Bad Berleburg. Beim WSB-Jugendcamp haben fast 400 Teilnehmer jede Menge Spaß. Die Schützen treiben am Stöppel auch ihr Projekt „Blutkrebs im Visier“ voran.
Ein Hauch von Festival-Flair am Stöppel: 385 junge Schützen hatten am Wochenende von Freitag bis Sonntag ihre Zelte in Bad Berleburg aufgeschlagen. Die Teilnehmer des Jugendcamps des Westfälischen Schützenbundes (WSB) freuten sich über Kaiserwetter, das phasenweise sogar einen Tick zu heiß war. So blieb die Hüpfburg auf dem
Fußballplatz ab Samstagmittag verwaist, denn das Gummi fühlte sich unter den Füßen an wie heiße Kohlen. Dafür hatten dann der aufgebaute Pool und das benachbarte Rothaarbad sehr großen Zulauf.
Kinder und Jugendliche aus den westfälischen Schützenvereinen zusammenbringen – dies war die Idee hinter dem Camp. „Das hat funktioniert. Hier konnte man Spiel, Spaß und Gemeinschaft in der Gruppe erleben“, stellte Klaus Lindner fest. Der Jugendsekretär des WSB ergänzte: „Bad Berleburg war ein hervorragender Gastgeber. Wir würden gerne wiederkommen.“
Um das Schützenwesen an sich ging es übrigens nur am Rande. Am Sonntagmorgen beim Jugenddelegiertentag des WSB konnte der Nachwuchs seine Standpunkte einbringen, dazu gab es auf der Leichtathletik-Laufbahn einen Blasrohr-Schießstand zum Ausprobieren.
Käfer in großen Kugeln
Ansonsten gab es neben zwei großen Partys am Freitag- und Samstagabend jede Menge weiterer Angebote, sich sportlich
und kreativ auszuprobieren. Auf dem sogenannten „Markt der Möglichkeiten“ probierten sich die Jugendlichen beim Klettern, beim Hip-Hop-Tanz oder beim Wisent-Rodeo aus.
Den Höhepunkt bildete am Samstag ein Bubbleball-Fußballturnier in der Stöppelhalle. Rempeln war mit dem „Airbag“ ausdrücklich erlaubt und erwünscht. Zu hören war viel Geschnaufe, da das Laufen mit den Plastikkugeln anstrengend ist – vor allem aber auch viel Gelächter. Manch einer lag wie ein Käfer auf dem Rücken und mühte sich, wieder auf die Beine zu kommen.
Hartmut Zissel, Jugendleiter im Schützenkreis Wittgenstein und Landesjugendleiter im WSB, war froh darüber, dass das Camp gut ankam: „Es ist gut gelaufen, wir haben aber auch fast zwei Jahre geplant. Für einen Kreis wie uns ist das schon eine logistische Herausforderung.“ Dankbar war über die Mühen der Vorbereitung auch Bürgermeister Bernd Fuhrmann, der dem Camp einen Besuch abstattete und die engagierte Jugendarbeit lobte.
Camp vermittelt Werte
Auch die stellvertretende Landrätin Waltraud Schäfer war vor Ort. Sie fasste die wichtigsten Werte zusammen, die der Nachwuchs im Camp vermittelt bekam: „Fairness, Durchhaltevermögen und Zusammenspiel sind die Eigenschaften, die einen ein Leben lang begleiten werden.“
Am Rande des Camps in seiner Heimatstadt trieb der Bad Berleburger Dieter Rehberg, Präsident des Westfälischen Schützenbundes, auch seine Initiative „Blutkrebs im Visier“ voran. Diese verfolgt das Ziel, möglichst viele neue Stammzellenspender für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) zu gewinnen und Spendengelder zu generieren.
1200 neue Typisierungen
Bisher kamen über den WSB 1200 neue Stammzellentypisierungen zustande, dazu rund 13.000 Euro Spendengeld – in Bad Berleburg waren es bis zum Samstagnachmittag immerhin schon über 700 Euro.