Bad Berleburg. In den Vorentscheiden beim Schulstaffelwettbewerb mit Willi Wülbeck ist nur eine Schule in NRW besser. Im Odeborntal ist schnellste Grundschule.

Die 800-Meter-Weltrekordzeit von Willi Wülbeck wackelte diesmal nicht einmal ansatzweise, doch in Sachen Platzierung setzte die Realschule Bad Berleburg ihre Erfolgsserie fort. Beim Innogy-Schulstaffellauf, der „nebenan“ als 8x100-Meter-Staffelrennen auf der Laufbahn am Stöppel stattfand, schnappten sich die Realschüler erneut den Sieg und damit die Qualifikation zum Landesfinale am 9. Juli in Wesel. Dabei sind außerdem die Realschule Erndtebrück, die den zweiten Platz im Wettkampf der weiterführenden Schulen aus Wittgenstein belegte, sowie die Grundschulen Im Odeborntal und Dotzlar.

„Es ist schön, dass es heute nicht automatisch wieder um einen neuen Rekord ging. Es ist sogar wünschenswert, wenn auch andere Schulen eine Chance bekommen, das macht den Geist dieses Wettbewerbs aus“, sagte Willi Wülbeck. Seine Weltrekordzeit von 1983, die bei 1:43,65 Minuten liegt und heute „nur noch“ Deutscher Rekord ist, verfehlte die Siegerstaffel in 1:51,93 Minuten um satte acht Sekunden. In der Hitze fehlten sogar fast elf Sekunden zum Vorjahres-Siegerteam. Dennoch sagte der inzwischen 64-jährige Wülbeck: „Es waren gute Ergebnisse.“

Blick nach Xanten

Dass dies nicht nur dahergesagt ist, zeigt der Vergleich mit den bisherigen NRW-Vorentscheiden. Die Konrad-Duden-Realschule Wesel war in 1:46,81 Minuten zwar klar schneller, doch die zweitschnellste Zeit bei den inzwischen immerhin 18 (von 23) Veranstaltungen lieferten bereits die Wittgensteiner. „Am Wochenende ist aber noch der Lauf in Xanten. Die zählen auch zu den üblichen Verdächtigen“, schmunzelt Wülbeck.

Ein bisschen Luft nach oben ist auch noch, etwa bei den sieben Übergaben des Staffelstabs, die teilweise im Stand erfolgten – über das erlaubte Maß in Sachen Wechselzone herrschte bei einigen Schülern Unsicherheit. Auch nicht optimal, aber etwas besser klappte es bei den Staffeln, die sich Unterstützung von den Spezialisten der LG Wittgenstein geholt hatten.

Die Realschule Bad Berleburg (r.) und die Realschule Erndtebrück (l.) siegen bei den weiterführenden Schulen.
Die Realschule Bad Berleburg (r.) und die Realschule Erndtebrück (l.) siegen bei den weiterführenden Schulen. © Florian Runte

Volker Birkelbach hatte im Vorfeld ein wenig der Realschule Bad Berleburg unter die Arme gegriffen, Katja Marburger die Realschule Erndtebrück unterstützt, die in 1:54:02 Minuten Zweite wurde.

„Für uns ist die Verknüpfung zwischen Schule und Leichtathletikverein eine entscheidende Sache“, betonte Bernd Fuhrmann, Bürgermeister der Stadt Bad Berleburg und Vorsitzender der LG Wittgenstein. In Richtung Wülbeck ergänzte er: „Danke, dass du immer wieder hierher kommst.“

Bei den Grundschulen hatten übrigens die Kinder der Wemlighäuser Schule Im Odeborntal die Nase vorn – im wahrsten Sinne des Wortes, denn mit bloßem Auge war kaum auszumachen, ob nicht vielleicht doch die Grundschule Dotzlar vorn lag. Bei 2:11,20 und 2:11,26 Minuten wurden die beiden Staffeln mit der Hand gestoppt. Die Grundschulen Am Burgeld (Bad Berleburg) und Berghausen lagen jeweils nur eine bzw. zwei Sekunden dahinter.

Ins Odeborntal ging übrigens auch die „Bewegungsbox“ mit Sport-Spielsachen für die große Pause. Bei den weiterführenden Schulen erhielt diesen Preis die Realschule Bad Berleburg, die mit sieben Staffeln die teilnehmerstärkste Einrichtung war.

Schüler zusammenschweißen

Für die Schulen ist die Teilnahme längst nicht nur Ehrensache, sondern gewünscht. „Dieser Lauf schweißt die Schüler zusammen und bringt verschiedene Jahrgängen zueinander. Das haben wir sonst nicht oft“, sagt die Erndtebrücker Realschullehrerin Nicole Birkelbach: „Manchmal gibt er auch Schülern Motivation, die sich sonst, in anderen Fächern, etwas schwerer tun.“

Die Sportlehrerin hat nun noch zwei Wochen Zeit, ihre Schützlinge auf das Finale einzustimmen. Dort erwartet Willi Wülbeck die Wittgensteiner Schulen wieder im Vorderfeld: „Welcher Sport in einer Region protegiert wird, hängt immer von den Leuten ab. Es muss jemand da sein, der die Kinder abholt und voranbringt.“ In Wittgenstein ist dies aktuell in der Leichtathletik der Fall.