Berlin. Kevin Geiselhart verpasst bei den Deutschen Meisterschaften das B-Finale über 200 Meter Lagen sehr knapp. Neuausrichtung im Training zeigt Erfolg.

Die leise Hoffnung auf ein zweites B-Finale platzte irgendwann um die Mittagszeit am Abschlusstag der Deutschen Schwimm-Meisterschaften in Berlin. Und so konnte die kleine, zweiköpfige Expedition der SG Siegen schon vor den letzten Entscheidungen bei den nationalen Titelkämpfen aus der deutschen Hauptstadt wieder zurück ins Siegerland abreisen.

Kevin Geiselhart hatte am Vormittag über 200 m Lagen den Siegerlandrekord seines Mitschwimmers von der SG Siegen, Jonah Irle, um fast eine halbe Sekunde auf 2:10,80 Minuten verbessert. Irles Bestmarke hatte fünf Jahre bestand; er hatte sie einst bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften, ebenfalls in Berlin, erzielt.

26 Hundertstel fehlen

Doch mit dem 18. Platz im Abschluss-Klassement aller Vorläufe war Geiselhart nur zweiter Nachrücker für das B-Finale um die Plätze 9 bis 16 – und alle qualifizierten Schwimmer wollten auch mitschwimmen. Den direkten Sprung ins B-Finale verpasste Geiselhart um 26 Hundertstelsekunden.

Der 26-jährige Neu-Siegener, der seit geraumer Zeit in Siegen lebt und auch vom TuS Erndtebrück zum SV Neptun Siegerland gewechselt ist, war hochzufrieden mit seinem finalen Auftritt in der Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark in Berlin. Zumal er noch einmal über eine Sekunde schneller war als bei seiner Bestzeit (2:11,96 Minuten) erst vor wenigen Wochen bei den Nordrhein-Westfälischen Meisterschaften in Wuppertal. Drei Tage zuvor, zum Auftakt der DM, hatte er bereits über 400 m Lagen im B-Finale gestanden. Geiselhart hatte offenkundig Spaß an einem solchen Extra-Rennen gefunden: „Ich wäre gerne nochmal im B-Finale geschwommen.“

Geiselhart sehr zufrieden

Ohnehin zeigte sich Geiselhart in Berlin in guter Form. Im B-Finale über 400 m Lagen steigerte er seine eigene Siegerland-Bestmarke aus dem Februar auf 4:37,07 Minuten (Platz zwölf). Schon da zahlte sich aus, dass er seinen Fokus in letzter Zeit vermehrt auf den Vierkampf aus den vier Schwimmarten Schmetterling, Rücken, Brust und Kraul gelegt hatte. „Ich habe in den letzten Wochen viel bei meinem Trainer Bernd Tominac trainiert“, sagte Geiselhart.

Was sich unerwartet für Schwimmer und Coach offenbar auch über 200 m Freistil auszahlte. Im Vorfeld hatte Geiselhart angekündigt, das Rennen über 200 m Freistil zwischen den beiden Lagen-Wettbewerben „nur mitnehmen“ zu wollen. Am Ende stand für ihn lediglich der 33. Platz, aber in 1:57,00 Minuten die zweitbeste Zeit, seit er 2014 in Gera 1:56,52 Minuten geschwommen hatte.