Heraklion/Betzdorf. Nach dem Abbruch des Tennisturniers in Heraklion reiste Tennisprofi Romy Kölzer ganz schnell ab. Jetzt folgt für sie eine lange Turnierpause.
„Das ist schon eine echt verrückte Situation momentan“, findet Tennisprofi Romy Kölzer mit Blick auf den sich immer weiter verbreitenden Coronavirus. Mitten in das mit 15.000 Dollar dotierte Turnier in Heraklion (Griechenland), bei dem Kölzer in den vergangenen zwei Wochen am Start war, trafen die Maßnahmen der Weltverbände. „Wir haben hier eigentlich überhaupt nicht so viel von dem ganzen Thema mitbekommen“, sagte Romy Kölzer, die wie alle anderen Spielerinnen auch während des Turniers in einer Hotelanlage, auf dessen Gelände sich auch die Plätze befinden, untergebracht war. „Es war eigentlich alles recht entspannt hier. Wir haben aber natürlich auch die Maßnahmen der anderen Verbände mitbekommen und fast nur darauf gewartet, dass es uns auch trifft“, so Romy Kölzer.
Gut in Form
Sportlich lief es für die Betzdorferin dabei gut. In der ersten Woche war erst im Halbfinale gegen die Spanierin Rebeka Masarova bei einer klaren 3:6, 0:6-Niederlage Endstation, zuletzt setzte sie sich dann in der ersten Runde mit 6:3, 2:6 und 6:2 in der ersten Runde gegen Sem Wensveen durch. „Danach haben wir eigentlich mit einer Absage gerechnet“, gibt Romy Kölzer zu. Doch die ließ noch auf sich warten, im Achtelfinale am Donnerstag gab es für die 28-Jährige gegen die Russin Darya Astakhova beim 2:6, 6:3 und 6:4 den nächsten Dreisatzerfolg. „Danach habe ich direkt den Supervisor gefragt, wie es aussieht“, blickte Romy Kölzer zurück. Doch ein vorzeitiges Ende des Turniers konnte der noch nicht bestätigen. Erst eine Email des Dachverbandes ITF, der auch für die Austragung des Turniers in Heraklion verantwortlich war, brachte wenige Stunden später Klarheit.
„Die ganzen Spielerinnen haben dann direkt das Preisgeld geholt, das Hotel bezahlt und nach Flügen geschaut“, berichtete Romy Kölzer über die Situation nach der Absage. Für sie selbst ging es dann am Freitagabend mit einem Flug zurück nach Frankfurt. Schwieriger gestaltete sich die Rückreise für einige Spielerinnen aus Italien, die teilweise Flüge in die Nachbarstaaten buchen mussten, um von dort aus mit dem Zug oder dem Auto den verbliebenen Weg zurückzulegen.
Schneller Aufbruch
„Letztlich haben wir mit diesem Schritt gerechnet. Klar ist es für mich ein bisschen blöd, weil ich schon im Viertelfinale stand und man immer hofft, dann noch weiter zu kommen“, so Romy Kölzer, die aber auch hinterher schiebt: „Wir waren uns aber schon alle einig, dass es die richtige Entscheidung war. Die Gesundheit ist wichtiger als ein Turnier.“
Für sechs Wochen haben die drei Weltverbände ATP, WTA und ITF den Turnierbetrieb gestoppt. Ob es danach normal weitergehen kann, ist unklar. „Vielleicht werde ich jetzt ein paar Tage Pause machen, danach werde ich aber wieder mit dem Training beginnen“, blickt Romy Kölzer voraus. Wo dieses dann stattfinden wird, steht ebenfalls noch in den Sternen. Zwar wird in der Akademie von Alexander Waske in Offenbach derzeit noch trainiert, wie lange dieser Zustand noch anhält, ist aber offen. „Eine langfristige Planung ist momentan nicht möglich“, weiß auch Romy Kölzer. „Ich muss jetzt erst einmal schauen, was in den kommenden Wochen möglich ist und was nicht.“