Schon jetzt ist klar, in welcher Besetzung die SKV zum kleinen DTL-Finale am 30. November gegen Schwäbisch Gmünd-Wetzgau antreten wird.

Dreis-Tiefenbach. Als Ahmet Önder, über beide Wangen strahlend, gemeinsam mit seinem Trainer die Sporthalle Stählerwiese in Kreuztal am Samstagabend nach dem großen Sieg gegen den SC Cottbus verlassen wollte, wurde er dann doch noch kurz aufgehalten. Der „Chef“ persönlich stoppte ihn. Reimund Spies, Präsident der Siegerländer Kunstturn-Vereinigung (SKV), nahm den türkischen Top-Turner noch mal in den Arm und dankte ihm für seine herausragenden Leistungen an diesem denkwürdigen Abend. Viel wichtiger aber war Spies’ Satz: „We will see you in Ludwigsburg!“

Der größte Erfolg ist 40 Jahre her

Ein spontanes Kopfnicken Önders, der übrigens gleich am Sonntagmorgen in Izmir eine Prüfung bestehen musste, und seiner Begleitung signalisierte Reimund Spies: Er kann mit dem Vize-Weltmeister am Barren beim „kleinen DTL-Finale“ am übernächsten Samstag in der MHP-Arena in Ludwigsburg rechnen. Dann will die SKV gegen den TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau den dritten Platz holen und damit den größten Erfolg in ihrer Geschichte seit exakt 40 Jahren feiern, dem Gewinn des Deutschen Meistertitels im Jahr 1979.

Reimund Spies wurde – natürlich – nicht müde, Ahmet Önder die Vorzüge des bevorstehenden Finals schmackhaft zu machen: Mehrere tausend Zuschauer, Nationalhymne, die versammelte Elite des Liga-Turnens – Männer und Frauen – , eine einzigartige Atmosphäre mit Spots auf die Protagonisten an den Geräten, nachher die große Party.

Fliegt auch am 30. November in der Ludwigsburger Arena durch die Luft: Ahmed Önder.
Fliegt auch am 30. November in der Ludwigsburger Arena durch die Luft: Ahmed Önder. © Reinhold Becher

Sollte nichts dazwischen kommen, gehört Ahmet Önder zum SKV-Aufgebot gegen die Schwaben, die nicht nur wegen des 49:21-Sieges gegen die SKV am zweiten Wettkampftag als Favorit in dieses Duell um „Bronze“ gehen werden. Damals, Anfang März, gewannen die Siegerländer kein Gerät, traten allerdings auch mit nur zwei Ausländern – Saso Bertoncelj und Courtney Tulloch – an.

Ohne Hinrichs und Fraser

Der Slowene und der britische Kraftprotz haben sich den Termin 30. November auch schon freigehalten, so dass die SKV in Ludwigsburg fast mit der gleichen Aufstellung wie gegen Cottbus antreten wird – immer vorausgesetzt, alle Turner bleiben gesund.

Nicht dabei sein wird der Bochumer Eric Lloyd Hinrichs, der in seinen Leistungen – nicht zuletzt wegen seiner vielen Verletzungen – stagniert. Seinen Platz nimmt Routinier Jonas Rohleder ein, der gegen Cottbus nicht an die Geräte durfte, weil die SKV ihr Kontingent an eingesetzten deutschen Turnern schon früh ausgeschöpft hatte. Keine Rolle in den Personalplanungen spielt auch der amtierende Barren-Weltmeister Joe Fraser. Der Brite hatte beim knappen Sieg in Pfuhl Anfang November die Erwartungen nicht erfüllen können.

Drei SKV-Heimwettkämpfe in 2020

Unabhängig davon, wie sich die SKV in Ludwigsburg aus der Affäre ziehen wird, gehen die Gedanken der Verantwortlichen schon ins nächste Jahr. Das ist ein besonderes, ein olympisches. Für alle qualifizierten Turner werden die Sommerspiele vom 24. Juli bis 9. August in Tokio der Saisonhöhepunkt sein, der alles andere in den Schatten stellt – auch die Liga-Saison. Die kommt 2020 sehr komprimiert daher: Zwischen dem 3. Oktober und 21. November werden die sieben Wettkampftage durchgeboxt. Die SKV-Heimtermine stehen schon fest: 10. Oktober, 24. Oktober und 14. November.