Aue. . Lothar Putsche ist Sportler des Jahres beim TSV Aue-Wingeshausen. Kontinuität im Vorstand und Skepsis in Sachen Investitionen.
Der TSV Aue-Wingeshausen ist mit 1107 Mitgliedern einer der größten Sportvereine im Altkreis Wittgenstein. Am Freitag kam der Verein im Bürgerhaus in Aue zusammen, um bei der Jahreshauptversammlung die Weichen für die Zukunft zu stellen bzw. um auf das abgelaufene Jahr zurück zu blicken.
Ausblick
Beim Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“ rief Martin Völkel aus der Fußballabteilung dazu auf, die bereits öfter angedachte Erweiterung des Clubheims am Fußballplatz nicht aus den Augen zu verlieren – der vergleichsweise weite Weg zu den Kabinen an der Grundschule und die etwas in die Jahre gekommenen Umkleideräume sind der einzige Punkt, der die Attraktivität der Wester-Arena mindert.
Der Vorstand hat sich dazu Gedanken gemacht und schätzt die Kosten für einen Ausbau des Clubhauses auf 100.000 Euro – eine Summe, die den Verein trotz des positiven Kassenberichts und guter Rücklagen nicht ohne weiteres aufzubringen ist. Die Rücklagen sind nämlich für die Erneuerung des Kunstrasenplatzes vorgesehen.
„Die Frage ist: Bringt es etwas Duschen in ein Sportheim zu bauen, wenn man perspektivisch den Platz nicht erhalten kann“, fragt Geschäftsführer Joachim Schmitz in seinem Bericht. Er verweist darauf, dass der Verein künftig weitere bzw. höhere Ausgaben erwarten müsse.
„Unsere Vereinskasse ist kein Füllhorn, aus dem unermesslich Geld sprudelt“, betont auch der Vorsitzende Norbert Heier. Eine Möglichkeit wäre eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge. Und: „Noch sind nicht alle Fördermöglichkeiten ausgelotet“, sagt Joachim Schmitz.
Rückblick
Durch den verschobenen Termin der Jahreshauptversammlung waren die im Februar formulierten Berichte teilweise schon überholt. Im Bericht der Tischtennis-Abteilung etwa wurde auf den Abstieg aus der Bezirksklasse zurückgeblickt, obwohl inzwischen der Wiederaufstieg realisiert wurde. Auch die Erinnerung an eine „kurze, aber intensive Ski-Saison“ bezog sich auf die ersten Monate in 2018, kann in dieser Form aber fast unverändert für 2019 übernommen werden.
Die Fußball-Abteilung musste den Abstieg aus der Kreisliga B verkraften und hat nun das Pech, dass die (wahrscheinliche) Vizemeisterschaft anders als im Vorjahr nicht zum Aufstieg bzw. zur Relegation berechtigt, weil der Kreis auf Bezirksebene zu schlecht abschneidet. Mit der Hinzunahme etlicher Spieler aus der Jugend sowie der Rückkehr von Lars Koch ist aber eine Trendwende gelungen. Der Meistertitel der C-Junioren in der Kreisliga A im vergangenen Sommer lässt ebenfalls für die Zukunft hoffen.
Die Turnerinnen konnten 2018 nach einer Verjüngung der Mannschaft nicht an die Erfolge der Jahre davor anknüpfen – für sie wird es am Freitag beim ersten Gauliga-Wettkampf in Siegen wieder ernst.
Wahlen
Der Posten des stellvertretenden Vorsitzenden bleibt auch künftig vakant. „Sollte der Vorstand weiter bröckeln, dann es ist es vorbei mit der gewohnten Umgebung und Atmosphäre. Sportplatz und Sportheim fallen an die Stadt Bad Berleburg zurück und letztendlich käme es zum Niedergang des Vereins. Deshalb brauchen wir neue, engagierte Personen im Vorstand“, mahnte Heier.
Vorerst wird es aber weitergehen wie zuletzt. Neben Heier ließen sich auch der Geschäftsführer Joachim Schmitz und die Kassenwartin Brita von Barnekow-Schmidt wiederwählen. Zum Ehrenrat gehören weiterhin Dieter Butka, Albert Beuter, Willi Dickel, Günter Treude, Anita Fischer und Artur Koch. Den einzigen Wechsel gibt es auf der Position des Sozialwarts: Marc Sonneborn löst Florian Ziegler ab.
Ehrungen
Die Ehrung für den Sportler des Jahres war in diesem Jahr quasi die Ehrung eines sportlichen Lebenswerkes, nämlich dem von Lothar Putsche aus der Tischtennis-Abteilung. Der 68-järige Wingeshäuser hat inzwischen die Marke von 1000 Spielen für den TSV Aue-Wingeshausen erreicht und ist immer noch Teil der zweiten Mannschaft.
Stefan Thamke gab einen Überblick darüber, wie sich Putsche neben dem Gewinnen von Punkten einbrachte: Seit 40 Jahren ist Lothar Nachwuchstrainer, dazu war er Zeugwart und 13 Jahre Teil des Abteilungsvorstandes. „Er kann heute noch mitspielen und ist unglaublich beliebt bei den Schülern und Jugendlichen“, sagte Thamke und klärte die jüngeren Mitglieder darüber auch, dass Putsche früher auch die Fußballschuhe für den Verein geschnürt hat.
Umfangreich waren die Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft im Verein – der Überblick:
Ernennung zum Ehrenmitglied: Gerhard Beuter, Barbara Butka, Marianne Kliche, Angelika Putsche, Burkhard Schlosser, Annegret Schneider, Ulrich Schreckegast, Jürgen Stricker, Werner Süreth – 70 Jahre Mitgliedschaft: Fritz Boshof, Willi Schäfer, Gerhard Sonneborn, Otto Wied – 60 Jahre: Ingrid Bald, Ursula Beuter, Friedhelm Gunkel, Ulrich Schenkel, Gerhard Wetter – 50 Jahre: Barbara Butka, Margarete Langenbach – 40 Jahre: Arndt Butka, Alexa Balderhaar, Matthias Bernhardt, Hans-Jürgen Brachmann, Karsten Hof, Michael Hof, Matthias Schneider, Petra Stenger, Sabine Treude, Dirk Weller – 25 Jahre: Edeltraud Bernhardt, Danny Böhl, Cathleen Cronau, Alfred Freitag, Patrick Freitag, Bernd Müller, Sven Schneider, Tim Schneider, Paul Scholz, Vanessa Seim, Larissa Stöcker, Melanie Surek, Carolin Vetter.