Neben dem Platz am Haardter Berg wird in Siegen nur noch beim SSV Meiswinkel/Oberholzklau auf Asche gekickt. Und das wird wohl erstmal so bleiben.
Meiswinkel. Gemeinsam mit dem Sportplatz am Fuße des Haardter Berges in Weidenau, den der CCS Siegerland nutzt, gehört die „Södde-Arena“ des Fußball-D-Kreisligisten SSV Meiswinkel/Oberholzklau zu den beiden letzten verbliebenen Aschenplätzen im Siegerländer Haubergsligafußball. Und das soll auch in Zukunft so bleiben, wie der seit einem Jahr amtierende neue erste SSV-Vorsitzende David Hippenstiel glaubt. Wir trafen den 31-jährigen Rechtsanwalt bei Aufräumarbeiten rund um „seinen“ Platz.
Der geilste Sportplatz im Kreis
„Hier wird Männerfußball gespielt.“ Das Statement des Vereinsbosses klingt so knochenhart wie der Hartplatz selbst. Gleichwohl wird die Anlage, wie man auf einem Schild am Vereinsheim lesen kann, als „geilster Sportplatz in Siegen-Wittgenstein“ gepriesen. David Hippenstiel, der als Partner einer Rechtsanwaltskanzlei in Olpe arbeitet, hat sich auch dort bereits einen sportlichen Namen gemacht. Denn nicht nur der dortige Kreissportbund hat sich den jungen Juristen als „Vize“ an Land gezogen, auch in der Sportgerichtsbarkeit des Fußball- und Leichtathletikkreises Siegen-Wittgenstein ist David Hippenstiel aktiv.
Angesprochen auf eine mögliche Umwandlung des in die Jahre gekommenen Meiswinkeler Aschenplatzes in ein modernes Kunstrasenfeld macht sich Hippenstiel auf absehbare Zeit keine großen Hoffnungen. Der umtriebige Pastorensohn, der in seiner Jugend bei den österlichen Passionsspielen der ev. Kirchengemeinde Buschhütten die Christusfigur verkörperte, sieht im Hinblick auf eine „Aufpeppung“ der „Södde-Arena“ allerdings kaum „Heilungschancen“.
Der Patient „Södde-Arena“ muss also weiterhin mit seinem derzeitigen Zustand leben. Hippenstiel: „Hintergrund ist, dass das Sportgelände von örtlichen Haubergseignern gepachtet wurde und sich nicht im Eigentum der Stadt Siegen befindet. So sind wir wie andere Vereine auch finanziell auf die Zuwendung Dritter angewiesen. Dies erlaubt uns momentan nicht die Errichtung eines Kunstrasenplatzes. Ebenso sind die örtlichen Gegebenheiten schwierig, ein solches Projekt umzusetzen.“
Projekt Umkleidekabine für die Gäste
„Obwohl es nicht einfach ist, neue Spieler für unseren Verein zu finden, ist unsere Mitgliederzahl in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen“, erläutert David Hippenstiel den Aufschwung rund um den aktuellen D-Kreisliga-Tabellenführer. So hat der SSV Meiswinkel/Oberholzklau nicht nur wieder zwei Seniorenmannschaften im Spielbetrieb, sondern eine Altherrenmannschaft (Ü 32) gemeldet und plant sogar ein Ü 40-Team.
Open-Air-Partie am 30. April
Ein ganz wichtiges und in der Tat notwendiges Projekt ist für David Hippenstiel und sein Vorstandsteam schließlich der Bau einer Umkleidekabine für die Gastmannschaften. Kaum zu glauben, aber wahr: Bisher müssen sich noch alle Gästemannschaften im drei Kilometer entfernten Langenholdinghausen umziehen und von dort aus zur „Södde-Arena“ fahren.
Die soll übrigens am 30. April „In Flammen“ stehen, wenn der SSV Meiswinkel/Oberholzklau zu seiner Open-Air-Partie einlädt.