Siegen/Wilnsdorf. Nach der Video-Schalte mit Bundeskanzlerin Angela Merkel verkündete NRW-Ministerpräsident Armin Laschet gestern die sportlichen Lockerungen.

„Auf dem Sportplatz kann ich mit 50 Leuten trainieren, ohne dass wir uns zu nahe kommen.“ Der Wilnsdorfer Armin Kring, engagierter Trainer des CLV Siegerland, hat am Dienstag noch mit seinen Leichtathletik-Schützlingen auf einer frisch gemähten Wiese im Wald oberhalb Wilnsdorfs trainiert. Ab heute darf er mit seinen Mädchen und Jungen endlich wieder auf den Platz. Sein Aufatmen war bis nach Siegen zu vernehmen.

„So langsam haben wir alle einen dicken Hals bekommen“, so Kring, der nicht verstehen kann, warum er und seine Kollegen aus den anderen Leichtathletik-Vereinen auf diese Lockerung aus dem sportlichen Corona-Shutdown so lange warten mussten. „Klar, die Gesundheit steht immer im Vordergrund. Aber ich denke, dass wir alle gut gerüstet waren, alle Vorsichtsmaßnahmen hätten eingehalten werden können.“

Ab Montag in die Hallen

Der Sport in Nordrhein-Westfalen freut sich jedenfalls über erste Schritte zurück in die Normalität. Nach Wochen des Stillstands durch die Corona-Pandemie verkündete NRW-Ministerpräsident Armin Laschet gestern in Düsseldorf nach einer Bund-Länder-Schalte die lang ersehnten Lockerungen für den Sportbetrieb.

Ab Montag dürfen Fitnessstudios, Tanzschulen und Sporthallen der Sportvereine unter strengen Auflagen von Abstand und Hygiene wieder öffnen.

Ab dem 30. Mai ist laut Laschet auch die „Ausübung von Sportarten mit unvermeidbarem Körperkontakt und in geschlossenen Räumen wieder möglich“. Ebenfalls erlaubt seien sportliche Wettbewerbe im Kinder- und Jugendsport sowie im Amateursport.

Die Nutzung von Umkleiden und Sanitäranlagen wird unter Beachtung der Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen dann wieder gestattet sein. Von der Lockerung profitieren zunächst vor allem kontaktlose Einzelsportarten wie beispielsweise Leichtathletik, Tennis oder Golf.

Stillstand beendet

„Ein paar Tage später als erwartet, aber besser jetzt als nie“, atmen neben den Leichtathleten auch die heimischen Tennisspieler und Golfer auf, die nach ihrer „Flucht“ über die nahe Grenze nun auch endlich wieder auf die eigenen Plätze dürfen.

Der organisierte Breiten- und Freizeitsport in seiner ganzen Vielfalt war seit dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie weitgehend zum Stillstand gekommen. Die seit Mitte März anhaltenden Verbote machten vor allem den Vereinen zu schaffen.

Vor diesem Hintergrund hatte sich der Präsident des Landessportbunds, Stefan Klett, bereits vor der entscheidenden Videokonferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten positioniert: „Wenn grundsätzlich Lockerungen möglich sind, dann muss der Sport zwingend Berücksichtigung finden. Die Sportverbände und mehr als 18.000 NRW-Vereine sind darauf vorbereitet. Über fünf Millionen Vereinsmitglieder warten darauf, wieder ihren Sport auszuüben, etwas für ihre Gesundheit und Mobilität zu tun.“