Feudingen. . Das Tannenwaldstadion in Feudingen besitzt ein besonderes Flair. Rund um den Sportplatz gibt zudem viele Ideen für die Zukunft

Auf diesem Sportplatz herrscht nie Stillstand. Ist ein Projekt fertig, fallen die Blicke der Verantwortlichen schon auf das nächste. So entstand über die Jahre eine der vorzeigbarsten Sportanlagen Wittgensteins, die von vielen Händen in einem top Zustand gehalten wird. Neben dem SV Feudingen, der Jugendfußball von G- bis A-Junioren anbietet und drei Seniorenteams stellt, ist der Sportplatz auch die Heimstätte des TV Feudingen und des TuS Volkholz, der in der Kreisliga D antritt. Diese drei Vereine schlossen sich 2009 im Zuge des Neubaus der Anlage zum „Trägerverein Tannenwaldstadion“ zusammen.

Zuschauerbereich

Der Blick aufs weite Rund: Das Spielfeld ist am Tannenwald von überall gut zu betrachten.
Der Blick aufs weite Rund: Das Spielfeld ist am Tannenwald von überall gut zu betrachten. © Heiko Rothenpieler

Das Wichtigste vorab: es heißt nicht nur Stadion, es fühlt sich auch so an. Die Grasböschungen der beiden Gegengeraden und der Wall hinter einem der Tore ergeben eine ovale Anlage, die bei größeren Zuschauerkulissen schnell ein Kessel-Gefühl hervorruft. Beste Sicht auf beiden Seiten, auf Betonstufen kann gestanden und auf Holzbänken gesessen werden. 2021 soll sogar ein Zuschauerbereich überdacht sein, für eine Solaranlage werden zurzeit Angebote sondiert. „Bei den Planungen ist uns auch wichtig, dass etwas für‘s Auge entsteht“, erklärt Markus Althaus, 2. Vorsitzender, und ist sich hinsichtlich der Kosten sicher: „Es ist zu stemmen, keine Frage.“ Ein Hauch Tribünen-Flair würde den Stadionkomfort noch einmal aufwerten.

Kabinen/ sanitäre Anlagen

Bis 2005 hätte es hier einen Daumen nach ganz tief unten gegeben. Denn Toiletten gab es nur dort, wo heute noch die Kabinen und Duschtrakte zu finden sind: in der 200 Meter entfernten Turnhalle. Diese waren obendrein schlecht gepflegt und wahrlich kein Ort für Erleichterungen. Doch mit dem Anbau des Vereinsheims vor dreizehn Jahren waren Toilettengänge endlich keine Odysseen mehr. Der weite Weg in die Kabinen bleibt Spielern aber bis heute nicht erspart, was vor allem bei Kälte nachteilig ist. Aber: sechs Duschen pro Umkleide sollen Gerüchten zufolge nach Siegen eine ideale Partymeile darstellen.

Anfahrt/ Parkplätze

Kein Wohngebiet, keine Sackgassen, alles geteert: Da der Fußballplatz Teil des Schul- und Sportzentrums ist, werden ihm auch die geregelten Anfahrtswege und dessen Parkplätze zuteil. Ältere oder körperlich beeinträchtigte Menschen können zudem mit dem PKW bis vor das Kassenhäuschen vorgefahren werden. Die Anfahrt ist auf Schildern in der Umgebung sowie auf der SV-Homepage zu finden. Für Kreisliga-Verhältnisse herrschen also schon fast luxuriöse Zustände.

Spielfeld

Der Kunstrasen modern, sechsfaches Flutlicht, die Anlage in top Zustand. Doch gibt es da die eine Sache, die nicht jedes Fan- und Spielerherz hochschlagen lässt, für die aber die Vereine im Grunde keine Schuld tragen. Das Tannenwaldstadion ist kein reines Fußballstadion. Wo Tartanbahn den Fußball umgibt – das betrifft Kreis- und Bundesliga gleichermaßen – kann nur schwer unmittelbare Nähe zum Spielgeschehen entstehen. Stattdessen produziert die Distanz zum Spielfeld stets den Eindruck einer typischen Stadtsportanlage im Allzweckmodus. Das ist nicht schlimm, nur eben nicht Fußball pur.

Vereinsheim

Gezapftes Bier und tolle Stimmung: Im Feudinger Vereinsheim geht es immer hoch her.
Gezapftes Bier und tolle Stimmung: Im Feudinger Vereinsheim geht es immer hoch her. © Heiko Rothenpieler

Nicht nur an Spieltagen wird hier seit 2005 ordentlich bewirtet und gezapft. An Freitagabenden hat das SV-Heim ebenfalls geöffnet, was zu Stammtischen mit Urgesteinen und einer besetzen Theke mit Aktiven führt. Gerahmte Bilder von ehemaligen Teams und SV-Galionsfiguren zieren eine lange Wand. Praktisch ist vor allem, dass der Bereich der Küche in den der Theke übergeht. Nebenan ist auch das Vereinsheim des TuS Volkholz, das 1991 gebaut wurde und an Spieltagen zu Wurst und Bier einlädt.

Atmosphäre

„Man muss immer zusehen, dass es vorangeht“, meint Jugendgeschäftsführer des SV Feudingen Nils Reh bezüglich der Sportanlage, womit er auch die Sichtweise vieler Ehrenamtlichen ausspricht. Was rund um die Spieltage am Tannenwald von Waffeleisen bis Zapfhahn immer auffällt, ist das Engagement der Leute vor Ort. Hier wird sich redlich um das Wohl aller Gäste bemüht. Bei allem Wettkampfcharakter geht dies in Feudingen gesittet und mit dem nötigen Respekt zu. Im Vereinsheim hängt ein Verhaltenskodex für Jugendspiele. Es sind die Kleinigkeiten, die eine gute Atmosphäre schaffen. Am Tannenwald sind davon jede Menge zu finden.