Bad Laasphe. . Die Rollstuhlbasketball-Gemeinschaft Schloss Wittgenstein verliert mit 20:22 gegen den TSV Bigge-Olsberg, gewinnt dabei aber einen neuen Partner
Am Ende hatten die Gäste aus dem Sauerland knapp die Nase vorn. Mit 22:20 setzten sich die Rollstuhlbasketballer des TSV Bigge-Olsberg in einer Freundschaftsbegegnung gegen die Rollstuhlsport-Gemeinschaft (RSG) Schloss Wittgenstein durch. Rund eineinhalb Stunden maßen sich die beiden Mannschaften in der unteren Bad Laaspher Schloss-Turnhalle – in mehreren Runden und in wechselnden Teambesetzungen. Am Ende wurden die Treffer („Körbe“) aller Partien zusammengezählt.
Es war für beide Mannschaften ein Höhepunkt zum Jahresabschluss. Gleichwohl: Das Ergebnis blieb an diesem Abend Nebensache. Wichtiger war es für die Beteiligten, überhaupt gemeinsam Sport zu machen. Denn es war das erste Mal, dass die Rollstuhlbasketballer aus dem Oberen Sauerland und Wittgenstein sich trafen. Vorausgegangen war eine Einladung von RSG-Leiter Wolfgang Henkel. Sieben Spieler aus der Erwachsenenriege des TSV und ihr Abteilungsleiter Rembert Busch waren der Einladung gefolgt.
„Wir wollen uns kennen lernen und austauschen“, sagte Wolfgang Henkel in seiner Begrüßung. Er fügte hinzu: „Wir sind gar nicht so weit voneinander entfernt – warum nicht mal öfter zusammenkommen?“ Er bezog sich auf die oftmals weiten Wege, die Rollstuhlbasketballer als Aktive einer Randsportart zurücklegen müssen, um auf andere Teams zu treffen.
Nachdem die Korbjagd eröffnet worden war, lieferten sich die Mannschaften ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Im Trikot des TSV Bigge-Olsberg spielte auch Marvin Fuchs, auf dessen Konto eine Reihe von Treffern ging. Das Freundschaftsspiel war für ihn gewissermaßen ein Comeback: Der 18-Jährige trainierte von seiner frühen Jugend am Schloss Wittgenstein. Seit eineinhalb Jahren wohnt und arbeitet er in Olsberg.
Rembert Busch wies auf das inklusive Konzept der 2012 gegründeten TSV-Rollstuhlsport-Abteilung hin. Dieses stellt die wesentliche Gemeinsamkeit mit der RSG Schloss Wittgenstein dar: Denn wie in der RSG sind auch im TSV einige Aktive auf den Rollstuhl angewiesen, während andere keine Mobilitätseinschränkungen im Alltag haben. Gehandicapt oder nicht – im Rollstuhlbasketball macht dies keinen Unterschied. Dadurch, so Wolfgang Henkel, veränderten sich die Kategorien, in denen Menschen einander wahrnehmen.
Mehrfach Westfalenmeister
Anders als in der RSG trainieren Jugendliche und Erwachsene in Olsberg aber getrennt. Die TSV-Rollstuhlsport-Jugend hat bereits einige Erfolge vorzuweisen: unter anderem den mehrmaligen Titel bei der Westfalenmeisterschaft.
Die erste Begegnung zwischen den Rollstuhlsportlern aus Olsberg und Bad Laasphe erwies sich als Volltreffer: Groß war die Begeisterung bei den Spielern und ihren Abteilungsleitern. Noch in der Turnhalle machten beide Seiten Terminvorschläge für eine Wiederholung. Voraussichtlich im Februar wird es einen Gegenbesuch der Wittgensteiner in Olsberg geben.