Köln/Siegen. . Sie musste wieder zittern, aber dieses Mal gab es für sie bei „Let’s Dance“ kein Happy End. Wieso bei Sabrina Mockenhaupt die Tränen kullerten.

Wer die Langstreckenläuferin Sabrina Mockenhaupt jemals nach Wettkämpfen erlebte, die sie emotional sehr forderten, der wusste, was passieren würde. Nach dem siebten Abend der RTL-Tanzshow „Let’s Dance“ am sehr späten Freitag reagierte Mocki dann auch so, wie sie es zum Beispiel in den Katakomben des Olympiastadions von London nach dem Rennen über 10.000 Meter bei den Olympischen Spielen 2012 tat.

Die 38-jährige Siegerländerin weinte. Und weinte. Damals in London belegte sie chancenlos den 17. Platz. Bei „Let’s Dance“ schaffte sie zwar überraschend den Sprung unter die Top Acht – doch jetzt hat es sich ausgetanzt für die Wilgersdorferin und ihren Tanzpartner Erich Klann.

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Für ihren Paso Doble zu „Viva Espana“ erhielten Mockenhaupt/Klann lediglich 12 Jurypunkte, der Teamtanz zu „Y.M.C.A.“ riss zwar das Publikum von den Sitzen, brachte aber ebenfalls die wenigstens Punkte aller drei Teams – und selbst ihre sonst so treuen und anrufwilligen Fans konnten Mocki diesmal nicht retten. „Ich glaube, es entscheidet sich zwischen Sabrina und Barbara“, tippte Juror Joachim Llambi. Der Experte lag damit nur knapp falsch.

Auf den Schock einen Schnaps

Es entschied sich zwischen Sabrina (und Erich) und Evelyn (Burdecki, die mit Evgeny Vinokurov an der Show teilnimmt). Lange mussten die Paare allerdings nicht zittern. Den ersten Schock über das feststehende Aus überwand die sympathische Siegerländerin, indem sie ein Schnapsglas leerte, das sie zufällig noch in der Hand hielt.

Sabrina Mockenhaupt und Erich Klann tanzen einen Paso Doble bei „Let's Dance“.
Sabrina Mockenhaupt und Erich Klann tanzen einen Paso Doble bei „Let's Dance“. © Rolf Vennenbernd/dpa

Kurz nach der Show kullerten schließlich die Tränen über Mockis Wangen. „Ich bin froh, so weit gekommen zu sein“, schluchzte sie in das RTL-Mikrofon, „Show sieben, und das bei meinen Tanzkünsten.“ Tatsächlich musste die Langstreckenläuferin wohl am häufigsten ums Weiterkommen zittern, wenngleich sie sich tänzerisch (meistens) weiterentwickelte.

Joachim Llambi urteilt hart

„Du kannst froh sein, dass du den Tanz nicht in Spanien getanzt hast - da hätten sie dich rausgetragen“, ging Joachim Llambi nach dem Paso Doble allerdings hart mit ihr ins Gericht und urteilte: „Ich habe nichts gespürt. Es war abgelaufen.“ Motsi Mabuse rang sich wenigstens ein „Ich glaube, du hast dich heute zum ersten Mal nicht vertanzt“ ab.

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Das Aus war absehbar. Und Mocki überkamen die Emotionen auch nur aus einem Grund: „Erich hat sich so reingehauen. Wir sind beide an unsere Grenzen gekommen. Ich bin ihm so dankbar.“ Klanns Grenzen waren allerdings keine tänzerischen, sondern gesundheitliche. Er kränkelte fast die komplette vergangene Woche, so dass dem Paar nur zwei Trainingstage blieben.

„Er hatte mit sich zu kämpfen und mit mir – das war zu viel. Aber das soll keine Ausrede sein“, betonte Mockenhaupt. „Einige konnten viel, viel besser tanzen als ich und sind früher gegangen“, sagte sie später, während Klann ergänzte: „Deshalb musst du auch nicht traurig sein.“

Auftritt beim Frühlingsball in Siegen

Aber weinen musste sie. Denn so ist sie eben, wenn die Emotionen raus müssen. Im Fernsehstudio oder im Olympiastadion.

Oliver Pocher (Mi.) und Christina Luft (re.) sowie Sabrina Mockenhaupt während des Teamtanzes.
Oliver Pocher (Mi.) und Christina Luft (re.) sowie Sabrina Mockenhaupt während des Teamtanzes. © Rolf Vennenbernd/dpa

Tanzen dürfen Sabrina und Erich übrigens bereits an diesem Samstag wieder: beim Frühlingsball in Siegen. „Es war heute der richtige Zeitpunkt, Tschüss zu sagen“, erklärte Mocki noch mit dem realistischen Blick auf das tänzerische Potenzial der verbliebenen Paare bei „Let’s Dance“. Es war außerdem kein Abschied für immer: Beim Finale der Tanzshow kehren alle Teilnehmer nochmal zurück auf das Parkett.

Und dann wird es nochmal Tränen geben. Garantiert.