Neunkirchen. . Freundschaftsspiel in der neuen Rassberghalle endet 28:25 für den Erstligisten. Trotzdem gelungene Generalprobe.

Der Förderverein der VTV Freier Grund haben ein Fest draus gemacht. Ein Handball-Fest auf dem Rassberg. In der frisch renovierten Halle erlebten 550 Zuschauer im Duell zwischen Zweitligist TuS Ferndorf und Erstligist HSG Wetzlar all das, was die Ferndorfer Liga-Events so begehrt macht. Abgedunkelte Halle beim Einlaufen der Teams, ohrenbetäubendes Getrommel der Fanclubs, knisternde Atmosphäre - auch wenn es ja eigentlich um nichts ging. Da war es dann am Ende fast egal, dass es 28:25 (13:12) für die Wetzlarer hieß. Auf der After Game Party und bei der Autogrammstunde blickte man ausschließlich in gut gelaunte Gesichter.

Der TuS trat ohne seinen etatmäßiger Torhüter Kai Rottschäfer, Moritz Barwitzki und Niklas Zerbe sowie die beiden verletzten Schneider-Brüder Julian und Lucas an. Rekonvaleszent Jan Wicklein stand zwar auf dem Spielberichtsbogen, kam aber nicht zum Einsatz. In den Reihen der Wetzlarer fehlten der norwegische WM-Silbermedaillengewinner Kristian Björnsen und Alexander Heimann. Dafür war der mit Zweitligist Eintracht Hagen in Sachen Wechsel einige Maximilian Lux noch mit von der Partie, in der sich bis zum 8:8 (19.) kein Team einen Vorteil zu verschaffen wusste. Danach setzten sich die Hessen auf 11:8 ab und waren auch beim 13:10 (28.) noch diese drei Tore vorn. Zwei Tore von Thomas Rink sorgten für den knappen Pausenstand.

Der TuS tat sich beim Positionsspiel im Angriff schwer, erzielte seine Tore - sieben an der Zahl - übverwiegend vom Kreis. Ausnahme: Das Tor zum 10:12 durch Magnus Neitsch nach einer Kombination, für die es verdienten Beifall gab. Herausragend in der Verwertung vom Kreis Mattis Michel, der auch bei seinen drei Siebenmetern, die er mit Aufsetzern verwandelte, Nerven wie Drahtseile bewies. Die Abwehrleistung war tadellos.

Daran änderte sich auch im zweiten Durchgang nichts. Als die Ferndorfer ab Mitte des zweiten Durchgangs die Deckung offensiver spielten, gelangen ihnen einige Ballgewinne, die dann auch zu Tempogegenstoß-Toren führten.

Bis zur 42. Minute war es ein enges Spiel, Wetzlar führte 18:17, stets hatte man das Gefühl, dass der TuS noch den Bock umstoßen könnte. Doch dann war es der Erstligist, der, angetrieben vom starken Maximilian Holst (12 Tore), die das Spiel an sich riss. 22:18 stand es sieben Minuten später, 25:20 in der 49. Minute.

Doch die Ferndorfer bekamen nun wieder mehr Aggressivität in ihre Aktionen. Mattis Michel und Kai Wörner verkürzten zum 24:26 - es schien noch was möglich, auch als Jonas Faulenbach per Gegenstoß zum 25:27 traf und der eingewechselte Torhüter Jan Niklas Broszinski zwei-, dreimal glänzend parierte.

Am Ende musste man ob der doch recht knappen Niederlage die Köpfe nicht hängen lassen. Das sah auch Trainer Michael Lerscht so: „Wir können insgesamt zufrieden sein. Sehr positiv in meinen Augen das Kreisläuferspiel, das wir mit großem Bewegungsaufwand betrieben haben. Die Abwehrleistung war auch okay.“

Und die Zuschauer in Neunkirchen nahmen ein echtes Handballl-Erlebnis mit nach Hause.

Ferndorf: Puhl, Broszinski; Falenbach (3), Basic (3), Irle, Mattis Michel (8/6), Neitsch (2), Wörner (2), Linus Michel, Andersson (3/2), Koloper, Müller (1), Rink (3).

Wetzlar: Klimpke, Ivanisevic; Ferraz (1), Mirkolovski, Schreiber (1), Torbrügge (2), Weißgerber (2), Fend Öfors (1), Holst (12/6), Waldgenbach (1), Forssell-Schefert (1), Rubin (1), Lux (2), Lindskog (3), Cavor (1).

Spielfilm: 2:3 (5.), 7:6 (15.), 8:8 (19.), 8:11 (22.), 12:13 (Halbzeit); 14:14 (34.), 17:18 (42.), 18:22 (45.), 20:25 (49.), 24:26 (57.), 25:28 (Schluss).