Seefeld/Rückershausen. Rückershäuser Langläufer sichert sich in Seefeld den Sieg im Sprint. Momentan steht er als Ersatzläufer für die Jugendolympiade bereit.

Der Jubel am Samstagnachmittag kannte bei Max Bernshausen vom SC Rückershausen keine Grenzen mehr. Der 17-jährige Wittgensteiner hatte sich soeben beim Austria-Cup in Seefeld zum Sieger im Langlauf-Sprint gekürt und damit der internationalen Konkurrenz ein Schnippchen geschlagen.

„Wir haben schon damit gerechnet, dass er in die vorderen Regionen laufen kann, aber das es am Ende für den Sieg reicht, war nicht abzusehen“, zeigte sich auch WSV-Landestrainer Stefan Kirchner beeindruckt von seinem Schützling, der sich zunächst im Prolog (Massenstart) als fünfter für die Finalläufe qualifizierte. Für die 1,2 Kilometer auf dem Langlaufski brauchte der Rückershäuser in der klassischen Disziplin 2:41,86 Minuten. „Schon da hat er angedeutet, dass er auf dieser Distanz super unterwegs ist“, so Kirchner, der sich in der Folge von seiner Einschätzung nicht getäuscht sah.

In Vierergruppen traten die jungen Athleten der Altersklasse Jugendlich II am Samstagnachmittag im Sprintfinale gegeneinander an. Die jeweils besten zwei Läufer jeder Gruppe qualifizierte sich für Viertel-, Halb- und Finale. So auch Bernshausen, der sich im Entscheidungswettkampf zwei polnischen und einem deutschen Athleten gegenübersah.

„Am Ende war es auch eine Materialschlacht, da das Wetter ständig wechselte. Er hat das taktisch gut gemacht und sich zunächst zurückgehalten, um am letzten Anstieg zuzuschlagen“, schildert Kirchner das letzte Rennen des Tages. Und genau an diesem Anstieg fiel auch die Tagesentscheidung. In der Abfahrt saugte sich der Rückershäuser an seinen polnischen Konkurrenten heran, zog am Hang vorbei und riss direkt eine Lücke von zehn Meter, die am Ende den Sieg bringen sollten. Das beste Resultat, das Bernshausen bisher einfahren konnte.

Ersatzmann in Lausanne

Über die zehn Kilometer am Sonntagnachmittag konnte Bernshausen seine Form allerdings nicht ganz konservieren und musste sich mit einem 16. Rang begnügen. Für den 17-Jährigen bedeuten diese Ergebnisse im übrigen einen gehörigen Sprung in der „long list“ für die Qualifikation für die Youth Olympic Games in Lausanne 2020. Die besten drei Jungen und Mädchen dieser Leistungsliste vertreten ihr Land nämlich am Genfer See in ihren jeweiligen Disziplinen. Durch die Resultate in Seefeld hat sich Bernshausen auf dem vierten Platz positioniert. Er wäre also Ersatzläufer für Deutschland.

„Mal sehen was noch für ihn geht in den nächsten Rennen“, traut Kirchner dem jungen Wittgensteiner noch einiges zu. Den Sieg im Sprint kann er nun aber erstmal genießen.

Hartmann und Stölben steigern sich

Doch Bernshausen war bei weitem nicht der einzige Sportler aus dem Altkreis, der auf der Loipe in Seefeld sein Können gezeigt hat – wenngleich er zweifelsohne der Erfolgreichste war. Birger Hartmann (VfL Bad Berleburg) schaffte die Qualifikation für die Finalläufe im Sprint der U20 mit seinem 38. Rang ebensowenig wie der Läufer des SK Wunderthausen Jan Stölben (49. Rang).

Über die zehn Kilometer am Sonntag konnten sich beide Wittgensteiner zwar steigern, aber in Richtung Podium ging für beide nichts. Hartmann sicherte sich zum Abschluss in Seefeld den 30. Platz, Stölben hingegen lief noch auf einen guten 14. Rang von 52 Startern.