Neunkirchen. Isni Balijaj bleibt Trainer bei der SpVg Neunkirchen, die ab Sommer als FC Freier Grund spielt. Warum ein Abschied für ihn nicht in Frage kam:

Seit fast zwei Jahrzehnten hält Isni Balijaj dem Fußball-Bezirksligisten Spielvereinigung Neunkirchen, der nach der Fusion mit dem SV Borussia Salchendorf künftig als FC Freier Grund firmiert, die Treue. Als Trainer hat er für ein weiteres Jahr zugesagt. Seine Erfolgsquote von zwei Aufstiegen in vier Jahren bei den Senioren kann sich sehen lassen: Balijaj führte die Neunkirchener von der B-Liga in die Bezirksliga und betreute zuvor sechs Jahre die A-Jugend des Vereins und feierte Meistertitel mit weiteren Jugendmannschaften.

Herr Balijaj, aus welchen Gründen haben Sie sich in Zeiten der Krise zur Verlängerung entschlossen?
Isni Balijaj:
Die Saison in der Bezirksliga wird wohl abgebrochen und so wollte ich einfach nicht aufhören. Ich möchte es ordentlich zu Ende bringen, denn einen solchen Abgang, wie er jetzt gewesen wäre, könnte ich der Mannschaft und dem Verein nicht antun. Wer weiß, ob wir den Klassenerhalt geschafft hätten, wenn wir die Saison zu Ende gespielt hätten. Diese Ungewissheit wollte ich nicht auf mir sitzen lassen. Es wäre nach der Fusion der beiden Vereine auch das falsche Zeichen gewesen. Außerdem gab es tolle Gespräche mit dem Vorstand und meine beiden Co-Trainer Wolfgang Klaas und Adrian Feckler haben auch mitgezogen. Jetzt können wir uns in der kommenden Spielzeit neu beweisen.

Welche Chancen sehen Sie durch die anstehende Fusion zum FC Freier Grund?Ich war von Anfang dafür, diesen Schritt zu gehen. Denn wenn jeder seine eigenen Brötchen backt, tritt man zu lang auf einer Stelle. Es sind beides gut geführte Vereine, daher sehe ich in diesem Zusammenschluss großes Potenzial für die Zukunft. Damit können wir etwas bewegen.

Wie sieht ihre Kaderplanung aus, nachdem mit Robin Paul und Nik Joel Krumm zwei Leistungsträger ihr Team verlassen?
Das sind schon Verluste, die schwer zu ersetzen sind. Aber wir sind in guten Gesprächen mit externen Neuzugängen. Der Vorstand hat die Notwendigkeit dafür erkannt und nach dem Feedback, das ich erhalten habe, sind wir auf einem guten Weg. Ich hatte ohnehin einen weiteren Mittelstürmer gefordert, auch wenn Robin Paul geblieben wäre. Der Transfer wird vielleicht schon demnächst vollzogen. Nik Joel Krumm ist ein Außenspieler mit Potenzial. Ich denke, dass wir mit Max Bigler auf dieser Position einen guten Ersatz gefunden haben. Als Außenverteidiger kommt Sascha Alt noch hinzu.

Wie wollen Sie in der nächsten Saison in der Bezirksliga bestehen?
Wir durften eine Zwei-Drittel-Saison in den Bezirksliga-Fußball reinschnuppern und haben in dieser Zeit eine Menge mitgenommen. Wir wissen jetzt, welches Tempo und welche körperliche Physis in dieser Klasse gefragt ist. In der neuen Spielzeit wird es uns nicht noch einmal passieren, dass wir zu naiv oder zu locker an unsere Aufgaben herangehen. Ich erwarte, dass wir in der Vorbereitung, wann auch immer sie losgehen kann, gut arbeiten. Selbstverständlich geht es wieder gegen den Abstieg. Aber diesmal wollen wir uns mehr Luft verschaffen. Ich möchte gerne vermeiden, dass wir bis zum Schluss kämpfen müssen, stattdessen den Klassenerhalt schon drei, vier Spiele vor Saisonende unter Dach und Fach haben.