Laasphe/Niederlaasphe. Die SG Laasphe/Niederlaasphe befindet sich zur Rückrunde in Lauerstellung hinter Tabellenführer Feudingen und bläst zur Aufholjagd.

„Weidmannsheil“, möchte man der SG Laasphe/Niederlaasphe zum Start der Rückrunde der Fußball-Kreisliga B2 im März 2020 zurufen. Denn der Tabellenzweite aus der Badestadt hat zur großen Aufholjagd auf den derzeitigen Klassenprimus SV Feudingen geblasen.

„Den Jagdschein werde ich über die Winterpause erwerben. Da frage ich Sandro Trevisi gleich mit“, lacht Marco Schneider, Trainer der Laaspher. Denn die SG, gemeinsam mit den Sportfreunden Edertal unter der Leitung von Trevisi, sind die einzigen zwei Vereine der B-Klasse, die noch ansatzweise Schritt halten können mit dem aktuellen Tabellenführer SV Feudingen.

Sieben, respektive acht Punkte trennen die Verfolger von der Spitze – eine hohe Hürde. „Feudingen ist schon sehr konstant, es wird schwer diesen Rückstand aufzuholen. Dafür müssen wir den direkten Vergleich in der Rückrunde unbedingt gewinnen. Wie das geht, haben wir ja schon bewiesen“, schmunzelt Schneider, der im September in einem spektakulären Spitzenspiel der Schwarz-Elf vom Tannenwald mit einem 4:3-Sieg die bis dato einzige Saisonniederlage beibrachte.

Die Formel, den Aufstiegsfavoriten zu bezwingen, haben die Laaspher also schon entschlüsselt. Und das zu einer Zeit, als sich das Gefüge der SG eigentlich erst so richtig gefunden hat. Denn der Saisonstart für den Fusionsverein vom Wabachtal verlief ein wenig holprig. Unnötige Punktverluste im Edertal (1:2) und in Eschenbach (1:1) schienen die Spielgemeinschaft schon früh aus dem Titelrennen ausscheiden zu lassen.

Siegesserie weckt Ambitionen

Doch dann kam der goldene Oktober für die Schneider-Elf, der sich eigentlich bis zum Jahresende zog. Ein Siegeszug von acht Spielen in Folge hat die SG Laasphe/Niederlaasphe nicht nur in der Tabelle wieder an die zweite Stelle, sondern auch zurück in den Kampf um den Aufstieg gespült. „Am Anfang haben wir aus unserer Überlegenheit zu wenig gemacht, oft den Sack nicht zugemacht. Über die Art, wie wir gespielt haben, konnte ich damals schon nicht schimpfen“, zeigt sich der 51-Jährige gnädig mit dem Saisonstart seiner Mannschaft.

Johannes Damm (links) ist für Trainer Marco Schneider unverzichtbar. Sowohl als Spieler, als auch als Anführer.
Johannes Damm (links) ist für Trainer Marco Schneider unverzichtbar. Sowohl als Spieler, als auch als Anführer. © Kehrle

Dabei ist es schon fast schizophren bei den Laasphern über vergebene Chancen zu sprechen. Immerhin stellt die SG den zweitbesten Angriff der Liga und hat mit Johannes Damm (18 Tore) den besten Torjäger der Klasse in seinen Reihen. Ohnehin ist Damm ein elementares Puzzlestück im System von Schneider.

Der ehemalige Verbandsliga-Spieler ist Kapitän, Anführer und Torgarant für die Laaspher. Jemand, der laut Schneider keine Allüren hat, sich für die Mannschaft aufopfert und arbeitet. „Als Mensch ist er unverzichtbar.“

Unverzichtbar ist aber auch sein Einfluss auf die Offensive der Laaspher. Mal tiefer hängend, mal mit Papa Yaw Afriyie in Sturmzentrum, bildet er die Speerspitze des variablen SG-Angriffs. Im 4-2-3-1-System können sich die Stürmer voll austoben, werden immer wieder flankiert und gefüttert – oftmals aus dem Rücken der gegnerischen Abwehr. „Aber unsere größte Stärke ist, dass wir nicht nur vertikal spielen, sondern nun auch von hinten aufbauen und den Gegner locken. Dann hilft uns die Geschwindigkeit umso mehr.“ Doch nicht unerwähnt soll bleiben, dass die Laaspher auch die zweitbeste Defensive der Liga stellen.

Ein Feldspieler im Kasten

Nur 19 Gegentore hat die SG kassiert. Und das, obwohl mit Lukas Dilmann ein Feldspieler zwischen den Pfosten steht. Nachdem sich Marcel Benner schwer am Knie verletzte sprang Dillmann, der in der Jungend mal im Tor spielte, ein.

„Er macht das unaufgeregt und hilft uns durch seine Fähigkeiten beim Aufbauspiel. Da mache ich mir keine Sorgen“, erklärt Schneider. Zusätzliche Unterstützung bekommt Dilmann außerdem von seinen Vorderleuten. Besonders Yannick Reichpietsch hat sich in der Innenverteidigung nach einer Odyssee von Verletzungen festgespielt und stabilisiert die Abwehr der SG. „Ein herausragender Fußballer“, urteilt der Übungsleiter.

Trotz des fulminanten Laufes zum Ende der Hinrunde sieht Schneider aber noch massig Platz für Verbesserungen. „Wer rastet, der rostet. Im Umschaltspiel müssen wir uns verbessern, die Räume schneller schließen“, legt der 51-Jährige sein Augenmerk weiter auf die Defensive.

So scheint die Jagd auf den SV Feudingen schon jetzt eröffnet. Na dann, „Halali“.