Hesselbach. SV Oberes Banfetals Trainer Marco Schiavone muss aus einer jungen Mannschaft eine B-Liga-reife Gebilde formen – mit Fokus auf der Defensive.

Den ersten Aufgalopp der Fußballer des SV Oberes Banfetal hat Marco Schiavone bewusst entspannt gehalten. Mit einer lockeren Einheit und einer anschließenden Grillfeier mit Bratwürstchen und Kaltgetränken hieß der Trainer die alten und neuen Spieler des B-Kreisligisten in der Vorbereitung auf die Saison 2019/20 willkommen. Bereits an diesem letzten Samstag im Juni blickte Schiavone überwiegend in junge Gesichter, da der Kader im Vergleich zur vergangenen Saison besonders ältere, etablierte Kräfte verloren hat.

Kai Roth, Tony Bentz und Alexander Einloft mit Karriereende

Die Routiniers Kai Roth, Tony Bentz und Alexander Einloft gehen in den Fußball-Ruhestand, Marcel Beinborn schließt sich wieder dem VfB Wetter an. Außerdem kündigte der langjährige Top-Torjäger Dominik Wick an, zukünftig nur noch für die Reserve-Mannschaft des SVO in der Kreisliga D aufzulaufen. „Natürlich hat uns da viel Qualität verlassen“, erklärt Marco Schiavone ruhig und fügt kämpferisch an: „Doch auf der anderen Seite haben wir vier neue, junge und hungrige Spieler in unsere Mannschaft hinzubekommen.“ Der pfeilschnelle Marvin Vahland wechselte vom Nachbarn VfB Banfe II an den Hesselbacher Halberg. Zudem erhalten Jan-Lukas Blecher, Kaan Burak Hoser, Ramadan Barak und Julian Weber als A-Jugendliche eine Seniorenerklärung – auch wenn Schiavone an dieser Stelle betont, dass die Nachwuchskicker noch Zeit benötigen werden, um sich an das raue Geschehen im Seniorenbereich zu gewöhnen.

Benyamin und Marco Sabau als neues Defensiv-Duo

Der wohl größte und vielversprechendste Coup ist jedoch mit der Verpflichtung von Marco Sabau aus der Jugend des FV Breidenbach gelungen, der flexibel einsetzbar sei und bereits mit seinen erst 19 Jahren über gute fußballerische Fähigkeiten verfüge, schwärmt Schiavone.

Eine zentrale Rolle bei dem Transfer spielte wohl auch die Beförderung von Marcos Bruder Benyamin Sabau. Der langjährige Kapitän ist jetzt Co-Trainer und schlug für diese Tätigkeit drei externe Angebote für ein Amt als Spielertrainer aus. „Ich habe hier mit dem Fußballspielen begonnen und spüre eine große Verbundenheit zu dem Verein“, erklärt Sabau. Außerdem habe die Zusammenarbeit mit dem Cheftrainer bereits in der vergangenen Rückrunde bestens funktioniert.

In dieser neuen Gesamtkonstellation soll nun rund fünf Wochen lang an einem alten Ziel gearbeitet werden: „Die oberste Priorität hat für uns die Stabilisierung der Defensive“, erklärt Schiavone und verweist auf das Torverhältnis (75:98) der vergangenen Saison. „Vorne ist uns fast immer ein Tor gelungen, aber 98 Gegentreffer sind einfach zu viel.“

Zum Vergleich: Selbst die beiden Absteiger TuS Deuz II (82) und TuS Johannland (91) hatten eine stabilere Defensive als die Kicker aus Hesselbach und Fischelbach.

Gute Offensive um Gian Schiavone und Christoph Schäfer

In 30 Saisonspielen blieb der SVO nur in drei Partien ohne Gegentreffer und kassierte in 18 Duellen mindestens drei Gegentore. Bei der Behebung dieser Schwäche könnten die Sabau-Brüder helfen: Beide verfügen über einen robusten Zweikampf und Passsicherheit im Aufbau. Was der erfahrene Benyamin mit gutem Stellungsspiel und feiner Übersicht hat, ergänzt Bruder Marco zudem mit seiner überdurchschnittlichen Schnelligkeit. Auch der bisherige Offensivmann Tim Schäfer probiert sich in dieser Vorbereitung als neuer Verteidiger.

Da die Offensive mit Christoph Schäfer, Vahland, Gian Schiavone und Malik Ramovic über treffsichere und schnelle Angreifer verfügt, könnten die Sabau-Brüder die Defensive stärken. Schiavone hält sich vorerst bedeckt: „Wir werden in der Vorbereitung viel ausprobieren.“ Wichtig sei zudem der Saisonstart: „Ein stabiler Start ist für das Selbstvertrauen einer solch jungen Mannschaft essenziell.“