Minden/Halle. . U21-Nationalspieler des TuS Ferndorf absolviert Lehrgang und zwei Länderspiele gegen Tschechien.

Zwei große Ziele nimmt Mattis Michel, Handballtalent des TuS Ferndorf, in diesem Jahr ins Visier: Zum einen will er mit seiner Vereins-Mannschaft, für er seit Kindesbeinen spielt, den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga schaffen. Die Chancen dafür stehen exzellent. Zum anderen will es Mattis Michel zur U21-Weltmeisterschaft schaffen, die vom 16. bis 28. Juli in den spanischen Städten Vigo und Pontevedra stattfindet und bei der die deutsche Auswahl möglichst genauso gut abschneiden will wie bei der Europameisterschaft 2018 in Slowenien, bei der das Team die Bronzemedaille gewann.

Vorbereitungslehrgang in Warendorf

Und optimal vorbereitet in diesen Saisonhöhepunkt gehen zu können, absolvierte der 19 Mann starke Kader seit vergangenen Montag einen Lehrgang in der Sportschule der Bundeswehr in Warendorf. Bundestrainer Martin Heuberger stellte Athletiktraining, Gruppentaktik und individuelle Laufdiagnostik in den Mittelpunkt seines Trainingslager-Programms, gab es pro Tag zwei schlauchende Trainingseinheiten.

Am Donnerstag reduzierte der Schwarzwälder das Programm, weil am Freitag und Samstag in zwei Test-Länderspielen gegen Tschechien die Form der Nationalspieler überprüft wurde. Tschechien hat sich nicht für die U21-Weltmeisterschaft qualifiziert, gewann aber das U20-EURO-Turnier in Montenegro, quasi die 2. Liga für U-Turniere auf europäischer Basis durch einen 27:17-Endspielsieg gegen Österreich.

Der knapp einwöchigen Strapaze in Warendorf setzte sich auch Mattis Michel aus und kam auch in beiden Länderspielen zum Einsatz. In der ersten Partie in Minden-Dankersen steuerte der Kreisläufer und Abwehrspezialist einen Treffer zum 35:26 (17:14)-Sieg der deutschen Mannschaft bei. „Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen, haben zu viele Tore kassiert. Danach ist es besser gelaufen“, gab der 21-Jährige zu Protokoll. Danach hieß es: Regenerieren und die Kräftespeicher auffüllen, um nur 16 Stunden später den zweiten Test gegen Tschechien zu absolvieren. Diese Partie war nicht nur für Mattis Michel ein besonderes Erlebnis, denn sie fand als „Appetitanreger“ zum Europameisterschafts-Qualifikationsspiel der deutschen Herren-Nationalmannschaft gegen Polen im großen Gerry-Weber-Stadion in Halle statt. „Als wir reinkommen sind in die Halle, war das echt cool. Die Stimmung war klasse, obwohl es nicht ganz so voll gewesen ist“, berichtete Mattis Michel von seinen Eindrücken. Immerhin sahen gegen Ende der Partie rund 1500 Besucher zu und den klaren 41:22-Sieg. Deutschland steigerte sich im Vergleich zum Vortag in allen Bereichen. Mattis Michel trug sich mit vier Toren in die Liste ein, wurde von Martin Heuberger in dieser Partie aber nicht nur auf seiner Stammposition am Kreis, sondern auf Linksaußen eingesetzt. „Ich denke, das wird nicht noch viel öfter vorkommen“, sagte Mattis Michel, der in beiden Länderspielen insgesamt rund 40 Minuten Einsatzzeit bekam.

Vom Klassenerhalt überzeugt

Nach der Rückkehr aus Ostwestfalen beginnt für Mattis Michel heute der Trainingsalltag beim TuS Ferndorf, das nächste Zweitliga-Spiel am Samstag bereits im Fokus. Dann geht es wieder in den äußersten nordöstlichen Zipfel Nordrhein-Westfalens, nämlich zu Erstliga-Absteiger TuS N-Lübbecke. Trotz der ausbleibenden Erfolge in den vergangenen Wochen – Ferndorf wartet seit sieben Spielen auf einen Sieg – ist Mattis Michel vom Klassenerhalt überzeugt: „Wir sind selbstbewusst genug und uns sicher, dass wir unsere Leistung wieder auf die Platte bekommen. Daran werden wir hart arbeiten.“