Die Umfragen, wie es mit der Saison weitergeht, zeigen große Unterschiede auf. Warum gerade aber die wichtig sind, erklärt unser Kolumnist.
Was ein Stress! Die einen Vereine wollen die Saison abbrechen, anderen möchten weiterkicken, wieder andere enthalten sich. Zig Köche stehen gemeinsam in der Küche und rühren einen Brei zusammen, den kaum jemand essen will.
Da erstellt der saarländische Fußballverband eine Umfrage für seine Vereine, um ein klareres Bild für die Entscheidungsfindung zu bekommen und was passiert? 29 Prozent wollen abbrechen, 25 Prozent weiterspielen, 22 Prozent annullieren, 19 Prozent mit der Wertung der Vorrunde abbrechen und 5 Prozent konnten oder wollten keine Aussage treffen. Was ein Stress! In Schleswig-Holstein steht nun fest, dass die Saison beendet wird, über das Wie muss noch beraten werden. In Bayern wird die Saison erst einmal bis Ende August ausgesetzt, während in NRW zwar 88,4 Prozent für einen Abbruch plädieren, jedoch auch saarländische Diversität bei der Frage nach der Art und Weise des Abbruchs unter Beweis stellen. Ja, was ein Stress.
Vielleicht hilft all den Gestressten ein Umstellen des Blickwinkels. So oft hört man den Satz, dass dies und jenes „eine Demokratie aushalten muss“. In Zeiten von Corona kehrt sich das um: Wieviel Demokratie kann der Mensch aushalten? Zu akzeptieren, dass die eigene Stimme zwar gehört wird, in einem Beschluss aber möglicherweise keinen Ausdruck findet. Doch es geht um Teilhabe und darum, nicht wie in Weißrussland, einer Autorität zu folgen, die in der Pandemie eine „Lektion Gottes“ sieht. Nicht einer Meinung zu sein, muss also nicht, sondern darf ausgehalten werden.
In der Kolumne „Pass in die Gasse“ befasst sich der freie Journalist Heiko Rothenpieler mit aktuellen Entwicklungen in der Welt des „großen“ und „kleinen“ Fußballs.