Es geht schon um die Vorbereitung auf die Bob-WM 2021 in Lake Placid. Malte Schwenzfeier absolviert Individualprogramm in heimatlichen Gefilden.

Wilgersdorf. Während und nach der Bob-Weltmeisterschaft in Altenberg war die Welt für Malte Schwenzfeier noch in Ordnung. Der 24-jährige Anschieber und frisch gebackene Junioren-Weltmeister aus Wilgersdorf freute sich riesig über Rang fünf im Zweierbob mit dem routinierten Piloten Richard Oelsner (24) aus Dresden. Nach dem zweiten Erfolgserlebnis des Jung-Profis im Winter 2019/2020 – das erste war die Junioren-WM in Winterberg – ging es auf große Reise zum WM-Test für 2021 nach Lake Placid. Doch da merkten die Sportler und Funktionäre, dass jetzt die Welt nicht mehr in Ordnung war.
Frage: Wie haben die Verantwortlichen des deutschen Teams reagiert?
Malte Schwenzfeier: Wir haben das Trainingslager, das vom 8. bis 16. März dort geplant war, frühzeitig abgebrochen, um noch rechtzeitig mit dem nächstmöglichen Flieger zurück zu sein. Das hat geklappt. Danach war vom Bundestrainer sowieso eine vorgeschriebene Pause fest geplant, um für den Körper und den Kopf neue Kraft zu tanken.

Und wie ist für Sie derzeit die Situation?
Nicht gut, wie für alle Sportlerinnen und Sportler. Auch ich musste mir irgendwelche Notlösungen suchen, um zu trainieren. Ich bin deshalb zu Hause bei den Eltern, trainiere auch viel Ausdauer in den heimischen Wäldern, habe mir gleichzeitig ein kleines Fitness-Studio im elterlichen Haus hergerichtet, um auch das Krafttraining nicht zu vernächlässigen. Kraft braucht ein Bobanschieber ja auch… Doch mir fehlt das Sprinttraining, das im Stadion am Höhwäldchen nicht möglich ist. Meine Anfrage an die Gemeinde wurde leider abgelehnt, obwohl ich als junger Profi bemüht bin, meiner Arbeit nachzugehen. Kraft, Ausdauer und Spritzigkeit sind nun mal drei zusammenhängende Faktoren für den Bobsport.

Wie sehen Ihre weiteren Pläne für dieses Jahr aus?
Ich muss abwarten und werde mich an die Regeln halten, denn ich sehe mich da selbst als Vorbild. Vielleicht gibt es ja in naher Zukunft eine Lockerung bezüglich der Coronavirus-Pandemie auch für den Sport, um rechtzeitig ins Teamtraining einzusteigen, das im Juli beginnen soll. Ich denke, dass in meinem Verein in Wiesbaden rechtzeitig die Vorkehrungen getroffen werden.