Kaan-Marienborn. . 1. FC Kaan-Marienborn empfängt im Leimbachstadion den SVS zum Aufsteigerduell

Im Fußball gibt es bekanntlich immer zwei Seiten und noch mehr Meinungen. So hatte Guerino Capretti, der Trainer des SC Verl, seine Mannschaft vor einer Woche gegen den 1. FC Kaan-Marienborn klar im Vorteil gesehen. „Heute war ein 6:1 möglich...“, hat er gesagt. Heraus gekommen ist ein 1:1 im Regionalliga-Duell der Ostwestfalen mit dem Aufsteiger aus dem Siegerland. „Und das war hoch verdient“, verkündete Caprettis Gegenüber Thorsten Nehrbauer mit dem Brustton der Überzeugung. Heute würden beide vielleicht ein paar Abstriche machen, ihre Aussagen noch mal überdenken, im Prinzip die Partie an der Poststraße aber längst zu den Akten gelegt haben. Denn neue Aufgaben stehen an.

In jedem Spiel Außenseiter

„Für uns ist es doch sowieso egal, wer kommt. Wir sind in jedem Spiel in einer Außenseiterrolle.“ Thorsten Nehrbauer weiß, wo seine Mannschaft steht, weiß, dass diese Konstellation gefährlich ist und weiß, dass mit dem SV Straelen zum Duell der Neulinge am Samstag (14 Uhr) eine weitere echte Hausnummer im Leimbachstadion auftaucht.

Ach ja, Leimbachstadion. Die Käner also wieder mal unterwegs. „Das sind wir ja mittlerweile gewöhnt“, lächelt der Trainer. Die Unbilden der Vorbereitung noch im Kopf, die Kümmernisse um den Kunstrasen-Bau vor der eigenen Haustür im Blick. Die Reisegruppe „1. FC Kaan-Marienborn“ führt ihr Nomaden-Dasein weiter. „An unseren neuen Platz müssten wir uns ja auch erst gewöhnen, von daher ist es egal, wo wir spielen. Wir müssen nur überall erfolgreich sein“, ist nicht die Spielstätte das Problem für Thorsten Nehrbauer, sondern das fußballerische Vermögen seines Kaders. „Und da haben wir zuletzt deutlich gemacht, dass wir dazu gehören, wir haben uns Respekt verschafft.“

Ein Gegner aus dem Nettetal, der nach Nehrbauers Ansicht mit einem Abrutschen in die Abstiegsregion nichts zu tun haben wird. „Ich denke, dass man da eher nach oben tendiert“, hat der Käner Coach die Stärken des Gegner erkannt. Im Winter hatte sich an der holländischen Grenze personell noch einiges getan. So wurde für die Abwehr noch Kai Schwertfeger vom Drittligisten Uerdingen geholt, auch der junge Jasper Löffelsend aus Herkenrath kam gegen Wuppertal zuletzt zu seinem ersten Einsatz. Punktuell wurde der eh schon gute Kader also noch einmal verstärkt.

Ein Blick auf die knappe 2:3-Niederlage im Hinspiel aber lässt erkennen, dass für die Käner hier durchaus Möglichkeiten bestehen. „Wir waren da eigentlich reif für einen Punkt“, denkt Thorsten Nehrbauer zurück an den warmen September-Tag in Straelen. „Eine solche Leistung benötigen wir nun auch zu Hause. Nur mit einem besseren Ausgang.“ Dafür hofft er, dass alle Blessuren auskuriert werden. Und: „Wir benötigen auch die Unterstützung von außen“, will der Trainer im Leimbachstadion auch hören, dass es sich um ein Käner Heimspiel handelt...