Neunkirchen. . Fußballer der Spielvereinigung und der Borussia streben das Verschmelzen ihrer Clubs an
Einen Namen gibt es noch nicht. „Da wollen wir nicht vorgreifen“, so die Vereinsvorsitzenden der Spielvereinigung Neunkirchen und von Borussia Salchendorf, Katja Klaas und Thomas Nassen. Aber das Gerüst entsteht, hinter dem ab Sommer 2020 gemeinsam Fußball gespielt werden soll. Die beiden Vereine aus dem Freiengrund streben die nächste Fusion in der Gemeinde Neunkirchen an.
Die Turnvereine Neunkirchen und Salchendorf gelten als Vorreiter. „Natürlich“, so verrät Thoms Nassen kein Geheimnis, „in anderen Dimensionen.“ Die Mehrsparten-Clubs mit 1600 Mitgliedern hatten in Sachen Organisation und Umsetzung in den vergangenen Jahren weitaus größere Anstrengungen zu bewältigen, ehe 2016 das neue Gebilde „VTV Freier Grund“ aus der Taufe gehoben werden konnte.
Überzeugungsarbeit geleistet
Doch auch die Fußballer in beiden Ortsteilen haben ganze Arbeit zu leisten. Überzeugungsarbeit bei den Mitgliedern, Organisatorisches bei den Verbänden, Innerbetriebliches. „Bevor wir am 9. April im Otto-Reiffenrath-Haus die Mitglieder beider Vereine ins Bild setzen und auf ihre Zustimmung für die Umsetzung der Pläne hoffen, gilt es noch eine Menge zu regeln.“ Katja Klaas, seit fünf Jahren an der Spitze der in den Jahrzehnten zuvor von Männern dominierten Vorstandsarbeit der Spielvereinigung, sieht darin den einzig machbaren Weg, Fußball in der Gemeinde Neunkirchen, die in diesem Jahr ihren 50. Geburtstag feiert, zukunftsfähig zu machen. Demografischer Wandel ist ein Stichwort, aber auch rückläufige Zahlen bei der so wichtigen ehrenamtlichen Arbeit.
Die beiden Fußball-Vereine haben auf ihren kürzlich abgehaltenen Jahreshauptversammlungen grundsätzlich Zustimmung erfahren für ihre Pläne. „Seit Jahren“, so die beiden Vorsitzenden unisono, „machen wir uns Gedanken, wird von eigens eingerichteten Ausschüssen Vorarbeit für die angestrebte Fusion geleistet.“ Erste Annäherungen zwischen der Spielvereinigung und der Borussia, die gemeinsam etwa 700 Mitglieder auf die Waage stellen, werden bereits in diesem Sommer deutlich. Ab dem 1. Juli bilden die beiden Nachwuchs-Abteilungen eine Jugendspielgemeinschaft.
Die Verträge mit der bisher existierenden JSG Burbach-Wahlbach-Hickengrund-Neunkirchen sind gekündigt, das neue Gebilde geht in der Saison 2019/2020 mit allen Jahrgängen ins Rennen. „Zum Teil mit drei Mannschaften pro Altersgruppe“, verweisen Katja Klaas und Thomas Nassen mit Stolz auf die Nachwuchsarbeit in ihren Clubs.
Vorreiter Paul-Gerhard Lemler
Einer der Vordenker in Sachen Fusion ist der langjährige Vorsitzende der Spielvereinigung, Paul-Gerhard Lemler. „Eigentlich kursieren diese Gedanken seit mehr als 25 Jahren“, blickt er zurück. „Jetzt sind in beiden Vereinen junge Leute am Ruder, die die Pläne endlich anpacken und umsetzen.“
Seit 2006 ist Thomas Nassen der Chef der Borussia. Wie er hat auch Katja Klaas bei der Spielvereinigung eine positive Stimmung in Sachen Zusammenlegung ausgemacht. „Das macht sich auch anhand der aktiven Mitarbeit in den relevanten Ausschüssen bemerkbar, die uns außerordentlich optimistisch stimmt“, so Nassen. Wenn im September der Tag der Abstimmung kommt, soll diese vorbereitende Mammutaufgabe gelöst, das neue Gebilde „stehen“. Die Mitglieder beider Vereine sollen dann in einer gemeinsamen Sitzung die Fusion absegnen. Und das alles unter dem Motto: „An einem Strang ziehen, statt Brexit!“. So aktuell sind die Fußballer in Neunkirchen.
Viel geholfen hat den Verantwortlichen Karin Schulze-Kersting vom Landessportbund. Die war auch bei den Vorarbeiten zur Gründung der VTV Freier Grund unterstützend vor Ort. „Sie hat schon mehr als 200 Fusionen auf die Füße geholfen. Dann klappt das auch bei uns“, blicken Klaas und Nassen nach vorne.