaum raus aus den Windeln, sofort auf den ersten Brettern stand, die die Welt bedeuten.

Schon früh eingestiegen

„Mit drei Jahren hat sie auf Inlinern gestanden“, bestätigt Tanja Lauber, die das sportliche Talent der heute 16-Jährigen schon früh erkannte und förderte. Ihren ersten Wettkampf bestritt sie mit fünf, sechs Jahren am eigenen Skihang, am Hesselbacher „Gletscher“. Dort war ein Vielseitigkeitswettbewerb mit Fahrten durch die Tore zu absolvieren.

Richtig los ging es mit dem Kids-Cup des WSV in den Klassen U6 bis U12. Ihr Talent und ihre Erfolge führten sie anschließend ins WSV-Team U14 und U16. 2019 war für die Berleburger Gymnasiastin, die 2021 ihr Abi „bauen“ will, ins DSV-Renngeschehen zu Slalomläufen, die in Kitzbühel und Berchtesgaden gefahren wurden.

Die Nachwuchs-Gewinner der vergangenen Jahre

2011: Lilian Weiken (Jujutsu), Bastian Niklas Fontayne (Schwimmen) – 2012: Nina Braun (Leichtathletik), Linus Hof (Turnen).

2013: Laura Sophie Großhaus (Leichtathletik), Chris Willert (Rollskilauf) – 2014: Anna Kosina, Ole Blech (beide Leichtathletik).

2015: Henri Schlund (Leichtathletik) – 2016: Amelie Braun, Brenda Cataria-Byll, Niklas Born (alle Leichtathletik), Maximilian Hackler (Duathlon).

2017: Eric Christoph Klöckner (Leichtathletik) – 2018: Emily Schneider (Nordische Kombination), Till Marburger (Leichtathletik).

Für die Schwarzenauerin stand am Ende ein starker neunter Gesamtrang in der DSV-Cupserie der U16. Außerdem errang sie zwei Tagessiege beim Deutschen Schüler-Cup Ski Alpin im Pinzgau und sicherte sich zwei DM-Titel im Ski-Inline bei den Schülerinnen. Zudem ist auch noch Stammspielerin im Frauen-Volleyball-Team des VfL Bad Berleburg.

Jetzt hat sie den Winter 2020/21 in der Jugendklasse U18 im Blick. Weil sie das Corona-Virus noch ausbremst, steht derzeit Heimtraining auf ihrem sportlichen Stundenplan.

ELIAS CONNOR DICKEL

Elias Connor Dickel.  
Elias Connor Dickel.   © Karl-heinz messerschmidt

Der Birkefehler ist in Birkelbach in der Leichtathletik-Schüler-Trainingsgruppe von Katja Marburger aufgewachsen und 2011 beim 1. Schülercup für die 6- bis 15-Jährigen der LG Wittgenstein in den Wettkampfsport eingestiegen. „Im Laufen und Springen war er gleich vorne dabei, nur mit dem Werfen hatte er es nicht so“, meint Mutter Leona schmunzelnd. Heute sieht das anders aus.

In den Wurf- und Stoß-Disziplinen beherrscht er die regionale Konkurrenz, war er auch 2019 beim traditionellen U16-Ländervergleichskampf Niederlande gegen NRW in Enschede der beste deutsche Springer. Der schaffte 1,90 m – vier Zentimeter mehr als seine Körpergröße. Seine Vielseitigkeit stellte er bei der Deutschen Meisterschaft im Blockwettkampf (Wurf) als Achter unter Beweis.

Ausbildung zum Mechatroniker

Um dieses Leistungsniveau zu erreichen, ist viel Training notwendig. Zu den Einheiten bei der LGW kommt auch deshalb ein Zusatztraining beim VfL Bad Berleburg im Stadion „Am Stöppel“ unter Andreas Wahl, um seit 2017 über die LG Wittgenstein das DLV-Startrecht zu haben. Den Turnerbund-Wettkämpfen ist er mit Erfolg aber treu geblieben.

Elias Connor Dickel bei den Deutschen U16-Meisterschaften in Bremen.
Elias Connor Dickel bei den Deutschen U16-Meisterschaften in Bremen. © Ralf Görlitz

Neben dem Sport haben auch die Schule und der zukünftige Berufsweg einen hohen Stellenwert bei Elias Connor Dickel. Nach seinem Realschulabschluss beginnt er im Sommer bei der Siemag in Dahlbruch eine Ausbildung zum Mechatroniker.

Sportlich bleibt er der Region treu, wägt aber noch ab, ob als Mehrkämpfer, Hochspringer oder Techniker mit den Disziplinen Stoß und Wurf. Immerhin bringt er inzwischen 95 kg auf die Waage.



PHILLIP GREGOR BECKER

Phillip Gregor Becker.
Phillip Gregor Becker. © Karl-heinz messerschmidt

„Ich habe auf jeden Fall sehr viel gelernt, jede Menge Erfahrungen gesammelt. Das wird mir auf meinem weiteren Weg helfen.“ Das sagt mit Phillip Gregor Becker das zurzeit hoffnungsvollste Basketball-Talent im Siegerland.

Rund 14 Punkte im Schnitt

Der junge Langenholdinghausener hat bis zum vorzeitigen Saisonabbruch im März für die Roth Energie BBA Gießen 46ers in der Jugend-Basketball-Bundesliga gespielt und avancierte mit gut 14 Punkten im Schnitt pro Partie zu den herausragenden Korbschützen bei den Hessen, die in ihrer Hauptrunde allerdings nicht über Platz acht hinaus kamen und es nicht in die Entscheidung um die Deutsche Meisterschaft geschafft hätten. „In solch einer Liga wird viel härter und schneller gespielt als in tieferen Klassen“, sagt der 16-Jährige.

Bei mehreren Sichtungen spielte Phillip Gregor Becker so überzeugend vor, dass er von den Gießenern verpflichtet wurde – allerdings nur für ein Jahr, weil er aus Altersgründen nicht mehr in der JBBL spielen darf. Der „Small Forward“ (kleiner Angriffsspieler) hat sich also vorerst aus Gießen verabschiedet, verbunden mit der Hoffnung, in ein, zwei Jahren zum „Tryout“ für den U19-Bundesliga-Kader eingeladen zu werden.

Phillip Gregor Becker im Gießener Trikot. 
Phillip Gregor Becker im Gießener Trikot.  © Sven Kuczera

Um in Form zu bleiben und sich weiter zu verbessern, wird Phillip Gregor Becker in der nächsten Saison zum Kader des Zweitregionalliga-Aufsteigers TVO Biggesee stoßen und für die U18 seines Stammvereins TV Jahn Siegen auf Korbjagd gehen. Sein ehrgeiziges Ziel, verbunden mit einem Augenzwinkern: „Ich will der weiße Dennis Schröder werden.“ Träume sind erlaubt...