Bad Laasphe. . Heute startet die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland mit dem Auftaktspiel der Gastgeber gegen Saudi Arabien. Nach einigen (sport-)politischen Nebengeräuschen steht nun für die nächsten vier Wochen der Fußball im Vordergrund. Dabei geht die russische Fußball-Nationalmannschaft – trotz einer vergleichsweiser leichten Gruppe (die anderen Gegner heißen Ägypten und Uruguay) – als Außenseiter ins Rennen und wird mehr als ein Quäntchen Glück brauchen, um für eine Überraschung zu sorgen.
Heute startet die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland mit dem Auftaktspiel der Gastgeber gegen Saudi Arabien. Nach einigen (sport-)politischen Nebengeräuschen steht nun für die nächsten vier Wochen der Fußball im Vordergrund. Dabei geht die russische Fußball-Nationalmannschaft – trotz einer vergleichsweiser leichten Gruppe (die anderen Gegner heißen Ägypten und Uruguay) – als Außenseiter ins Rennen und wird mehr als ein Quäntchen Glück brauchen, um für eine Überraschung zu sorgen.
Russland setzt auf Erfahrung
„Sicher gibt es viele starke Mannschaften und die Testspiele der Mannschaft haben jetzt nicht wirklich überzeugt. Trotzdem glaube ich, dass die erfahrene Mannschaft das Zeug hat, ins Achtelfinale vorzustoßen, wenn alles gut läuft. Natürlich sollte Russland mit einem Auftaktsieg starten“, hofft Andrej Seibel aus Bad Laasphe, der nun seit 1992 in Deutschland lebt, aber gebürtiger Russe ist. In der Tat stellt die „Sbornaja“, wie die Fußball-Nationalmannschaft in Russland genannt wird, mit durchschnittlich 28,9 Jahren einen der ältesten Kader des Turniers und hat mit Sergej Ignashevich den zweitältesten Feldspieler (38) in ihren Reihen. „Es gibt im Moment wenige junge Spieler in der Nationalmannschaft, die das Zeug haben für eine positive Überraschung zu sorgen. Wir hatten mit Arshavin, Zhirkov und anderen eine goldene Generation, die 2008 bei der EM bis ins Halbfinale gekommen ist. Davon ist Russland aktuell weit entfernt. Außerdem ist es bitter, dass mit Aleksandr Kokorin einer der besten Spieler verletzt fehlen wird“, gibt der ehemalige Spieler der SG Laasphe/Niederlaasphe zu Bedenken.
Dass sich ein Gastgeber mit der Euphorie im Rücken zu Bestleistungen aufschwingen kann, hat die Vergangenheit gezeigt. Ähnlich wie in Deutschland 2006, hofft Russland auf ein erfolgreiches Sommermärchen und eine ausgelassene Stimmung. Auch Südkorea sorgte bei der Heim-WM 2002 mit dem Einzug ins Halbfinale für Aufsehen.
Vorfreude auf die WM
Trotz aller Unkenrufe rund um die russische Außen- und Sportpolitik und die Vergabe der WM durch die FIFA sollte sich der Fußballfan auf das anstehende Großereignis in Russland freuen, wenn es nach Andrej Seibel geht: „Meine Eltern waren vor zwei Wochen noch in Moskau im Urlaub und konnten die Euphorie rund um die Weltmeisterschaft aufsaugen. Die Bevölkerung freut sich unheimlich die Fußball-Welt zu begrüßen. Das ist schon wahnsinnig. Ich glaube Russland wird ein guter Gastgeber sein, sich von einer guten Seite präsentieren und zeigen, wie gastfreundlich und schön das Land und die Bevölkerung ist.“
Doppeltes Daumendrücken
Auch wenn der Fußballer nun seit über 26 Jahren in Deutschland lebt, hat er noch immer eine enge Verbindung zum Land seiner Eltern, auch wenn in seiner Brust ebenso das deutsche Herz pocht. „Natürlich fiebere ich auch mit Deutschland mit. Ich freue mich, wenn beide Mannschaften gewinnen und kann nicht wirklich sagen, für wen ich eher bin. Die Vorfreude auf die Weltmeisterschaft überwiegt ohnehin“, sagt der Bad Laaspher. Besonders die Spiele der russischen Nationalmannschaft wird Seibel dabei im kleinen Kreis mit seinen Eltern und seinem Bruder Ludwig verfolgen.