Wittgenstein. In den Wittgensteiner Fitnessstudios geht es wieder los. Die Auflagen sind jedoch hoch – und nicht überall wird gleich am Montag geöffnet.

Ab Montag dürfen Fitnessstudios wieder öffnen, dies hat Ministerpräsident Armin Laschet am vergangenen Mittwoch bekanntgegeben. Die offiziellen, detaillierten Auflagen wurden allerdings erst in der Nacht zum Samstag bekanntgegeben, was die Studio-Betreiber am Wochenende vor große Herausforderungen stellte.

Zahl der Besucher ist begrenzt

Nicht wenige Besucher werden sich über eine Klarstellung in einer freuen, über die lange spekuliert wurde: Eine Maskenpflicht für Studiobesucher gibt es nicht – zumindest nicht seitens der Landesregierung. Weil Die Auflagen der Behörden lange auf sich warten ließen, herrschte teilweise Verwirrung. So teilte das Studio RadioActiv in Bad Laasphe am Sonntagabend mit, das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes sei für seine Gäste Pflicht, ehe es am Montagvormittag verkündete: Es geht auch ohne Maske.

Für die Mitarbeiter von Fitnessstudios gilt die Maskenpflicht überall – es sei denn, Trainer oder Kursleiter werden dadurch an der Ausübung ihrer Tätigkeit gehindert.

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Auch sonst gibt es strenge Vorschriften, um das Risiko für die Übertragung von Viren zu minimieren. Weil die Zahl der Personen, die gleichzeitig trainieren dürfen, von der Größe der Fläche abhängt (ein Kunde je 7 Quadratmeter), begrenzen einige Betreiber die Trainingszeit und bieten deshalb Reservierungen an. Ein Beispiel ist das Pulsschlag-Fitnessstudio in Bad Berleburg: Die Zeit je Besucher ist auf 60 Minuten begrenzt, maximal 25 Personen können gleichzeitig an die Geräte. Empfohlen wird eine vorherige Reservierung und ein Trainingsbeginn zur vollen Stunde. In Bad Laasphe haben die Mitglieder mehr Zeit: Sie dürfen 1,5 Stunden bleiben.

Kurse finden an beiden Orten vorerst nicht statt, im RadioActiv sind sie aber wohl geplant – ab dem 18. Mai. Vorgeschrieben ist je Teilnehmer ein Abstand von 2 Metern in alle Richtungen. Schwierig zu desinfizierendes Sportmaterial, zum Beispiel Matten, darf dabei aber nicht zur Verfügung gestellt werden. „Statt 25 Teilnehmern können bei uns deshalb nur sechs in den Kursraum. Dort werden wir deshalb nur lockere Kurse wie die Rückengymnastik anbieten. Kraftzirkel und ähnliches bieten wir dort nicht an“, erläutert Studiobetreiber Kilian Giese. „Mit einigen Kursen werden wir nach draußen in den Park ausweichen. Dort sind wir an weniger Auflagen gebunden und haben viel Platz.“ Das Studio „Fitness und mehr“ in Raumland will einige Kurse ab dem 2. Juni anbieten.

Fitness im Park: So wie hier in Barcelona könnte es bald auch – mit etwas mehr Abstand – auch in Bad Laasphe aussehen.
Fitness im Park: So wie hier in Barcelona könnte es bald auch – mit etwas mehr Abstand – auch in Bad Laasphe aussehen. © dpa | Emilio Morenatti

Saunen, Duschen und Umkleiden sind, bis auf die Schließfächer, geschlossen, weshalb die Sportler bereits in Trainingskleidung und mit eigenem Handtuch erscheinen sollen. Der Abstand von 1,50 Metern zwischen Personen ist sowieso einzuhalten. Deshalb sind dort, wo Geräte dichter als mit drei Metern Abstand aneinanderstehen, einige Geräte gesperrt. Nur eingeschränkt nutzbar sind Indoor-Fahrräder. Um eine hohe Aerosolbelastung zu vermeiden, soll dort nicht mit hoher Intensität trainiert werden. „Wir werden unsere Geräte nicht sperren, aber die Kunden darauf aufmerksam machen“, sagt Kilian Giese von RadioActiv.

Monatsbeiträge entfallen

Neben dem Studio in Bad Berleburg öffnet auch das Studio RadioActiv in Bad Laasphe bereits heute wieder seine Pforten. Das Studio „Fitness & mehr“ in Raumland öffnet am Freitag. Der Fitnesspoint Pulverwald öffnet ebenfalls am Freitag und möchte bis dahin die Zeit für die Umsetzung der Schutzmaßnahmen und zur Schulung der Mitarbeiter gemäß der Schutzbestimmungen nutzen.

Die vernünftige Umsetzung der Vorschriften zur Sicherheit der Mitglieder habe Priorität, heißt es auf der Internetseite des Studios. „Für uns gilt: Nach und in der Krise sicher weitertrainieren können. Das ist unser Ziel.“ Die Mitglieder des Fitnesspoint Pulverwald mussten wegen der Schließung vom 17. März bis zum 15. Mai zwei Monatsbeiträge nicht zahlen.