Erndtebrück. . Der TuS Erndtebrück tritt am Mittwoch (19 Uhr) zum Halbfinalspiel des Fußball-Westfalenpokals beim Drittligisten Sportfreunde Lotte an.
Abfahrt aus Erndtebrück 13.15 Uhr, Treffpunkt in Kreuztal und Weiterfahrt Richtung Lotte 14 Uhr. Besondere Anlässe erfordern besondere Aktivitäten. Wenn es darum geht, womöglich zum dritten Mal in vier Jahren die DFB-Pokal-Hauptrunde zu erreichen, will TuS-Trainer Florian Schnorrenberg nichts dem Zufall überlassen. „Wir fahren dahin, um ins Finale einzuziehen“, darf es für den Fußballlehrer in der Runde der letzten Vier im Westfalenpokal keine andere Zielsetzung geben.
90 Minuten - oder mehr?
Da ist es ihm dann auch egal, dass der Gegner eine Klasse höher angesiedelt ist, dass dieser Gegner Sportfreunde Lotte heißt und dass sein Team aus Wittgenstein als krasser Außenseiter ans Autobahnkreuz an der Grenze zu Niedersachsen reist. Es sind 90 Minuten (oder noch 30 mehr), und es ist nur ein Spiel, das den Sieger vom Einzug in den DFB-Pokal trennt.
Denn niemand rechnet ja ernsthaft damit, dass sich Drittliga-Tabellenführer SC Paderborn im zweiten Halbfinale am 11. April gegen den Westfalenligisten SpVg Olpe die Butter vom Pokalbrot nehmen lässt. Und da die Bischofsstädter um den Ex-Siegener Sven Michel am Ende der Drittliga-Saison kaum noch schlechter postiert sein dürfte als auf Rang vier und damit automatisch in den DFB-Pokal einzieht, ist der Sprung an die großen Pokal-Fleischtöpfe für den Sieger von Lotte praktisch garantiert.
Nun, Florian Schnorrenberg weiß natürlich, was sein Team im Tecklenburger Land erwartet. „Eine Mannschaft“, hat er gemeinsam mit seinem Assistenten Philipp Böhmer auf der Tribüne des Osnabrücker Stadions an der Bremer Brücke im niedersächsisch-westfälischen Derby live gesehen und in Video-Mitschnitten der Partien gegen Chemnitz und Bremen erlebt, „die mit ungeheurer Wucht im Spiel nach vorn ausgestattet ist und die über eine große Qualität im Umschaltspiel verfügt. Und natürlich ist der Drittligist der Favorit.“
Unter den Scheffel stellen wollen die Erndtebrücker ihr Lichtchen im Norden des Landes aber nicht. „Wir haben Selbstbewusstsein aufgebaut, konnten in drei Spielen in diesem Jahr immerhin zu null spielen und haben beim 2:0 gegen Borussia Dortmund zuletzt gezeigt, zu welchen Leistungen wir imstande sind“, hofft Schnorrenberg in Lotte auf eine ähnlich engagierte Vorstellung wie am vergangenen Samstag am Pulverwald.
„Das ist ein ganz besonderes Spiel“, zieht der Coach den Vergleich zum vergangenen Jahr heran, als der TuS als Oberliga-Meister das Pokal-Entscheidungsspiel beim Regionalligisten in Wattenscheid 4:1 gewann, „und ich denke, dass jeder im Team weiß, um was es ab 19 Uhr geht.“
Der vierte Trainer
Auch die Sportfreunde Lotte standen und stehen unter einem gewissen Druck. Zwar wurde zuletzt durch zwei Heimsiege in Folge gegen Chemnitz (3:1) und Bremen (3:2) das Abstiegsgespenst verscheucht, doch die Souveränität der vergangenen Jahre ist dem Drittligisten nach dem Trainer-Hickhack beim Saisonstart etwas abhanden gekommen. Zuvor waren die Lotter in sieben Spielen sieglos geblieben. Mittlerweile schwingt Andreas Golombek als vierter Chef-Coach dieser Saison das Zepter nach Ismail Atalan, Oscar Corrochano und Marc Fascher.