Oberhof/Bad Berleburg. Wittgensteiner Biathleten hadern mit den schweren Bedingungen am Rennsteig in Oberhof und bleiben sie hinter den Erwartungen zurück

„Vom Winde verweht“, ist nicht nur ein Kultfilm aus den 1940er-Jahren, sondern auch die perfekte Beschreibung für die Wettkämpfe der vier Berleburger Biathlon-Athleten beim Deutschlandcup in Oberhof.

Denn Ansgar Klein, Lilli Bultmann, Lisa Witten und Lena Müsse hatten auf der anspruchsvollen Wettkampfstrecke in Thüringen gehörig mit den Witterungsbedingungen am Schießstand zu kämpfen und mussten so Abstriche in der Ergebnisliste machen.

Desaster am Schießstand

Normalerweise geben sich im Biathlon-Stadion in Oberhof die großen Namen der Sportszene die Klinke in die Hand, doch am vergangenen Wochenende durften auch vier Wittgensteiner die wilde Hatz am Rennsteig aufnehmen.

Am Samstag stand dabei zunächst ein Sprint auf dem Programm – die Läufer kämpfen dort nur um die schnellste Einzelzeit. Dort erwischte Ansgar Klein in der Altersklasse 16 männlich einen rabenschwarzen Tag am Gewehrstand und schoss neun seiner zehn Schüsse am Ziel vorbei. Der 19. von insgesamt 21 Plätzen, mit fast sechs Minuten Rückstand auf den Führenden, war das Resultat nach 7,5 Kilometern. „Da hat er sich komplett rausgeschossen“, lautete das offensichtliche Urteil von Siegfried Bultmann, Vorsitzender der Ski-Abteilung des VfL Bad Berleburg.

Auch Kleins weiblichen Mitstreiterinnen hatten ihre liebe Mühe am Schießstand, wenngleich sowohl Lena Müsse (AK16) als auch Lisa Witten (AK17) mit je drei Fehlern halbwegs ordentlich trafen, auf der Strecke jedoch der starken Konkurrenz Tribut zollen mussten. Müsse, die auch für den Skiklub Winterberg an den Start geht, wurde am Ende 16., Witten beendete ihr Rennen auf dem 13. Platz.

Lilli Bultmann (VfL Bad Berleburg/Skiklub Winterberg) hingegen musste am Schießstand nur zwei Mal in die Strafrunde, doch der jungen Athletin war ihr Trainingsrückstand aufgrund ihrer Krankheit in der Loipe noch deutlich anzumerken, weshalb auch hier lediglich ein elfter Platz nach sechs Kilometern zu Buche stand. Am Sonntagsrennen nahm sie gar nicht erst teil.

Am zweiten Wettkampftag stand für die Wittgensteiner Delegation schließlich noch das Verfolgungsrennen auf dem Plan. Der vorherige Sprint-Wettkampf diente dabei als Grundlage für die Zeitabstände, sprich mit der Hypothek, mit der die Sportler die Verfolgung auf den Spitzenreiter aufnehmen mussten.

Bessere Bedingungen, mehr Treffer

Mit 5:37 Minuten Rückstand ging Ansgar Klein auf die 10-Kilometer-Strecke und konnte sich immerhin noch auf Platz 14 verbessern. Auch am Schießstand lief es bei verbesserten Bedingungen erträglicher: Mit neun Fehlern aus zwanzig Schuss lag er diesmal absolut im Durchschnitt des Feldes. Seine starke Laufleistung brachte ihm in der Nettowertung sogar noch den zehnten Rang ein.

Lisa Witten, die sich bei den ersten zwei Liegendanschlägen gleich sieben Fehler leistete, danach aber fast ohne Strafrunde blieb, verbesserte sich noch auf den elften Gesamtrang. Lena Müsse musste die Verfolgung indes abbrechen und aussteigen. „Insgesamt waren das sicher enttäuschende Ergebnisse“, resümierte Bultmann abschließend.