Gerlingen. . Pulverwald-Reserve unterliegt trotz fünffacher Verstärkung aus der „Ersten“ 0:3 beim Tabellenführer. Bollwerk des FSV Gerlingen ist unüberwindbar
Meister der Fußball-Landesliga kann nur der FSV Gerlingen werden. Zumindest, wenn es nach der unter anderem von Jupp Heynckes ausgesprochenen Fußballweisheit geht, laut der Meisterschaften von der Abwehr gewonnen werden. 90 Minuten lang mühte sich der TuS Erndtebrück II bei der 0:3 (0:1)-Niederlage am Bieberg, häufte er Ballbesitz an, ließ er den Ball zumindest phasenweise ansehnlich laufen.
Allein, Gefahr entstand daraus nicht – und das, obwohl Erndtebrück mit fünffacher Verstärkung aus dem Oberliga-Team anrückte. Erst in der 79. Minute verzeichnete die Pulverwald-U21 ihre erste echte Torchance, als der eingewechselte Dennis Althaus nach innen zog und endlich einmal kein Gerlinger Abwehrbein den Weg blockierte.
„Es bringt alles nichts, wenn du nicht in die gefährliche Zone kommst“, war Erndtebrücks Trainer Alfonso Rubio-Doblas gefrustet. Er monierte schlechtes Timing, schlechte Entscheidungen und Ungenauigkeiten im Spiel seiner Mannschaft, sagte aber auch: „Der Gegner hat gut gestanden. Wir müssen ihm gratulieren, es war ein verdienter Sieg, obwohl wir die bessere Spielanlage hatten.“
FSV Gerlingen ist gnadenlos effektiv
Anders als im Hinspiel, das Erndtebrück II „nur“ 0:1 verlor, war Gerlingen gnadenlos effektiv. Entschieden wurde das Spiel bei Standardsituationen. Genauer: Bei Ecken.
„Bei der ersten rückt der Torwart am kurzen Pfosten nicht raus, bei der zweiten wird er sich nicht mit den Verteidigern einig, wer hingeht“, beschrieb Rubio-Doblas die ersten beiden Sauerländer Tore durch Steffen Schuchert (29.) und Steffen Scheppe (47.). Das dritte Tor entsprang einer Erndtebrücker Ecke, die vom FSV abgefangen und mit einem Bilderbuchkonter zum 3:0 durch Scheppe verwandelt wurde (75.).
„Ich habe vor den Standards gewarnt, bei Gerlingen war jeder Ball gefährlich. Bei uns hatte man den Eindruck, dass wir schlecht gefrühstückt haben, denn die kamen alle nicht hoch.“
Den TuS setzt die Niederlage in der Tabelle unter Druck, denn nur die Tordifferenz trennt die Reserve nun noch vom VSV Wenden auf dem Abstiegs-Relegationsplatz. Die Wendener gewannen 3:0 beim Tabellenzweiten VSV Wenden, wodurch Gerlingen nun sechs Punkte Vorsprung als Tabellenführer hat.
TuS Erndtebrück II: Bülow – Ucak (68. Althaus), Kemper, Covic, Varli – Engelke, Birlenbach (28. Özer) – Rada, Yazar, Giapavlos (78. Kiehl) – Ruzgis.