Eiserfeld. . Tolles Tennis auf der Schränke. Lokalmatadorin und Favortin Romy Kölzer scheitert im Halbfinale.

Kurz nach ihrem Halbfinal-Aus beim Preisgeldturnier um den Rewe-Cup suchte Romy Kölzer (RTHC Bayer Leverkusen) den kühlenden Schatten des Vereinsheims des TV Eiserfeld, saß minutenlang erschöpft und wie versteinert auf dem Stuhl und grübelte darüber, warum sie gerade gegen Chiara Tomasetti (TC Grün-Gold Bensberg) mit 3:6, 5:7 verloren, das Finale verpasst hatte und – wie schon 2017, als sie im Endspiel unterlag – nicht die strahlende Lokalmatadorin und Turniersiegerin auf der Schränke geworden war.

In der Weltrangliste geklettert

Vorzuwerfen hatte sich die Betzdorferin und langjährige Spielerin des TV Eiserfeld, die inzwischen für den RTHC Bayer Leverkusen spielt, wenig. Sie musste einer Gegnerin und Trainingspartnerin gratulieren, der an diesem Sonntagmittag fast alles gelungen war, die variabel agierte, die an Nummer eins gesetzte Romy Kölzer immer wieder mit kurzen Bällen und Stopps aus dem Rhythmus brachte und zu Fehlern zwang. „Das war vom Niveau das vorweg genommene Finale“, lobte Turnierleiterin Henrike Glowick beide Halbfinalistinnen.

Am Ende fehlten Romy Kölzer, die in der aktuellen Einzel-Weltrangliste auf Platz 441 vorgerückt ist, nach 25 Matches in den vergangenen 20 Tagen auch die letzten Körner, um eine 5:4-Führung nicht in den Gewinn des zweiten Satzes umzumünzen und sich in den dritten Satz zu retten, der an allen Tagen wegen der vor allem am Donnerstag und Freitag unerträglichen Hitze nicht ausgespielt, sondern auf einen Champions Tiebreak reduziert wurde.

Im Finale wurde der Siegeszug von Chiara Tomasetti aber von Sarah Gronert gestoppt. Die an Nummer zwei gesetzte Spielerin vom TC Bredeney Essen kämpfte sich im Halbfinale mit 10:7 im Champions Tiebreak gegen Angelina Wirges (DTV Hannover) ins spannende und ebenfalls hochklassige Endspiel, in dem sie mit 6:7, 6:1, 10:6 die Oberhand behielt.

Dominik Bartels (Aachen) leistet sich im Turnierverlauf keinen Satzverlust.
Dominik Bartels (Aachen) leistet sich im Turnierverlauf keinen Satzverlust. © Lutz Großmann

Das rein von den Ranglistenpositionen her etwas schwächer besetzte Herrenturnier war eine klare Angelegenheit für den top Gesetzten: Dominik Bartels (TK Blau-Weiss Aachen) leistete sich in seinen vier Spielen keinen Satzverlust. Mit seinem besonnenen, eher tempoarmen, aber beinahe fehlerlosen Spiel raubte er schon im Halbfinale Thorsten Bertsch (TA SA Leingarten) beim 6:4, 6:4 den Nerv. Bertsch fluchte über sich und den Platz, warf den Schläger, stand kurz vor einer Verwarnung durch Oberschiedsrichter Jörg Hochdörffer (Bad Laasphe). Auch im Finale lag Bartels mit seiner defensiven Taktik genau richtig, hielt er die Nummer zwei des Turniers, Christian Hansen (Marienburger SC), übrigens der Freund von Romy Kölzer, mit 6:3, 6:4 in Schach.

Bei den parallel ausgetragenen Endspielen der Leistungsklassenturniere, die erstmals in Altersklassen gestaffelt waren, stellte der ausrichtende TV Eiserfeld mit Frank Löcherbach (Herren), Wolf Lütticke (Herren 60) und Ines Loyak (Damen) drei Sieger.