Oberhundem. Beim Inliner-Geschicklichkeitswettbewerb in Oberhundem treffen sich „Alpine“ und „Nordische“. Resultate gestalten sich verblüffend ausgeglichen.

Für die einen war es der Start in die Wettkampfsaison auf regionaler Ebene, für die anderen bereits der zweite Vergleich in der Winter-Vorbereitung. In Oberhundem führten die Nordischen Skisportler und die „Alpinen“, die sich normalerweise nicht in Wettkämpfen begegnen, wieder gemeinsam eine Veranstaltung durch – auf Inlinern. Für den gastgebenden SC Oberhundem ist dies ein Glücksfall: Knapp 150 Läufer kämpften vor der Kulisse der Adolfsburg um die schnellste Zeit.

Schon in zwei Wochen gibt es für die beiden Sparten im Westdeutschen Skiverband (WSV) beim Athletiktest in Winterberg das nächste Aufeinandertreffen, danach trennen sich die Wege wieder. Der gemeinsame Vergleich hat sich aber etabliert.

Klobürsten-Transport

„Es ist schön, diesen Querschnitt und so große Felder zu haben. Bei dieser Gelegenheit können wir auch sehen, ob die allgemeine Athletik bei uns passt“, freute sich WSV-Langlauftrainer Stefan Kirchner über ein Rennen, das seine Sportler aus der Routine reißt. Elemente wie Slalom-Kurse, Achtenlaufen und Rückwärtsabschnitte kennen seine Athleten zwar, der Rhythmus war jedoch ein anderer. Einer mit schnelleren, abrupteren Tempowechseln.

Da muss die Bürste rein: Lasse Hoffmann vom SC Rückershausen beim Inliner-Geschicklichkeitswettkampf in Oberhundem.
Da muss die Bürste rein: Lasse Hoffmann vom SC Rückershausen beim Inliner-Geschicklichkeitswettkampf in Oberhundem. © Verein | Verein

Spaß gehörte beim Inliner-Vielseitigkeitswettbewerb auch dazu: Beim Rückwärtslaufen galt es Klobürsten erst von der Straße aufzulesen, um sie einige Meter weiter in einer Kiste zu deponieren. „Wir haben darauf geachtet, nur unbenutzte anzubieten. Solche Abwandlungen braucht es hin und wieder, um es interessanter zu machen“, schmunzelt André Lehmann, Inline-Referent im WSV.

Den sportlichen Sinn erklärt er auch: „Die Geschwindigkeit bei der Anfahrt musst du erst mal richtig einschätzen. Und Gegenstände aufzulesen, erfordert Geschicklichkeit.“ Und: Auf den Rollen in die Knie zu gehen, will gelernt sein.

Der Blick auf die Ergebnislisten zeugt von einem guten Mix der Anforderungen. Sieger stellten sowohl die „Alpinen“ als auch die „Nordischen“. Für erstere waren die Stationen des Wettbewerbs zwar gewohnt, die Distanz dazwischen jedoch ungewohnt. Es war also auch Ausdauer gefragt – vor allem bei den Älteren, die gleich mehrfach durch den Parcours mussten.

Auf dem von der früheren Deutschen Biathlon-Meisterin und Olympia-Teilnehmerin Petra Weschollek, gesetzten Kurs war die weibliche Schülerklasse U14 ein schönes Beispiel für den Mix: Inline-Spezialistein Leonie Roth vom SV Oberes Banfetal kam nur vier Sekunden hinter Langlauf-Ass Emma Pieper (Bödefeld ins Ziel). Dritte wurde SVO-Läuferin Paula Busch, ehe auf drei Langläuferinnen wiederum zwei „Alpine“ folgten. Beste Läuferin des Tages war die Deutsche Ski-Inline-Jugendmeisterin Isabelle Gütting (U18/SV Oberes Banfetal).

Gumpelstadt statt Heimrennen

In den älteren Klassen ab der U15 fehlten jedoch die meisten Loipensportler. Einerseits, weil der Nachwuchscup in diesem Alter kaum noch Relevanz in Sachen Kadernominierungen hat, andererseits war ihnen eine Rennbelastung von unter zehn Minuten schlicht zu kurz. Beispielsweise verzichtete Melina Schöttes vom SC Oberhundem auf das Rennen vor der Haustür, um 200 Kilometer weiter, im thüringischen Gumpelstadt, einen Skiroller-Marathon über 23 Kilometer zu absolvieren – den sie übrigens gewann.

