Aue/Wingeshausen. . Der TSV Aue-Wingeshausen vor Entscheidungsspiel gegen Gurbetspor Burbach. Das Schicksal der Belz-Elf ist mit dem 1. FC Türk Geisweid verknüpft.

„Nachsitzen“ heißt es am heutigen Donnerstag für den TSV Aue-Wingeshausen. Doch was in der Schule als Strafe für schlechtes Verhalten galt ist in diesem Fall eine Belohnung für eine nahezu perfekte Spielzeit in der Kreisliga C2. Der letztjährige Absteiger „aus der Wester“ hat heute die Chance im provisorischen Aufstiegsrelegationsspiel gegen den Gurbetspor Burbach den direkten Wiederaufstieg in die B-Klasse zu feiern.

„Heute vor fast einem Jahr haben wir das Abstiegsrelegationsspiel gegen den SV Oberes/Banfetal verloren und mussten den bitteren Gang in die C-Liga antreten. Die Mannschaft hat sich diese Möglichkeit verdient“, erklärte TSV-Coach Torben Belz.

Souverän marschierten die Wittgensteiner in dieser Spielzeit durch die Liga und sicherten sich frühzeitig die Vizemeisterschaft, lediglich die Spielvereinigung Kredenbach/Müsen blieb unerreicht. Doch zu Beginn der Runde strauchelte auch der TSV zunächst. Von den ersten fünf Spielen gingen zwei verloren und viele Außenstehende befürchteten schon ein erneutes Fußballjahr, in dem der TSV unter seinen Möglichkeiten spielen würde. Doch in der Folge fand die Belz-Elf immer besser zusammen.

„Wir haben unser System gefunden. Danach lief es recht gut“, schmunzelte Belz und untertreibt mit dieser Aussage maßlos. Zuletzt gab es acht Siege aus neun Partien, womit der TSV seine Chance im Aufstiegsrennen wahrte. Dieses Rennen geht nun heute in Schameder (15 Uhr) auf die Zielgrade. Gegner der Wittgensteiner ist Gurbetspor Burbach. Der Tabellenzweite aus der Kreisliga C1 schreibt dabei nahezu identische Zahlen wie der TSV.

Der deutsch-türkische Verein aus dem Süden des Kreises ist erst im vergangenen Jahr in die C-Liga aufgestiegen. 20 Siege gelangen den Burbachern in dieser Spielzeit und mit 102 geschossenen Toren hat Gurbetspor genau einen Treffer mehr erzielt als der TSV.

„Der Aufstieg wäre die absolute Krönung, doch wir sind auch jetzt schon zufrieden. Die Mannschaft ist ihrer Zeit ein wenig voraus“, sagt Belz. Gemeint ist damit, dass im Verein, vom Trainerteam und wohl auch von den Spielern keiner vermutet hat, dass es mit dieser jungen Truppe schon im ersten Jahr nach dem Abstieg wieder um den Einzug in die B-Liga gehen würde.

Es ist kompliziert

Der Vorstand hat der Mannschaft und Belz eigentlich deutlich mehr Zeit eingeräumt. „Wir wollten einen Neustart und den haben wir geschafft. Druck gab es von Vereinsseite keinen“, ließ der 34-jährige Übungsleiter verlauten. Er hofft nun auf die sprichwörtliche „Kirsche auf dem Eisbecher“ – den Wiederaufstieg in die Kreisliga B.

Doch auf diesen Eisbecher muss der TSV im Falle eines Sieges noch warten. Genauer: bis zum 16. Juni. am heutigen Vatertag wohl noch ein wenig warten müssen. Grund dafür sind die Auf- und Abstiegsregelungen des Kreises und des Verbandes. Die sind bekanntlich kompliziert.

TSV ist von Geisweid abhängig

Im Grunde ist Aue-Wingeshausen abhängig vom 1. FC Türk Geisweid. Die Siegerländer sind Vizemeister in der Kreisliga A und warten bis zum 7. Juni auf ihren Gegner für die Aufstiegsrelegation zur Bezirksliga. Dieser wiederum wird erst durch zwei Entscheidungsspiele zwischen den beiden Meistern der A-Liga-Hochsauerland ermittelt. Der FC Assinghausen-Wiemeringhausen-Wulmeringhausen („AssWiWu“) trifft auf den FC Fleckenburg/Grafschaft. Der Sieger dieser Spiele steigt auf, der Verlierer trifft in zwei weiteren Spielen auf Türk Geisweid.

Sollten sich die Siegerländer durchsetzen, bleibt dem TuS Alchen der Abstieg aus der Kreisliga A erspart. Den dadurch frei bleibenden Platz in der Kreisliga B würde dann der TSV einnehmen – einen Sieg gegen Gurbetspor vorausgesetzt.