Siegen. Beim Finale des Kids-Cups platzt das DAV-Kletterzentrum am Siegener Effertsufer aus allen Nähten. Auch zwei Mädchen aus dem Siegerland sind dabei.
Das DAV-Kletterzentrum platzt an diesem Samstag aus allen Nähten. Der blaue Boden der Halle ist unter der Vielzahl an Füßen kaum noch zu erkennen, überall wuseln die jungen Kletterer auf dem Weg zu ihrer nächsten Station herum, über 100 Teilnehmer sind nach Siegen gekommen. Eltern und interessierte Zuschauer unterstützen den Nachwuchs, für den es an diesem Nachmittag am Effertsufer hoch hinaus geht, aus nächster Nähe in der Halle.
Mittendrin sind auch die 11-jährige Freudenbergerin Emma Fischbach und die 13-jährige Siegenerin Melina Reusch. Für beide ist es die erste Teilnahme an einem Westdeutschen Kids-Cup-Finale, und dann ausgerechnet in der eigenen Halle. „Das war auf jeden Fall mein Ziel, hier dabei zu sein“, erzählt Emma Fischbach. „Ich wollte es auch unbedingt schaffen. Weil es hier zuhause stattfindet, ist auch alles viel entspannter“, schiebt Melina Reusch hinterher, die zusammen mit ihrer Teamkollegin dreimal pro Woche trainiert.
Über Vorrunden qualifiziert
Während Emma Fischbach seit ihrem achten Lebensjahr klettert, kam Melina Reusch mit zehn Jahren zu der Sportart. „Mein Vater ist öfters klettern gegangen, ich habe es dann auch ausprobiert und mir hat es direkt gefallen“, blickt die Siegenerin zurück. Für das Finale des Kids-Cups, bei dem auch ein Kamerateam von „Super RTL“ einen Beitrag drehte und bei dem junge Sportler aus NRW, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland zusammenkamen, qualifizierte sich das Duo über vier Kids-Cup-Vorrunden. Während Emma Fischbach mit Rang fünf in Brakel die Norm erfüllte, gelang Melina Reusch dies mit zwei vierten Plätzen in Brakel und Wesseling und einem fünften Rang in Chorweiler gleich dreifach.
Lieblingsdisziplinen Lead und Bouldern
Wie auch in den Vorrunden ging es für die Nachwuchskletterer beim Finale in den drei Disziplinen Bouldern, Lead und Speed um wichtige Punkte, die kombiniert die Endplatzierung ergeben. „Bouldern macht mir am meisten Spaß“, erklärt Melina Reusch. „Man hat mehrere Versuche und nicht so einen großen Druck, außerdem gibt es dabei viele coole Griffe.“
Emma Fischbach sieht ihre Stärken dagegen eher im Lead. „Das mache ich schon am liebsten. Und man tut sich auch nicht so oft weh“, lacht die 11-Jährige. Unterschiedlich lauteten auch die Zielsetzungen vor dem „Heimfinale“. „Bei den normalen Kids-Cups möchte ich immer unter die ersten Sechs kommen, heute unter die ersten Zehn“, formulierte Emma Fischbach offen, währenddessen Melina Reusch erklärte: „Ich möchte mit meiner Leistung zufrieden sein, die Platzierung ist mir da nicht so ganz wichtig.“
Am Ende gingen alle Ziele auf, sowohl Leistungen, als auch Ergebnisse passten und führten nach den letzten Versuchen so zu strahlenden Gesichtern. Während Emma Fischbach Achte wurde, im Lead die perfekte Punktzahl von 300 erzielte, im Bouldern 170 von 200 möglichen Zählern einstrich und im Speed die siebtbeste Zeit schaffte, landete Melina Reusch sogar auf dem Podium. Nach 290 Punkten im Lead, 170 im Bouldern und der viertschnellsten Zeit im Speed stand der dritte Rang für die 12-Jährige.
Start in anderer Klasse
Und für Melina Reusch war es gleichzeitig ein perfekter Abschluss. Denn in der kommenden Saison wird sie in der nächst höheren Jugend antreten. „Da freue ich mich schon drauf, weil ich dann mit den größeren trainiere.“ Auch Emma Fischbach steigt in die Klasse der U14 auf, steht also ebenfalls vor einer neuen Herausforderung. Einen besseren Saisonausklang als Topplatzierungen beim „Finale zuhause“ hätten sich die beiden Talente wohl kaum vorstellen können...