Der Veranstaltung tat das Fehlen einiger Asse aber keinen Abbruch. André Lehmann: „Es war ein schöner, ausgeglichener und stimmungsvoller Wettkampf. Dazu waren diesmal auch viele Zuschauer am Rand.“

Die Resultate im Überblick

2. Lauf zum Sommer-Nachwuchscup des Nordischen Skivereins Rothaargebirge

1. Lauf zum WSV-Ski-Inline-Cup

Jugend U16: 1. Louis Gütting (SV Oberes Banfetal) 5:32,2 Minuten – Schüler U15: 1. Ian Gerhardt (SV Oberes Banfetal) 5:45,3 – Schüler U14: 1. Jan Dragowski 3:51,1; 2. Johannes Dickel (beide SC Girkhausen) 3:57,5 – Schüler U13: 1. Pascal Hofrichter (SC Oberhundem) 3:54,8; 2. Finn Schumacher (SC Bödefeld) 4:09,2; 3. Paul Klose (SC Girkhausen) 4:40,1 – Schüler U12: 1. Janne Brandenburger 2:06,8; 2. Christian Dickel (beide SC Girkhausen) 2:09,8; 3. Lorenz Pieper (SC Bödefeld) 2:11,7 – Schüler U11: 1. Marcel Dickhaut (SC Rückershausen) 2:06,5; 2. Scott Gerhardt (SV Oberes Banfetal) 2:12,2; 3. Julian David (Inlineskating Oberberg) 2:18,7 – Schüler U10: 1. Bastian Schuhmacher (VfL Bad Berleburg) 2:20,4; 2. Max Mammey (SC Neuastenberg/Langewiese) 2:23,2; 3. Lenny Ulrich (SC Rückershausen) 2:35,8 – Schüler U9: 1. Raphael Nölling (SC Girkhausen) 2:35,4; 2. Jan Fitler 2:58,3; 3. Julian Schmidt (beide VfL Bad Berleburg) 3:31,8 – Schüler U8: 1. Niklas Lauber (SC Girkhausen) 2:52,2; 2. Henry Dietrich (SC Rückershausen) 3:09,3; 3. Nikita Hahn (VfL Bad Berleburg) 4:06,8 – Schüler U7: 1. Hendrik Pohl (SV Oberes Banfetal) 4:06,0; 2. Dominik Brückner (Inlineskating Oberberg) 5:03,0; 3. Paul Mammey (SC Neuastenberg/Langewiese) 5:58,2.

Weibliche Jugend U18: 1. Isabelle Gütting (SV Oberes Banfetal) 7:32,3 Minuten; 2. Felicitas Mehl (SV Lützel) 8:01,4; 3. Anna Grübel (SC Oberhundem) 8:03,2 – Weibliche Jugend U16: 1. Zoe Gütting (SV Oberes Banfetal) 6:27,4 – Schülerinnen U15: 1. Karoline Joenke 5:53,3; 2. Amy Petersen (beide SC Rückershausen) 6:08,9; 3. Greta Rarbach (SC Bödefeld) 6:26,8 – Schülerinnen U14: 1. Emma Pieper (SC Bödefeld) 3:52,2; 2. Leonie Roth 3:56,2; 3. Paula Busch (beide SV Oberes Banfetal) 4:06,2 – Schülerinnen U13: 1. Mia Tobes (SC Bödefeld (4:00,2); 2. Larissa Nölling (SC Girkhausen) 4:00,4; 3. Leni Voss (SC Oberhundem) 4:13,9 – Schülerinnen U12: 1. Franziska Knebel (SV Oberes Banfetal) 2:07,2; 2. Paula Franz (SC Oberhundem) 2:08,1; 3. Melina Philipp (SV Oberes Banfetal) 2:08,4 – Schülerinnen U11: 1. Ida Benner (SK Wunderthausen) 2:19,6; 2. Antonia Spittel (SV Oberes Banfetal) 2:25,7; 3. Luana Paloji (SK Wunderthausen) 2:27,4 – Schülerinnen U10: 1. Emma Nölke
(SC Bödefeld) 2:12,6; 2. Sophia Kromm (SK Winterberg) und Hanna Beschorner (SC Rückershausen) 2:29,4 – Schülerinnen U9: 1. Femke Weyer (SK Winterberg) 2:41,0; 2. Tabea Joenke (SC Rückershausen) 2:43,6; 3. Lilly Hellwig (SC Oberhundem) 2:47,1 – Schülerinnen U8: 1. Hannah Döbbeler (SC Oberhundem) 3:10,0; 2. Svea Homrighausen (SC Girkhausen) 3:20,6 – Schülerinnen U7: 1. Helena Dolle (SC Bödefeld) 4:17,6; 2. Emely Braun (SC Neuastenberg/Langewiese) 5:34,7 – Schülerinnen U6: 1. Leni Bernhardt (SV Oberes Banfetal) 4:01,7; 2. Evi Ringbeck (SC Oberhundem) 9:39,0.