Krombach. Lena Uebach von Bayer Leverkusen ist Sportlerin des Jahres 2019. Fünf der sechs geehrten Sportlerinnen sind unter 20 Jahre alt.

Es gibt schnellere Stürmerinnen, aber wenige mit mehr Willensstärke. Auch in puncto Technik und mit einem wuchtigen Torabschluss weiß Lena Uebach zu überzeugen. Fünf Tore in der 1. Fußball-Bundesliga der Frauen hat sie deshalb mit gerade mal 19 Jahren schon auf dem Konto. Die Büschergrunderin ist nicht nur bei Bayer Leverkusen und in der deutschen U20-Nationalmannschaft etabliert, sondern hat auch die Leser der Westfälischen Rundschau und Westfalenpost sowie die Jury – Kreissportbund und Redaktion – überzeugt.

Trainingslager in Gran Canaria

Den Preis als Sportlerin des Jahres, an den sie sich als Vierte in 2017 und Dritte 2018 kontinuierlich herangearbeitet hatte, konnte Uebach nicht selbst entgegennehmen. Als Profifußballerin hat sie einen eng getakteten Terminkalender – dem Turnier um den SAP-Cup der TSG Hoffenheim, beim dem Leverkusen gestern Vierter wurde, folgt ab heute das Bayer-Trainingslager in Gran Canaria. „Und mit der Nationalmannschaft ist sie dieses Jahr noch bei Lehrgängen in Japan, Schweden und La Manga“, gab Papa Dirk Uebach, der gemeinsam mit Lenas kleiner Schwester Merle stellvertretend die Glückwünsche empfing, Auskunft über den „Fahrplan“ für 2020, der im August auch zur U20-WM in Panama und Costa Rica führen soll.

Dirk Uebach hofft: „Bei Bayer ist sie eine feste Größe, im Nationalteam ist sie auf der Grenze. Aber ich glaube, dass ihre Entwicklung dieses Jahr gut vorangehen wird.“

Dieter Kuhl von der Judo-Vereinigung Siegerland nimmt stellvertretend für Lilian Weiken den Preis für den zweiten Platz entgegen. 
Dieter Kuhl von der Judo-Vereinigung Siegerland nimmt stellvertretend für Lilian Weiken den Preis für den zweiten Platz entgegen.  © Peter Kehrle

Zweite bei der Sportlerehrung wurde Lilian Weiken, die mit dem Ostheldener Ju-Jutsu-Bundestrainer Andreas Kuhl beim Kadertraining in Blankenburg weilte. „Lili“ hatte wegen eines Auslandsstudiums eigentlich schon kürzer getreten, drehte seit der Rückkehr ins Siegerland aber richtig auf und schielt nach dem Gewinn der WM-Silbermedaille bereits auf die World Games 2021 in den USA. „Lili war als Kind zuerst beim Judo, aber dann hat sie gesagt, dass es ihr dort zu langweilig ist“, verriet Dieter Kuhl von der Judo-Vereinigung Siegerland: „Dann ist sie zum Ju-Jutsu gegangen, denn da wird geschlagen und getreten.“

Applaus für Harms’ Bronzemedaille

Ohne Körperkontakt, aber ebenfalls hart geht es in der Nordischen Kombination zu. Dies kann Emily Schneider vom SC Rückershausen, Dritte bei der Sportlerehrung, nach einem heftigen Sturz im vergangenen August in Klingenthal bezeugen. Ansonsten war 2019 ein Jahr großer Erfolge auf internationaler Ebene – mit dem Gesamtsieg beim FIS-Youth bei den Mädchen, mit Platz zwei im Alpencup aber auch auf Ebene der offenen Hauptklasse.

Glücklich über Platz drei: Die Nordische Kombiniererin Emily Schneider bei der Ehrung im Gespräch mit Karl-Heinz Messerschmidt.
Glücklich über Platz drei: Die Nordische Kombiniererin Emily Schneider bei der Ehrung im Gespräch mit Karl-Heinz Messerschmidt. © Peter Kehrle

Mit dem Pokal für Platz drei in der Hand strahlte Emily Schneider über beide Ohren – die Trophäe ist ein Trost dafür, dass die laufende Saison gesundheitsbedingt vorzeitig für die 16-Jährige beendet ist, wenngleich moderates Training aktuell schon wieder möglich ist.

Der SC Rückershausen hofft nun darauf, dass Schneider vom Deutschen Skiverband in den „Sonderkader“ eingestuft wird, womit sie auch 2020/21 durch Lehrgänge und finanzielle Förderung unterstützt werden könnte. Aktuell gehört die Nordische Kombiniererin dem D-/C-Kader an.

Vorjahressiegerin Brenda-Cataria Byll, Leichtathletin der LG Olympia Dortmund aus Siegen, fehlte wegen aktueller Wettkämpfe ebenso wie Celine Harms (Monobob/BSC Winterberg) aus Schameder auf Platz fünf und die Wilnsdorfer Leichtathletin Amelie Braun (TV Wattenscheid) auf Platz sechs – alle drei sind noch Jugendsportlerinnen.

Im Falle von Harms fiel die Ehrung auf den Tag des Jahreshöhepunkts, dem Rennen bei den 3. Olympischen Jugend-Winterspielen in Sankt Moritz. Großer Applaus brandete in der „guten Stube der Krombacher Brauerei“ auf, als Moderator Karl-Heinz Messerschmidt um kurz nach 14 Uhr den Gewinn der Bronzemedaille verkündete.

Die Platzierungen im Überblick:

1. Lena-Sophie Uebach (Fußball/TSV Bayer 04 Leverkusen)

2. Lilian Weiken (Jujutsu/Judovereinigung Siegerland)

3. Emily Schneider (Nordische Kombination/SC Rückershausen)

4. Kuamba Brenda Cataria-Byll (Leichtathletik/LG Olympia Dortmund)

5. Celine Harms (Monobob/BSC Winterberg)

6. Amelie Braun (Leichtathletik/CLV Siegerland)

Biathletin Lilli Bultmann schrammt mit Platz 7 knapp an der Ehrungsteilnahme vorbei.
Biathletin Lilli Bultmann schrammt mit Platz 7 knapp an der Ehrungsteilnahme vorbei. © Kevin Voigt

7. Lilli Bultmann (Biathlon/VfL Bad Berleburg)

8. Gabi Müller-Scherzant (Laufsport/TuS Deuz)

9. Katharina Schäfers (Laufsport/TuS Deuz)

10. Cornelia Wagener (Laufsport/LC Diabü Eschenburg)

11. Laura-Sophie Großhaus (Leichtathletik/LT DSHS Köln)

12. Emily Berger (Gewichtheben/TV Jahn Siegen)

13. Annika Horbach (Badminton/Rot-Weiß Walldorf)

14. Christina Ritz (Jujutsu/Judovereinigung Siegerland)

15. Ina Kaplan (Poolbillard/BC Siegtal 89)