Bad Berleburg/Erndtebrück. Die HSG Wittgenstein hat sich mit einem Sieg bei der SG Attendorn Ennest III im Spitzentrio der Liga etabliert. Starke zweite Hälfte reicht.

Die HSG Wittgenstein hat sich von der knappen 19:21-Niederlage im Spitzenspiel gegen den TuS Hilchenbach vor Wochenfrist rehabilitiert und gegen die SG Attendorn Ennest III zurückgeschlagen.

Dabei lösten die Spielgemeinschaft aus Erndtebrück und Bad Berleburg die Pflichtaufgabe in der Handball Kreisliga B Süd am Ende souverän und bleibt damit in der Tabelle in Schlagdistanz zum Spitzenduo, bestehend aus Hilchenbach und dem HTV Littfeld Eichen.

Beim Tabellenneunten, der erst einen Sieg in der laufenden Spielzeit erringen konnte, waren die Wittgensteiner vom Anwurf weg die aktivere, griffigere Mannschaft in der Rundturnhalle von Attendorn, wenngleich die Sieben von Trainer Jürgen Koch auf Stammkräfte Christian Pöppel, Massimo Achinger und Dennis Rauscher verzichten mussten. Zudem entpuppte sich der Gastgeber als äußerst unangenehmer Gegner und verlangte der HSG besonders in der ersten Halbzeit alles ab – der 14:14-Pausenstand war die Konsequenz des engen Spiels.

„Die Ausfälle haben bei uns dafür gesorgt, dass wir nicht wirklich in einen Rhythmus gekommen sind. Besonders im ersten Spielabschnitt war unsere Defensivleistung nicht gut genug“, versicherte Torhüter Christian Dohle, der mit zwei gehaltenen Siebenmetern vor der Pause auf sich aufmerksam machte. Christian Berretz , Tim Henrich (beide 4 Tore) und Felix Zumrodde (3) schulterten die größte Offensivlast in den ersten dreißig Minuten.

Henrich übernimmt das Ruder

Die zweite Hälfte hingegen sollte dann aber den Handballern aus dem Altkreis gehören und ein Spieler drückte der Partie vollends seinen Stempel auf. Tim Henrich avancierte in der verbleibenden halben Stunde zum absoluten Matchwinner und schraubte sein Torekonto auf ganze 15 Treffer hoch (7 Siebenmeter).
Besonders das gefürchtete Umschaltspiel der flinken HSG wussten die Hausherren aus Attendorn nicht mehr zu verteidigen. „Die zweite Halbzeit haben wir deutlich konzentrierter gestaltet und auch so in der Höhe verdient gewonnen“, urteilte Dohle deshalb nicht ohne Grund.

Der Schlussmann sah vom anderen Ende des Feldes schließlich furiose erste Minuten in der zweiten Halbzeit, in denen seine Mannschaft den Grundstein für einen dann doch entspannten Sieg legte.

Sturmlauf stellt die Weichen

Die ersten vier Treffer gingen allesamt auf das Konto der Wittgensteiner, die in der Folge kaum mehr Spannung aufkommen ließen und zu einem zwar umkämpften, aber hochverdienten 22:31-Erfolg stürmten. Phasenweise wurde die Offensive der SG Attendorn Ennest III fast acht Minuten ohne Torerfolg gehalten – Dohle wird es seinen Vorderleuten sicher gedankt haben.

Mit diesem Sieg setzt sich die HSG Wittgenstein weiter in der Spitzengruppe der Liga fest, wenngleich die zwei Niederlagen gegen Tabellenführer Littfeld und Verfolger Hilchenbach eine mögliche Meisterschaft in der Kreisliga B äußerst schwer machen werden.

In der Defensive drückt der Schuh

Beide Spitzenteams trennten sich im übrigen am selben Wochenende mit 21:21-Unentschieden und haben somit noch keine einzige Saisonniederlage einstecken müssen.

Die Wurfspezialisten aus Bad Berleburg und Erndtebrück hingegen stehen nun bei sechs Siegen und zwei Niederlagen, haben allerdings auch ein Spiel mehr absolviert als ihre Kontrahenten. Dabei ist besonders die Defensive der Schuh, der bei der HSG zu drücken scheint. Mit 238 geworfenen Toren stellt man die beste Offensive der Liga, doch stehen dem 181 Gegentore entgegen – nur drei Mannschaften haben mehr kassiert. Ein Manko, dass es so schnell wie möglich abzustellen gilt, soll der angestrebte Meistertitel noch in greifbare Nähe rücken.

Sollte dieses Problem nach dem Winter allerdings in den Griff zu bekommen sein, ist für die Wittgensteiner ein Angriff auf den „Platz an der Sonne“ sicher noch möglich.

Kader: Tim Henrich (15 Tore/7 Siebenmeter), Christian Berretz (4), Felix Zumrodde (4), Torben Henrich (3), Kilian Spies (3), Jens Koppelmann (1), Matthias Kroh (1), Christian Zacharias, Christian Dohle (Tor).