Erndtebrück. Der TuS Erndtebrück schaut vor dem ultimativen Oberliga-Kellerduell bei der SpVg Hamm bewusst nur nach vorne.
Normalerweise hätte es zur 1:4-Heimniederlage am vergangenen Wochenende gegen Rot Weiss Ahlen eine Menge zu Befinden gegeben. Zum Zusammenspiel im vorderen Drittel oder zum Verteidigen bei Standards, um nur zwei Beispiele zu nennen. Etwas überraschend kommt daher die Aussage des Trainers des TuS Erndtebrück.
„Ich habe im Verlauf der Woche keine einzige Silbe zu dem Spiel gesagt, auch eine Videoanalyse gab es nicht“, sagt Alfonso Rubio Doblas: „Unser Ansatz ist, jetzt nur nach vorne zu schauen. Wir haben an den Dingen gearbeitet, aber jetzt noch weiter auf den Fehlern rumzureiten und den Spielern alles vorzuhalten, wäre eher kontraproduktiv.“
Selbstvertrauen, das am Mittwochabend mit einem 8:0 im Pokalspiel beim B-Ligisten SG Laasphe/Niederlaasphe wieder etwas gestärkt wurde, wird nötig sein am Sonntag. Da gilt es für den TuS, denn das Kellerduell bei der mit vier Zählerchen punktgleichen, weiterhin sieglosen Hammer SpVg bietet die Chance, den Sechs-Punkte-Rückstand zu den Nichtabstiegsplätzen auf ein erträglicheres Maß zu reduzieren. Eine Niederlage? Würde die ohnehin gereizte Stimmung noch weiter in den Keller rauschen lassen.
Diesen Druck hat allerdings auch der Gegner, der auf eine andere Strategie als Erndtebrück setzt. SpVg-Trainer René Lewejohann will einen Sieg über den Kampf erzwingen und setzt auf markige Worte.
Tiefer Rasen ist ein Faktor
„Meine Jungs haben so eine geile Einstellung, da bekomme ich Gänsehaut, wenn ich darüber rede. Meine Jungs sind Krieger. Sie werden mit Schaum vor dem Mund auflaufen“, sagt Lewejohann, der bekannt ist fürs Sprücheklopfen. Aus seiner Zeit bei den Sportfreunden Siegen wurde ein Video zum Internethit, in dem er sich die Vorlage für seine Sprüche schließlich selbst gab, weil der Reporter partout nicht die Frage nach dem „Druck“ im nächsten Spiel stellen wollte.
„Das ist ja, so ähnlich wie bei Christian Knappmann [Trainer Westfalia Herne, Anm. d. Red.], das ist nur eine Masche von ihm. Wir haben seine Aussagen registriert und ich habe persönlich auch kein Problem damit“, sagt Rubio Doblas, wenngleich er auf der inhaltlichen Ebene nicht mitgeht. Aggressivität werde zwar sicher ein Faktor sein. „Es wird auf einem nassen, tiefen Rasenplatz gespielt. Wir werden gegenhalten. Aber es hilft dir aller Kampf nichts, wenn du den Ball nicht triffst. Deshalb halte ich nicht viel von solchen hochtrabenden Kampfansagen.“
Čović und Arslan fehlen weiter
Volle Konzentration will der TuS am Sonntag in Hamm (Anpfiff um 15 Uhr) darauf legen, sein Spiel durchzusetzen – es soll schon ein Sieg her. Bei diesem Unterfangen fehlen Tom Röcher, Luca Woditsch (beide Knieprobleme), Haluk Arslan (Adduktoren) und Mehmedalija Čović (Trainingsrückstand). Fraglich sind Lars Birlenbach (krank), Maximilian Schneider und Eren Bilgicli (beide muskuläre Probleme).