Wiehl. Der Ski- und Snowboardrennsport im Westdeutschen Skiverband soll professioneller werden – durch mehr Training und mehr Hänge.

Was bei einer Gastrede des Alpindirektors im Deutschen Skiverband, Wolfgang Maier, vor drei Wochen in Winterberg bereits anklang, war auch beim Verbandstag des Westdeutschen Skiverbandes spürbar. Der alpine Ski- und Snowboardsport in NRW schickt sich an, aus dem Dornröschenschlaf zu erwachen.

Dies drückte sich bei der Sitzung der Vereinsdelegierten, die am vergangenen Samstag in Wiehl im Bergischen Land stattfand, in der Zahl 37.000 aus. So viele Euro stellt der Verband nach einem Beschluss des Verbandstages zusätzlich für Maßnahmen zur Förderung des Wettkampfsports im Bereich Ski/Snowboard zur Verfügung, womit sich das bisherige, bescheidene Budget mehr als verdoppelt. Ziel ist nun, eine deutlich bessere Trainingsinfrastruktur zu schaffen, wie WSV-Präsident Matthias Birkenholz betont: „Dafür werden natürlich Trainer und Trainingsmaßnahmen benötigt. Und wir wollen einen weiteren Rennhang schaffen.“

Beides gab es auch in den vergangenen Jahren. Aber: wegen begrenzter Mittel fanden die Lehrgänge der Verbandsmannschaft zwar regelmäßig, aber in großen Abständen statt, nämlich ein- bis zweimal monatlich.

Ein Problem war, dass der Rennsport im touristisch orientierten Hochsauerland keine echte Lobby und somit nur wenig Trainingsmöglichkeiten hatte. An einer Verbesserung der Situation arbeitet Claudia Lenz, die seit dem 1. Januar diesen Jahres als sportwissenschaftliche Beraterin bei der Spitzensport-Service-GmbH angestellt ist, die sich unter anderem um das Sportinternat in Winterberg sowie um Belange des Nordrhein-Westfälischen Bob- und Schlittenverbandes und des Westdeutschen Skiverbandes kümmert.

Lenz führt Gespräche mit den regionalen Liftgesellschaften, die ihre Unterstützung bereits angedeutet haben. Fest eingeplant als Trainingshänge sind bereits das Hunau-Skigebiet (Schmallenberg-Bödefeld) sowie die Skihallen im Rheinland. Im Hochsauerland sollen im Winter weitere Standorte hinzukommen. „Wir sind da nicht festgelegt auf einen Ort, es kommen viele Stellen in Frage. Es soll an jedem Tag in der Woche ein Hang zur Verfügung stehen“, sagt Claudia Lenz, die den Skirennsport professioneller aufstellen will. Dabei sollen alle Vereine einbezogen werden, die leistungssportlich orientiert sind – ob dazu auch ein Wittgensteiner Verein zählen wird, steht noch nicht fest.

Fünf Wittgensteiner im Landeskader

Breitensportler des Jahres: Ski-Inline-Ass Louis Gütting vom SV Oberes Banfetal.
Breitensportler des Jahres: Ski-Inline-Ass Louis Gütting vom SV Oberes Banfetal. © Florian Runte | Florian Runte

Aus Wittgenstein gehören mit der Schwarzenauerin Jana Lauber (SV Oberes Banfetal) sowie den Erndtebrückern Carolin und Julian Menke (beide SK Winterberg) drei Athleten der sechsköpfigen Schüler-Verbandsmannschaft in der Saison 2019/20 an. Zu den zwölf Rennfahrern im Nachwuchskader (Kinder) zählen mit Moritz Lauber (SV Oberes Banfetal) und Natalie Menke (SK Winterberg) zwei Aktive aus dem Altkreis.

Für den nordischen Skisport war der Verbandstag diesmal weniger interessant, wenngleich in diesem Winter gleich mehrere Wittgensteiner Sportler mit dem Silbernen Ski des Verbandes geehrt werden. Da diese jedoch allesamt an Wettkämpfen oder Lehrgängen teilnahmen, müssen die Ehrungen zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Wahlen fanden nicht statt.

Bei den Ehrungen wurden mehrere Wittgensteiner aufgerufen. Der Fischelbacher André Lehmann erhielt die silberne Ehrennadel des Westdeutschen Skiverbandes für besondere Verdienste und die Förderung des Skisports. Er leitet die Sparte Ski Inline in Westdeutschland und beim SV Oberes Banfetal.

Der SVO stellt mit Louis Güttung und Jana Lauber den Breitensportler und die Breitensportlerin des Jahres im WSV. Beide wurden in Wiehl geehrt.