Bad Laasphe. Der FC Laasphe feiert von Donnerstag bis Sonntag sein 100-jähriges Jubiläum. Rückblick und Bestandsaufnahme mit allen Generationen des Vereins.

Mit leuchtenden Augen und einem schelmischen Grinsen erzählt Walter Weber von „Früher“. Vom Duschen in der Lahn oder von Notlügen bei den heimischen Eltern, nur damit er auf den Fußballplatz durfte. Seine Zuhörer hängen ihm an den Lippen, diskutieren fleißig mit und tauschen gemeinsam mit dem 80-Jährigen Geschichten aus. Geschichten über ihren FC Laasphe, der in diesem Jahr 100-jähriges Bestehen feiert.

Mit Liebe zum Detail: Die Terrasse des Vereinsheims am Wabach-Park ist für die Jubiläumsfeier extra mit rot-weißen Blumen bepflanzt.
Mit Liebe zum Detail: Die Terrasse des Vereinsheims am Wabach-Park ist für die Jubiläumsfeier extra mit rot-weißen Blumen bepflanzt. © Peter Kehrle

Anlässlich dieses großen Geburtstages trafen sich Marcel Zyber, Vorsitzender des FC, Jugendleiterin Gabi Barth und Geschäftsführer Christoph Bald mit Weber und dem 18-jährigen Clemens Salz, der noch in der A-Jugend des Vereins spielt, auf der Terrasse des Vereinsheims am Wabach-Stadion und plauderten über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Vereins – ein Gespräch zwischen mehreren Vereinsgenerationen quasi.

Angefangen hat die Geschichte des FC Laasphe ein Jahr nach dem Ende des ersten Weltkriegs. Damals suchten die leidgeplagten Laaspher eine Beschäftigung um die Gemeinschaft zu stärken und gründeten kurzerhand den „Sportverein Wittgenstein 1919 Laasphe“.

Walter Weber: Ärger mit der Kirche

In der Nähe des Wasserturmes, ungefähr auf der Höhe des heutigen Ejot-Geländes, starteten die ersten Gehversuche der Fußballer. Walter Weber erinnert sich noch gut an seine eigene Jugend- und Seniorenzeit. „Wir mussten um elf Uhr spielen, das wurde von der Kirche nicht so gerne gesehen“, lacht der 80-Jährige in sich hinein. Er selbst kam erst später zum Fußball, bolzte mit seinen Freunden eher auf der Wiese als im Verein, bis es ihn zum FC verschlug. „Da musste man dann zuhause schon mal lügen, damit man nicht auf dem Feld helfen musste.“

Im Jahr 1954/55 feierte der FC Laasphe, zu diesem Zeitpunkt dann unter seinem heutigen Namen, schließlich seine erste Meisterschaft, die in der Vereinschronik immer noch als „Meilenstein“ beschrieben wird. Danach, so Weber, ging es erst richtig los im Wabachtal.

Legendäre Feiern im Gasthof Wick

„Das Vereinsleben zu dieser Zeit war enorm. Es gab eben nur Fußball, bei Heimspielen waren die Straßen schwarz vor Leuten“, so Weber weiter, der auch von legendären Feiern im Gasthof Wick erzählte. Das Vereinslokal des FC, in dem sich früher auch umgezogen wurde, weckt auch bei Gabi Barth und Marcel Zyber Erinnerungen. Die heutigen „Macher“ des Traditionsvereins sind lange Jahre schon Teil des FC Laasphe und haben großen Anteil an den Erfolgen der letzten Jahre.

FC Laasphe: Bezirksliga-Aufstieg 1996

Beim Aufstieg 1996 in die Bezirksliga beispielsweise, war Zyber als 18-jähriger Spieler mit dabei. Als Vorsitzender forcierte

FC Laasphe hat auch für eventuellen Regen vorgesorgt

Am Freitag beginnt die Open-Air-Veranstaltung des FC Laasphe auf dem Wilhelmsplatz um 19 Uhr ist soll gegen 2 Uhr enden. Sollte es zu Regen kommen, wird ins Haus des Gastes ausgewichen.

Bereits am 18. Mai haben die Feierlichkeiten zum Jubiläum eigentlich angefangen. Mit einem Familientag im Wabach-Park wurde der Festtags-Marathon des FC eingeleitet.

er knapp zwanzig Jahre später die Fusion mit dem Nachbarverein FV Niederlaasphe. Die daraus resultierende SG Laasphe/Niederlaasphe schaffte 2016 den Aufstieg in die A-Liga. „Das sind absolute Höhepunkte des Vereins“, ist sich Zyber sicher, der durch die letzte Meisterschaft eine regelrechte Euphorie im Verein feststellen konnte. Dies bestätigte auch der jüngste im Bunde. Clemens Salz, der zuvor fleißig seinen älteren Vorrednern zugehört hatte, brennt nämlich schon darauf, für seinen Herzensverein FC Laasphe auflaufen zu können.

„Das ist definitiv ein Ziel von mir und meinen Freunden. Wir mussten zum Glück nie im Bach duschen (lacht), es wurde für uns immer viel getan. Dass ich das Jubiläum auch voll mitnehmen kann, ist für mich total schön“, so der Spieler der Jugendspielgemeinschaft Feudingen/Laasphe/Niederlaasphe/Puderbach, der daraufhin von Walter Weber ein anerkennendes Kopfnicken erntete. Vergangenheit und Zukunft liefen in diesem Moment ineinander. Einen Tipp hatte Weber für den jungen Burschen indes auch noch übrig: „Pflegt in Zukunft weiter die Gemeinschaft.“

Weifenbacher Musikanten kommen

Und diese soll auch ab dem morgigen Donnerstag gepflegt werden, wenn die große Jubiläumsfeier in der Kurstadt endgültig beginnt. Mit einem Hobbyturnier im Wabach-Park startet die runde Geburtstagsfeier, ehe es am Freitag auf dem Wilhelmsplatz mit einem Livekonzert der Band „UnArt“ weiter geht. Unter dem Motto „FC rockt den Willi“ soll es am Freitag also richtig in die Vollen gehen. Am Sonntag hingegen begeht der Verein dann schließlich den „offiziellen Teil“, mit vielen Reden, einem Gottesdienst und einem Frühschoppen, während die Weifenbacher Musikanten spielen.

Gabi Barth: Schlaflose Nächte

Ein enormer organisatorischer Aufwand für das Vorstands- und Helferteam, dass alle Hebel für ein schönes Jubiläum in Bewegung gesetzt hat. „Ich schlafe derzeit nicht viel“, gibt Gabi Barth unverblümt zu und hofft auf viel positive Resonanz aus Reihen der Mitglieder. Für die Zukunft, da waren sich alle Anwesenden einig, wünschen sie ihrem Verein vor allem, dass die Gemeinschaft immer gepflegt und die Geschichte weiter geehrt wird. Denn dann wird es am Wabach-Park auch weiterhin spannende Geschichten und glänzende Augen geben.