Weil ein Schiedsrichter von dem Vater eines Jugendspielers krankenhausreif geschlagen wurde, fielen im Saarland circa 1000 Fußballspiele aus
Etwa 1000 Fußballspiele hätten am vergangenen Wochenende im Saarland stattfinden sollen. Doch weil die Schiedsrichter streikten, sagte der Verband sämtliche Partien ab. Der Hauptgrund dafür ist am 24. August zu finden, als nach einer C-Jugend-Partie in Merzig-Brotdorf ein Schiedsrichter nach Schlusspfiff von dem Vater eines Jugendspielers krankenhausreif geschlagen wurde. Nachdem am gleichen Wochenende weitere Meldungen von Anfeindungen die Runde machten, war das Maß voll. In Wittgenstein kamen Geschehnisse dieser Kategorie bisher kaum bis gar nicht vor. Doch verbale Scharmützel und herablassende Kommentare vom Spielfeldrand sind auch hierzulande nicht selten. Laut Karl-Heinz Engemann, Schiedsrichter und Jugendtrainer der Sportfreunde Birkelbach, ist die Kommunikation zwischen Coach und Eltern der ausschlaggebende Punkt: „Hier in Birkelbach sehen wir die Eltern generell lieber auf der Böschung, als direkt am Spielfeldrand.
Das kann man vorher ganz locker mitteilen und die meisten haben damit auch überhaupt kein Problem.“ Traurig findet Engemann aber, dass die Sticheleien manchmal unerfahrene, teils minderjährige Schiedsrichter treffen und ihnen so direkt die Lust am Pfeifen genommen wird. Gerade in Gebieten wie Wittgenstein ist jeder Verein froh, wenn sich junge Menschen überhaupt für diesen „Job“ interessieren. Wer das durch sein asoziales Verhalten gefährdet, blamiert nicht nur sich und das eigene Kind, sondern sollte am Sportplatz nur noch eine Antwort bekommen: Hausverbot.
In seiner Kolumne „Pass in die Gasse“ befasst sich der freie Journalist Heiko Rothenpieler mit aktuellen Geschehnissen und Entwicklungen in der Welt des „großen“ und kleinen Fußballs