Wie Timo Böhl nach einem zweiwöchigem Trainingslager nun mit der Coronavirus-Pandemie umgeht verrät er in einem Kurzinterview.

Der gebürtige Berghäuser Sportler Timo Böhl (32) hatte sich mit einem eigens organisierten Trainingslager auf die Triathlon-Saison 2020 vorbereitet. Im März, kurz vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie in Europa war er rund zwei Wochen mit dem Fahrrad in Spanien und Frankreich unterwegs, hat dort täglich intensiv trainiert. Da nun der Coronavirus der den Alltag der Menschen weltweit in den Stillstand versetzt hat, spricht er im Interview über die Auswirkungen auf sein Training und seine Motivation.

Herrr Böhl, inwiefern hat die Corona-Pandemie Einfluss auf ihren Alltag?

Für mich hat sich nicht viel geändert, außer dass ich mich derzeit auf der Arbeit im Home-Office befinde. Wenn ich nicht ab und an bei Facebook reingehen würde, würde das alles vermutlich an mir vorbeigehen. Aber klar, die persönlichen Gespräche fehlen sehr.

Wie organisieren Sie Ihr Training in diesen Zeiten, vor allem, da Sie ja als Triathlet auf das Schwimmen in öffentlichen Bädern angewiesen sind?

Ich mach als Alternative Zugseiltraining, was quasi ein Trockentraining für Schwimmer ist und die Bewegungen im Wasser simuliert. Das funktioniert ganz gut, um die Rumpf- und Armmuskulatur zu aktivieren und ich mache das regelmäßig so 30 bis 35 Minuten. Eigentlich hatte ich mir Anfang des Jahres vorgenommen, dass ich mein Schwimmpensum um 50 Prozent steigere, das heißt also, dass ich statt 20 Kilometer im Monat, auf 30 Kilometer erhöhe, was mir anfangs auch gut gelungen ist. Doch aktuell bin ich wegen des guten Wetters auch ein wenig nachlässig geworden und gehe häufiger Laufen oder aufs Fahrrad.

Im Frühjahr und voraussichtlich auch im Sommer sind bzw. werden viele Wettbewerbe abgesagt, hat das Einfluss auf Ihre Motivation, zumal Sie ja ein extra Trainingslager organisiert hatten?

Nein, überhaupt nicht. Ich habe mir immer gesagt, dass ich eigentlich zu viele Wettkämpfe im Jahr mache, daher genieße ich es gerade einfach, dass ich ‚nur‘ trainiere. Natürlich sind Wettkämpfe auch schön, da man bekannte Gesichter trifft oder auch seinen Leistungsstand abfragt, aber mir ging es dabei nie darum, mich zu profilieren. Aktuell ist alles abgesagt, wofür ich mich im ersten Halbjahr angemeldet hatte, danach hätte ich im Oktober nur noch einen Wettkampf. Diese Situation zeigt mir aber auch einfach, dass ich den Sport mache, weil ich es meine Leidenschaft ist. Deswegen hat sich das Trainingslager für mich auch gelohnt, da ich dort dem nachgehen konnte, was ich liebe, übrigens unter besten Bedingungen. Deswegen fällt mir das nicht schwer, täglich Laufen oder Radfahren zu gehen. Kann sein, dass sich das noch ändert, aber aktuell bin ich aus sportlicher Sicht ganz zufrieden.

Mit Timo Böhl sprach Mark Simon Wolf